Montag, 25. August 2025

Geistiges Hören

Eine über einen blossen Kommentar zum Facebook Beitrag von Hans-Peter Krause-Batz vom 20.08.2025 hinaus gehende Betrachtung zum geistigen Hören. https://www.facebook.com/groups/nobuanthro  

Geistiges Hören … auf ein erstes gesagt heute eigentlich eine Unmöglichkeit. Weil durchweg sachlich betrachtet informationell abstrakt wie gefesselt - eingekeilt in vielfältige Schildwehren - dem tatsächlichen Hören unzugänglich gehalten wird.

Informationen … und so präsentieren sich Worte heute fast durchweg verhindern geradezu, dass Klangräume um sie herum sich bildend in Erscheinung treten können. Informationen - ein vorbei huschendes Bit - ohne die Möglichkeit für das Andocken Können des Lauschen in (mögliche) Tiefen hinein. Die Information allein kann Klangräume nicht aufschliessen, nicht eröffnen. Die Information, die Idee in ihr ist nichts als ein Schatten der vorüber huscht ohne damit „tatsächlich“ als eigentätig hervorgebrachte Wirklichkeit innerlich erschlossen zu werden. Die Information alleine ist ein Nichts, ist in ihrem vorbei huschenden nicht Fassbaren eben abstrakt und damit in ihrer Essenz unzugänglich.

Die Information ist in einem gewissen Sinne hochgradig wissenschafts- und KI tauglich, kann aber  streng redlich durchdacht keine Wirklichkeitsräume erschliessen. Streng redlich (ein Begriff von Thomas Metzinger geprägt)(1) und als wissenschaftliche Haltung gefordert führt auf eine neue Art des Fragen hin. Wenn denn redlich vor ihr innegehalten werden kann.

Geistiges Hören bedarf des Fragen durch die Verschalungen der blossen Information hindurch. Geistiges Hören bedarf des Mutes über Grenzen des subjektiv/objektiven hinweg in „fliessende Räume“ einzutauchen. Geistiges Hören gründet auf kein „Etwas,“ es ist in Gänze Prozess Ereignis. Prozess, Fluss „Erfahrung.“ Geistiges Hören … und das fängt durchaus schon beim orchestralen Stimmen Abgleich an, geht aber weit, weit darüber hinaus. Geistiges Hören und das ist keine Übertreibung verlangt ein Training und mit ihm den Mut zu einem lenzendlichen Weltraum Ausstieg.

Weltraum Ausstieg: Geistiges Hören und in ihm Inspiration verlangt, ja verlangt den Ausstieg aus jeglichem heute so überbordenden sozialen Vermeinen. Schlicht gesagt, es fordert die immer wieder neue Überwindung aller, ja aller Anhaftungen an das, was heute die eigene Ansicht genannt wird. Es fordert mehr als über den Zaun zu schauen und anderen Menschen gefällig zuzunicken, es fordert  von Fall zu Fall das stets neue unbedingte Abstand nehmen Können zu eigenen, wenn auch tief verborgen abgelagerten Vorurteilen. 

Geistiges Hören gründet auf der Bereitschaft wie gleicherweise der Fähigkeit sich in fliessenden Sprachräumen bewegen zu wollen und zu können. Es baut auf ein Bewegen im raumlos fliessenden Worte Ereignen, eben in Klang Ereignissen. Und diese sind allein schöpferisch zu erfassen. 

Inspirationen sind mithin Geschenke geistiger Wortwesen.  G e s c h e n k e.  Sie können von daher nicht zu Besitztümern werden. Wo etwa derartiges versucht wird versperrt sich der Weg für ein weiteres zeitgemässes Vordringen in geistige Wesensräume. Spekulation wird zum Tod-Schlagstock des Geistes. Abstraktion ist insoweit eine Rückhalte Fessel bis das geistige Erwachen für geistiges Hören hinreichend stabil gewachsen ist. 

Nicht übersehen werden darf in diesem Zusammenhang das hier allzu leicht sich einschleichende Hineinstolpern in eine spirituelle Abstraktion (im Besonderen eine KI verseuchte Adaption spiritueller Wortschöpfungen). KI verseucht, weil KI nur das „Ist“ Informationelle erfassen kann, nicht aber das Schöpferische Wort, das tief im Wortwesen verborgen auf seine Auferstehung wartet. Auferstehung, die nur eigentätig in der immer wieder neuen fragenden Überwindung von allem subjektiven Vermeinen zu erreichen ist. Mithin allein auf Wegen, „die das ich weiss, dass ich nicht weiss“ in stetig immer tiefer auszulotenden Denk-Durchgängen aktiv erschliesst. Der Absturz kann hier schnell geschehen, das Auferstehen hingegen ist schmerzhaft, muss es sein, denn ansonsten bleibt es nicht dem Leben zugewandt.

Der Prolog des Johannes ein zeitloses Beispiel für Geistiges Hören in einer eigenen Neu-Übertragung (2):

Alle schöpferische Freiheit des Urbeginns liegt gegründet im Wort und die Befreiung dieser dem Wort innewohnenden schöpferischen Kraft ist in die Verantwortung eines jeden einzelnen Menschen gelegt, auf dass die Einzelnen ihr schöpferisches Ich entfalten durch die göttliche Kraft des Wortes.

Sie, die schöpferische Freiheit war und ist immer bei den Einzelmenschen, denn nichts von dem Gewordenen ist jemals anders als durch die befreiende Kraft des Wortes geworden. In ihm wird stets von neuem offenbar die Quelle allen menschlichen Seins und aus dieser Quelle strömt immerdar leuchtende Liebe für die Menschen. Diese Liebesfülle strahlt hinein in die Taträume der Menschen, rufend zu den Menschen mit wachen Sinnen und erflehend ihren Opfer- und Wandlungswillen.

Doch der immer wieder aufs neue im Selbstsinn erstarrende Wille der Menschen baut aus tief gegründeten Ängsten eine Mauer der Finsternis um sich herum, anstatt der Kraft des Lichtes im Wort zu vertrauen, die selbst geschaffenen Finsternisse aktiv zu durchdringen und im innerlichen Annehmen derselben die Kernung des eigenen Ich voranzubringen.

Denn durch das Licht ist und wird das Leben und aus dem Fluss dieses Lebens das lebendige Ich gezeugt. Dieses stets aufs neue sich fort zeugende Ich aber ist das Licht der Menschen. Durch das Du scheint die stille Aufforderung, in den eigenen blinden Flecken den Weg zum Ich-Werden zu sehen und zu eröffnen beständig in die Lebenswelt der Menschen. Doch die mangelnde Wachheit der Menschen lässt den Werde-Ruf, der in unendlicher Güte durch die Worte des Du auf stets neue Weise ausgesandt wird, in den Schatten des menschlichen Selbstsinns ersterben.

Es war da Johannes, auch der Täufer genannt, der seinem Schicksal nach ein Zeuge des Lichtes war und – da er in stiller Ergebenheit auch im Angesicht seiner Enthauptung nicht wankte für das Licht zu zeugen – ist er seither der verborgene Hüter eines jeden Du, das unter der Verneinung des Werde Rufes des göttlichen Ich als Zeuge für das Licht von den Mitmenschen verkannt wird. Nicht ist das Du und in ihm der es überschattende Geist des Johannes das Licht, nur ein Zeuge für die schaffende Kraft des göttlichen Lichtes - zur Belebung der Mitmenschen in einem jeden Augenblick ist das Du.

Auf das Licht hinter seinen Worten verweist ein jedes Du mit seinem Sagen zu jeder Zeit und durch all seine Worte, denn es sind niemals nur seine Worte, sondern unscheinbar auch die Worte des göttlichen Ich, das leise die Wege der Wandlung weist. Das göttliche Ich wandert alle Tage an der Seite der Menschen, auf das sie durch sein Licht Zuversicht finden auf den Wegen ihres Werdens.

Nicht war Johannes das Licht und nicht ist das Du das Licht. Das Du ist ein Träger des Lichtes, unscheinbar behütet und barmherzig begleitet von der Kraft des Johannes. Ein Zeuge des Lichtes ist das Du, denn das göttliche Licht ist auf allen Wegen des Du zugegen. An der Seite des Du ist das Licht auf dem Weg in die Erdenwelt und dieses Licht, das unentwegt strömt aus dem göttlichen Urbild des Menschen wird alle Menschen erleuchten und ihr Ich-Kraft erwecken.

Das Geistes-Urbild des Menschen ist seit Anbeginn der Zeiten in der Welt, denn alles ist aus dem inneren Hinschauen auf dieses Urbild und der stets aufs Neue sich daran entzündenden Freiheitskraft des Menschen geworden, die Menschen aber haben es bisher noch kaum erkannt und in sich belebt.

Über das Du wendet sich das Licht an die Einzelmenschen und sucht sie in ihren Herzen zu erreichen, doch die Einzelmenschen ziehen es vor ihre Vorstellungen über das Sagen des Du weiter zu pflegen, anstatt sich der eingeborenen schöpferischen Kraft, die durch das Ich sich zeigen will zu öffnen.

Diejenigen aber, die sich dem göttlichen Ich innerlich zuwenden, indem sie ihren Selbstsinn opfern und durch innere Wandlung der Kernung ihres Ich den Weg ebnen, haben in den Worten des Du das Evangelium des menschlichen Urbildes vernommen. Sie bereiten hinfort, gesegnet von der Weisheit- und Liebekraft des dem menschlichen Urbild innewohnenden göttlichen Ich, dem Licht den Weg zu den Herzen der Menschen.

Als in die schöpferische Freiheitskraft ihres eigenen Wesens hinein erwachende Menschen leben sie allein aus der Zuversicht auf das göttliche Ich hin und dürfen, wann immer sie dessen bedürfen, seine Kraft und Gegenwart erleben.

Nicht mehr leben sie im Rausch ihrer Illusionen und in der Fixierung auf ihre Vorstellungen, die von zerfallenden Blutskräften gewirkt, nichts als Dunkelheit um sie her schaffen. Nicht mehr leben sie aus dem leiblichen Begehren ihren Selbstsinn gegenüber den Worten des Du durchzusetzen, sondern erfahren im Licht der sich befreienden Ich-Kraft, das ihnen durch die Pforte des Du entgegen leuchtet, die Geburt ihres eigenen Freiheitswesens.

Sie leben aus der Wertschätzung für alles Menschliche und schaffen so dem Wort in ihren Ich-Taten einen irdischen Leib. So folgen sie dem nach, der zu allen Zeiten an der Seite der Menschen geht, dem aus dem Vater und Mutter Göttlichen geborenen Sohn.

Von jeher lebt die Freiheit entfaltende Kraft des Ich in dieser Weise unter uns, für alle sichtbar, die mit wachen Augen durch die Welt gehen, denn für sie ist die Offenbarung seines Wesens in den Schwellenerfahrungen mit dem Du eine beständige Tatsache. In den Schmerzen der wechselseitigen Du-Begegnungen geläutert, weitet sich ihr Blick für die Fülle seiner begnadenden Liebe und heilenden Wahrheit an der Schwelle von Du zu Ich (von Ich zu Du).

Auf das göttliche Ich-Urbild richtet sich die weisende Hand des Johannes. Im göttlichen Ich-Urbild ist gegründet das Du, das dich anspricht, wo immer du gehst. So nimmt dich auf deinen Schicksalswegen stets von neuem an seine Hand das Du und verkündet in seinem Sagen an Dich, überschattet vom Geist des Johannes die ewige Gegenwart keimender Freiheitskraft im Ich durch die Zeit zu entfalten.

Und es spricht: Vernimm in meinen Worten nicht mich, sondern sieh Dich selbst in Deinem Spiegelbild, das sich im Schimmer des göttlichen Urbildes, das mich unscheinbar überlagert, sich abbildet. Geh den Weg deinen Sinn zu ändern und du wirst wissen, dass ich nur zu künden habe von dem, der nach mir kommt, der aber mir wie Dir durch alle Zeiten vorangeht, um die Fülle seiner Liebe über uns beide auszugiessen.

Die Richtschnur des Gesetzes hat Moses gegeben. Die begnadende Liebe und heilende Wahrheit aber wird den Menschen in dem Masse zu Teil werden, wie sie die abweisende Hand gegenüber dem Sagen des Du zurücknehmen und sich im Schimmer des göttlichen Ich-Urbildes, welches das Du hinter seinem Sagen aufzudecken berufen ist, sich selbst erkennen.

Wo solches geschieht und durch das erkennende Ich, das Du von der Last seiner Werde-Botschaft frei wird, tritt der Christus aus dem Schatten hervor und spendet seinen Emaus-Segen. Mit diesem Segen aber ist für den Menschen der Weg offen, in der Schau auf den mütterlich-väterlichen Weltengrund, sein Wesen immer tiefer in Geistesfreiheit zu gründen.

Zu der in den Ausgangstext hier eingeschobenen Neu-Übertragung des Johannes Prologs noch eine kurze Nachbemerkung.

Nach 2003 liegt mit der vorliegenden Arbeit die dritte überarbeitete Version des Johannes Prologs vor. Wer lesend still bei sich nach der Berechtigung und sachlichen Grundlage für diese hier vorgelegte Arbeit fragt, dem sei nur dies gesagt: Meiner Auseinandersetzung mit dem Johannes Prolog, die ich hier vorlege, liegen 50 Jahre meditativer Arbeit, wie gleicherweise praktischer Erfahrungs-Handhabung und fortlaufend lebensnahe Überprüfung derselben zu Grunde. 

Die hoch differenzierten Klangräume der Johannes Worte sind nicht einfach zu entschlüsseln. Ihr Bedeutungsumfang ist ohne tiefes existenziell Sich-Einlassen auf sein Sagen innerlich nicht aufzuschliessen. Mut zur eigener schmerzlicher Seelenverwandlung ist dafür unumgänglich notwendig. Meiner Erfahrung nach ist METANOIA das gesamthaft übergreifende Schlüssel-Wort dieses Prologs. 

Wer durch praktische Lebens-Meditation nicht auf eine derartige Umgangsweise mit dem Johannes Prolog einsteigen will, dem kann ich auch kein vor Johannes gültiges Urteil zu meiner Arbeit zugestehen. Denn wer die Ausdauer die aus Inspiration und Intuition geschöpften Klangräume der Johannes Worte sich zu eröffnen nicht aufbringen will, dem kann ich nur sagen, er möge lieber schweigen anstatt unter Verweis auf irgendeine ihm gültige Berechtigung mein Tun in Frage zu stellen. Ich füge ausdrücklich hinzu, der wissenschaftliche Standard für diese meine Arbeit ist die selbsttätige innere Erschliessung der „Quell-Bewegung“ des Wortschaffens von Johannes, die in seelischen Beobachtungen erfasst werden kann. 

© Bernhard Albrecht Hartmann 04.01.2011/10.03.2024

Vieles wäre im Sinne des Ausgangstextes noch zum „Geistigen Hören“ zu sagen. Ich will mich hier jedoch zurückhalten … weil ein jeder Leser hier sich selbst zum „Geistigen Hören“ ermächtigen kann, so er die eigenen Ego Anteile im Hinhören auf ein zu ihm Gesprochenes bereit ist aufzulösen. 

„Geistiges Hören“ kann sich auf inneren Metanoia Wegen auch zu einem Chor Dialog entwickeln. So will ich also meinerseits „Geisterinnern“ weiter üben - in stiller Erwartung - dass sich daraus ein Chorgeschehen in Gemeinschaft entfaltet.

Schlussendlich mein Dank an Hans-Peter Krause-Batz, der mich durch seinen Beitrag ermutigt hat diesen Beitrag einzustellen. 

© Bernhard Albrecht Hartmann 25.08.2025

(1)  Thomas Metzinger: Der Ego Tunnel, 5. Auflage Piper Verlag München/Berlin 2016

(2)  https://ich-quelle.blogspot.com/2024/03/johannes-1-1-18-prolog-1-dritte.html  

Dienstag, 17. Juni 2025

Weiss ich dass ich nicht weiss oder weiss ich dass ich weiss ... ? (Aus aktuellem Anlass ergänzt um eine Kommentarantwort.)

Einige wenige Anmerkungen zu dem in Folge ausgewiesenen Essay von Michael Eggert. 

https://egoistenblog.blogspot.com/2025/05/der-anthroposophische-autoritarismus.html?fbclid=IwY2xjawK89jpleHRuA2FlbQIxMQABHpZ1pbqOquw2gFulGZFd4r0BTauJg0mG7KyYjL2GEaONCIxbVgFWaNn78I0S_aem_DNak_S4KjoprbEYjl2hMAg    

Steiner vertrat die Ansicht die Gesellschaft werde von geheimen Eliten gesteuert. Ansicht: Kein Wort zur Denkweise von Rudolf Steiner(?), kein Wort zur seelischen Beobachtung, auf die Steiner sein Denken gründete (?), kein Wort dazu wie sich Denken durch seelische Beobachtung verändert vertieft und aufhellt (?). Einfach nur eine „platte“ Gleichstellung (?) mit der heute mehrheitlich üblichen abstrakten Denkweise, die gesellschaftliche Kreise dem Anschein nach umfassend zu beherrschen scheinen.

Diese abstrakte Denkweise wird nicht hinterfragt oder auch nur ansatzweise in Frage gestellt. Das Denken Rudolf Steiners wird damit quasi in seiner Art unversehens gleichgestellt mit dem Denken von Eliten um Donald Trump herum. Oder was sonst? Eingebunden in eine verschwörerische Art zu denken? Weil: Nicht bis auf den Grund hin untersucht.

Sensationeller Hipe (Bildzeitung Stil (?)) wider die schmerzliche Notwendigkeit an und von allen Seiten her zu unterscheiden. Unterscheidung ist nämlich angesagt, dort wo es um die tatsächliche Ausbildung von Bewusstseinsseele geht - für jeden, der dies liest wie auch für mich, der dies hier schreibt. Keiner kann sich in meinen Augen heute mehr der Notwendigkeit entziehen, wo immer auch in seinem Umkreis, sich mit aller Kraft um Unterscheidung zu bemühen Denkfaulheit ist der Sargnagel für die Möglichkeit Bewusstseinsseele individuell umzusetzen, sie ist auch der Sargnagel für die im Sinne des sozialen Ganzen mitzutragende und mit zu gestaltende Zeitenwende.

Populismus ist der stinkende Kesselbrei verschiedenster unvergorener Subjektivismen, die anscheinend allseitig denkfaul (den Blick auf den eigenen Grund hin scheuend) aus dem Gleis geraten, zusammenfliessen in illusionären Blasen und sich wechselseitig zischend verstärken. Von daher sind heute also nicht mehr „Logen, Jesuiten Engländer und Amerikaner“ als Hintergrund Akteure zu benennen, welche die Strippen ziehen, sondern einhundert Jahre nach Rudolf Steiner ist es ein jeder Denkfaule, der die Welt in die eine oder oder andere Richtung unscheinbar zerrt  und zieht. Es ist nicht primär Trump oder Putin, die drohen die Welt aus den Angeln zu Hebeln, es sind die vielen, die denkfaul zuschauen und nicht ihre, wenn auch nur kleine individuelle Verantwortung an diesem Geschehen ergreifen. Also genau hinschauen und unterscheiden was ist und was nicht ist, sich demzufolge bewusst machen was sie wissen oder nicht wissen und von daher nicht einfach drauflos denken (?) um anderen (hier Rudolf Steiner) Ansichten zu unterschieben, die sie selber haben mögen, die aber Rudolf Steiner „so“ niemals geäussert hat. Der Gemischte König aus Goethes Märchen lässt grüssen.

Geringschätzung des Parlamentarismus: Wer verkürzt hier (?), Rudolf Steiner oder der Autor des Essays auf das ich mich beziehe (?). Wer beflügelt hier unterschwellig mit seiner spezifischen Erzählweise einen Autoritarismus ohne ihn anscheinend bei sich selber zu bemerken. Die Verkürzung kann sauber herausgearbeitet ein Stilmittel sein um wesentliche Linien in einem bestimmten Zusammenhang hervorzuheben - werden jedoch diese so gezogenen Linien subjektseitig nicht bis auf den eigenen Grund hinterfragt (?) - laufen sie da nicht Gefahr sich … in vielfarbigen Entgleisungen zu verlieren. Wird eigenes seelisches Grollen zur führenden Hand (?), muss da nicht die Kraft zur notwendig weitreichenden Unterscheidungen(?) im eigenen inneren Blickfeld(?) verloren gehen? Ich kann jedenfalls aus der Charakterisierung Rudolf Steiners, dass der Parlamentarismus von egoistischen Interessen geleitet sei keine grundsätzliche Missachtung des Parlamentarismus durch ihn ableiten.

Philosophenherrschaft: Ein Unternehmen dieser Art hatte seinerzeit Plato erdacht und ist auf seiner 5.Reise nach Syrakus gerade noch den Häschern des Diktators sich entziehend mit dem Leben davon gekommen. Rudolf Steiner ist kein platonischer Denker, denn er hat sein Denken auf seelischen Beobachtungen nach naturwissenschaftlicher Methode gegründet. Blicke ich vom Ende des Lebens Rudolf Steiners auf sein Leben so endet dieses Leben mit dem ernsten Hinweis - „übe Geisterinnern“ - mach Dich also auf die Socken und entfessele Dich indem Du Dich in seelischen Beobachtungen bis auf den Grund Deiner Seele forschend zu bewegst. Dass dieses kein Weg ist, der Dich irgendwann gleichsam traumwandlerisch auf einen Elitethron hinführt, das kann ein jeder sachlich erlebend bestätigen, der diesen beschwerlichen Weg über eine längere Zeit ernsthaft beschreitet. Freiheit ist kein Thron auf den Du von wem auch immer gesetzt werde könntest. Sie ist ein Geschenk, das Dir nur durch Bescheidenheit und gelebte Demut zuteil werden kann.

Und jetzt muss ich wirklich deutlich werden, was soll hier also dieses Endzeit Gerede von einer  sich in einen Elitezustand erhoben habenden Menschengruppe? Und das noch dazu in einem schlechten mittelalterlichen spekulativen Denkstil? Die seelische Beobachtung nach „Naturwissenschaftlicher Methode“ und ihr strenger Erfahrungsbezug scheint Dir bei Deinen Studien zu Rudolf Steiner völlig entgangen zu sein. Nicht zuletzt setzt Du Dich in „Deinem“ autoritären Denkstil über jede Netiquette gegenüber vielen, allzu vielen anderen Menschen hinweg, die das Recht haben ihren eigenen Weg suchen zu dürfen und ihn auch gehen zu können ohne von Dir ständig klischeehaft in Schranken gewiesen zu werden und als ewig Gestrige abgekanzelt zu werden.

Ich grüsse Dich als Freund, trotz aller Gegensätzlichkeiten, die während mittlerweile nahezu 15 Jahren immer wieder zwischen uns gelegen haben. Bernhard Albrecht

Kommentarantwort

Lieber Donald … Eggert. Woher willst Du wissen, dass ich mich in den letzten 15 Jahren jemals über Dich geärgert habe? Du scheinst so bestimmte Kisten um Dich ständig parat zu haben, wo Du diesen oder jenen Akteur, der im Vorhof Deines Egoisten Blog Dir im Augenblick möglicherweise unangenehm,  weil fragend oder Dich sogar in Frage stellend entgegen tritt nach Lust und Laune glaubst entsorgen zu können, wenn Dir danach ist. Ein paar Spritzer Wertschätzung und der ganze Rest an vorgebrachter Fragen auf einen möglichen Dialog hin wird in die Mülltonne gekehrt. Von daher bist Du nicht weniger unberechenbar als Donald Trump „King Eggert The First.“ 

Ist das Ausdruck Deiner universalen Denkhaltung? Ist das Dein Ausdruck eines Weges zur fühlenden Wahrnehmung im Sinne des von Dir so geschätzten Georg Kühlewind? Ist das Deine Praxis von „Deep universaler Philosophy?“ - Wie Du siehst kann ich auch provokativ.

Kurz gesagt, ich habe mich zu keinem Zeitpunkt über Dich geärgert. Vielmehr habe ich immer und immer wieder über die von Anfang an sichtbaren deutlichen Anschauungsgegensätze zwischen uns hinweg nach Möglichkeiten gesucht Dialogbrücken zwischen uns und darüber hinaus für die Egoisten Blog Gemeinschaft im weitesten Sinne des Wortes gesucht. Denn: Auch ich bin ein universaler Denker, allerdings in einem ganz anderen Sinne als Du. Das Universale muss in meinen Augen durch die Individuation hindurch gestülpt in Erscheinung treten. Das wäre dann der Weg der seelischen Beobachtung nach naturwissenschaftlicher Methode in der Praxis.

Nun bin ich also zum wer weis wievielten Male in Deiner Anthropotanten Kiste gelandet. Wie dem auch sei, es ist wie es ist. Vermutlich hast Du zwischenzeitlich vergessen, dass Du Dich einmal sogar bei mir entschuldigt hast, als Du mich in diese Kiste verschoben, durch einen kleinen biographischen Einschub von mir Dich eines anderen hast besinnen müssen. 

Raumschiff Anthroposophie! Du bist der Begründer dieses Blog. Mithin liegt es auch nicht unwesentlich in Deiner Aufgabe ob dieses Raumschiff jemals landen kann oder auch nicht. Die Verantwortung an die sogenannten ewig Gestrigen abschieben zu wollen, wie Du es bisher versucht hast, das verhebt tiefer betrachtet überhaupt nicht. Dass Du selbst ein ewig Gestriger sein könntest, wenn Du mit Deiner Zen-Peitsche auf allzu viel Ungereimtheiten im Anthroposophen Land verweist, dieser auch mögliche Blickwinkel ist Dir bisher möglicherweise entgangen.

Ich grüsse Dich, Bernhard Albrecht.




Sonntag, 18. Mai 2025

Wie erkläre ich es meinem Kind?

Sabine Adameit/Aus Facebook übernommen um darauf zu antworten:


Düstere Zukunft

Wie soll ich das meinem Kind erklären 


Dass ich Steuern bezahle


Damit wir andere Länder bombardieren können


Dass wir Menschen wählen


Die Menschen anderer Herkunft


Anderer Hautfarbe und Kultur verachten


Dass 62 Menschen soviel besitzen


Wie die halbe Welt


Wir aber meinen


In einer sozialen Gesellschaft

Zu leben



Dass wir wissentlich


Das natürliche Klima zerstören


Dass in dieser Welt


Nur eines zählt


Mammon, Geld, Money


Auf Kosten unserer Gesundheit


Auf Kosten von Menschen


Die hungern und dursten


Obwohl ihr Land wertvolle Rohstoffe besitzt.


Wie wollen wir sie erziehen


Ethisch und moralisch zu handeln


Wenn gleichzeitig die Medien alltäglich berichten


Dass unser Nachbar gerade ein Flüchtlingsheim anzündet


Seine Freunde dazu Beifall klatschen



Wie sollen wir Ihnen erklären


Dass wir so etwas zulassen


Dass wir Ihre Zukunft zerstören?


Obwohl wir Ihnen beibringen


Respektvoll und anständig zu leben


Menschen zu achten


Ihnen zu helfen


Was für eine schreckliche,
Verwirrende, verrückte Welt


Übergeben wir unseren Kindern.


© Sabine Adameit


Schau Kind

Ich habe mit Dir diese verwirrenden Zeichen

Meiner wie Deiner Welt geteilt

In die Du demnächst 

Auf Deinen eigenen Füssen 

Ganz alleine

Gehen wirst, um Dich zu bewähren 

Und in dieser Deiner Bewährung zu finden.


Du kannst diese Welt

Mit all ihren schrecklichen Tatsachen

Der Zerstörung nicht ändern,

Aber Du kannst im Angesicht 

Der kriegerischen Streitbarkeiten

Auf dieser Welt lernen

Deinen Kopf nicht mehr überall einzuziehen

Um einfach nur blind mitzulaufen

Im grossen Schautanz auf den Bühnen dieser Welt.


Ich habe Dich von Deiner frühen Kindheit an gelehrt

Zu unterscheiden,

Zu unterscheiden - nicht nach gut und böse,

Sondern einfach nur auf das zu Unterscheidende

Hinzuschauen, ohne es von allem Anfang an 

zu bewerten, denn - 

Der Egoismus ist innerhalb

Seiner differenzierten Anteile in Deinem seelischen Erfahren

Ein Trapez Künstler der Illusion,

Die immer sogleich zu durchschauen schwer ist.


Du wirst also innerhalb Deiner Erfahrungen

Immer wieder zu Boden gehen,

Dir Hände und Knie blutend aufschrammen

Und mit dem Gift, das dich dabei infiziert

Leben lernen müssen, um es in Dir zu verwandeln -

Bis Du im Gewande der allseitig redlichen Anschauung

Gereift durch alle erfahrenen Dunkelheiten hindurch

Auferstehen wirst in die leuchtende Wortkraft 

Deines Ich - sei menschlich.

© Bernhard Albrecht Hartmann


Freitag, 2. Mai 2025

Ein Facebook Kommentar

"Der einzelne Mensch, so wie er eingesponnen ist in die ganze übrige Menschheit, wirkt dadurch, daß er die Wahrheit spricht oder lügt, auf die ganze Welt zurück, denn ob er Wahrheits- oder Lügendämonen erzeugt, hat seine ganz verschiedenen Wirkungen.“ Rudolf Steiner GA 99

Es ist demnach der Dialog, der das Weltgeschehen entscheidend bestimmt, bzw. verstimmt. Es ist der Dialog, der in Form von Verschwörungserzählungen Spaltungskräfte unter den Menschen aufruft und Tore auftut, die der Unbewusstheit jede Art von Verbreitung ermöglichen. Es ist die Verweigerung in die eigene Tiefe hinein zu denken und stattdessen mit dem Anschein von Wahrheit Gedanken auf Säulen stellt, die näher betrachtet Scheingebilde eigener Denkfaulheit darstellen. 

Im Sinne von Sokrates gefragt: Weiss ich was ich weiss oder weiss ich es nicht. Was in der Konsequenz: Die Nebelkanone der Verschleierung zum Einsatz bringt oder mir immer und immer wieder die beschwerliche Notwendigkeit des eigenen Weges in und durch  die Dunkelheit vor Augen führt.

Ehrlich betrachtet, wer möchte im Angesicht derartiger Herausforderungen nicht gelegentlich den scheinbar einfacheren Weg einschlagen? Doch ist dieser Weg am Ende wirklich der einfachere, wenn der Racheengel der Verderbnisse im Sinne von Kafkas Gericht („Der Prozess“), den Midrach Bereschit Rabba als Ankläger aufruft und dieser unter dem Signum der Redlichkeit einen jeden Gedanken, den ich jemals gedacht habe auf die Waage des Erzengel Michael legen lässt.  …  

„Alle Vorstellungen müssen verbrannt werden (R.ST).“ Zeitenwende ist ein Lebensprozess, der durch das eigene Denken zu bezeugen ist und fusst nicht auf einer irgendwie gearteten Erwartung.



Donnerstag, 1. Mai 2025

Rosenkreuz

Das Rosenkreuz sich innerlich erlebend vor Augen stellen zu wollen ist die vielleicht grösste Herausforderung vor die ein jeder Mensch in heutiger Zeit sich gestellt sehen kann. Es ist die Herausforderung, die meinen und Deinen Lebensweg ständig begleiten ohne dass Du die Anmutungen die dabei von den Seiten her an Dich heran branden in den meisten Fällen zunächst auch nur bemerkst.

Das Leben ist von seiner Grundgebärde auf Weite im Denken und Mitfühlen hin angelegt. Das Leben birgt in sich allseits grenzsprengende Kräfte. Du aber grenzt Dich ab wo immer es geht, meinst das Leben zu verlieren, wenn Du den Lebensstrudeln nicht Einhalt gebietest oder auch auf Gedeih und Verderb bereit bist dich von seinen Wellen forttragen lassen kannst. Wie auch immer: Genauer hingeschaut, Dir mangelt es an der tieferen und zumeist auch umfassend grösseren Anteilnahme an den Lebensereignissen, die Dir tagtäglich begegnen. Über das Handy gebeugt verlierst Du in Deiner Dir eigenen Zeit-Raum Kapsel den Kontakt zum tatsächlichen Leben, reitest in mannigfaltig verbrämten Selbstillusionen über Landstrassen die Dir vermeintlich Lebensenergie spenden um Dich Deinen Einsamkeiten zu entreissen.

Form ist, so Du erlebend in ihre jeweiligen Tiefen bereit bist einzutauchen anfangs nichts als eine Abstraktion und damit ohne Inhalt. Zu einer Anschauung, einer erlebnisgetränkten Anschauung zu gelangen ist alles andere als einfach, weil das Denken in seinem landläufigen Ego gebundenen Erfahren sich Dir dabei aus meiner Sicht immer und immer wieder in die Quere stellt. Solange bis Du bereit bist in seine Prozessströmungen wirklich einzutauchen. Das Denken ist seiner inneren Konsistenz nach nämlich ein Augenblicksgeschehen, ist Aufmerksamkeit im Prozess. Und was tust Du, Du webst daraus je nach Bedarf Ego bezogen gefällige Fahnen, die Du rechts und links Deines Weges als fortwirkende Wegmarken zurücklässt, bzw. sie in einer neuen Situation wieder hervorholst, ohne sie den veränderten Gegebenheiten angepasst jeweils tiefer zu hinterfragen.

So kannst Du nicht wirklich zum Geiste hin erwachen. Ich will es überdeutlich sagen, solange Du das Denken nicht in seinen subtilen Prozessgebärden erforschen willst, kannst Du den modernen wissenschaftlichen Zugang - wie er Rudolf Steiner vor Augen stand - von Deinen Möglichkeiten her nicht weiter erschliessen. Einhundert Jahre nach Rudolf Steiners Tod ist die Zeit abgelaufen sein zurückgelassenes Lebenswerk als Lehrwerk zu gebrauchen und zu tradieren. Rudolf Steiner hat sein Lehramt mit der Weihnachtstagung 1923/24 unmissverständlich niedergelegt. Das muss in meinen Augen in allen  Umgangsweisen mit  diesem  seinen  Werk beständig   mitgedacht werden.  Mitgedacht - soll  die Z e i t e n  W e n d e  in Geist geprägten schöpferischen Ereignissen jeweils in tatsächlich individuellen wissenschaftlichen Beiträgen seinen Ausdruck finden dürfen.

Das Rosenkreuz ist auf diesem Wege das verborgene Schloss, das die Zeitenwende Türe in seelischen Beobachtungen nach naturwissenschaftlicher Methode zeitgemäss aufschliessen kann. Wer hier einwenden will ich hätte in diesem kurzen Essay im eigentlichen Sinne nichts Näheres über das Rosenkreuz gesagt, der hat sich noch nicht wirklich mit seinen mitgebrachten Denkstrukturen auseinander gesetzt. Zwischen den einzelnen Lauten und Worten dieses Essays wartet so einiges, was durch das selbständig entwickelte eigene Denken aus Tiefen an die Oberfläche treten will. Jedoch nicht in Erscheinung treten kann, wenn gleichsam die passende Fingerfertigkeit im Umgang mit dem tatsächlichen Denken wie es die gegenwärtigen Zeit unmissverständlich einfordert nicht zur Verfügung gestellt werden kann. 

Nicht zur Verfügung stellen kann, solange im Denken die Furcht vor dem Nichts nicht überwunden ist. Denn das Denken ist seinem tieferen Charakter nach ein Quell-Prozess. Und: Sich in dieses permanente Quell-Ereignis hineinzustellen, dazu braucht es einigen Mut. 

Mut, den die Rosen um das Kreuz herum immer wieder neu und tiefer dem Selbsterkenntnis Wanderer spenden, damit er immer wieder in seine individuell sich bildende Willensspur hinein findet. Denn nur scheinbar ist der Rosenkreuz Wanderer allein auf seinem Weg - nur scheinbar, denn einmal begonnen leitet ihn dieser Weg über alle Klippen hinweg und lässt den Mut in ihm wachsen mit jedem neuen Schritt.



Sonntag, 26. Januar 2025

Eine Nuss zum Knacken (Fortsetzung des vorausgehenden Beitrages)

„Ich will Ihnen eine Nuss mit harter Schale anbieten“ - so meine Überschrift zu meinem Essay weiter oben. In dem ich das hervorhebend erneut wiederhole, frage ich mich, haben Sie Fin Frck und Herr Klinke das tatsächlich gelesen und auch vorurteilslos verstanden. Mit Begriffen lässt sich nicht spielen, sie wollen ergriffen und begriffen sein und das bedeutet in ihre Tiefe eindringen zu wollen. Fragend - im Sinne des Sokrates - sich bis auf deren Grund „besonnen“ vortasten zu wollen. Wen es mir wirklich um Dialog, um Teilhabe an der Auflösung von Konfliktfeldern geht, dann ist dies kein Schiessbuden Event.

Dann kann ich nicht aus dem Revolverhalfter heraus so schnell einmal „behaupten“ ich hätte in meinem Beitrag einer Gleichstellung von Musik und Anthroposophie das Wort geredet. Das können Sie so nicht verifizieren, denn es bedeutete z.B. in diesem Zusammenhang dann mit These und Antithese argumentativ hervorzutreten. Gleiches gilt für Ihre Behauptung ich hätte nichts Entscheidendes über die Unvereinbarkeit von „Problemen und systemisch“ gesagt. Das habe ich, nur konnten oder wollten Sie sich darauf nicht tiefer lauschend einlassen.

Das Wort ist in meinen Augen nämlich ein höchst sensibles Klanggebilde. Da liegen mitunter viele Bedeutungswelten übereinander geschichtet nahe beieinander. Und damit auch die Möglichkeit von Illusion und Fata Morgana für die eigene Verständnisbildung. Dem Sagen eines anderen Menschen in der Antwort an ihn Umdeutungen seiner Worte an den Kopf zu werfen ist nicht Dialog förderlich. Sachlichkeit muss die Leitlinie sein.

Dialog gründet auf Besonnenheit im Antworten. Und nicht im beliebigen Reingrätschen oder zwischen die Beine jaulend mit dem Saxofon zum wievielten Mal das immer wieder Gleiche zu fordern, ich/wir hier sollten einmal dieses oder jenes googeln. Ich bin jedenfalls kein Dummkopf. Um glaubhaft von Simulation und Aufarbeitung sprechen zu können, muss ich da nicht stilbildend durch eigenes Beispiel vorangehen? 

Und um noch deutlicher zu werden. Ist Bewusstseinsbildung nicht das Zeit Thema schlechthin? Ich/Sie, wir hier alle sind auf dieser Facebook Seite „miteinander“ in einer Zeitgenossenschaft verbunden, also gefordert an der Fortentwicklung des eigenen Bewusstseins zu arbeiten. Es gibt Opfer von Waldorf Gewalt, die so umfassend davon betroffen waren, dass sie mehr als 30 Jahre mit der Aufarbeitung zu ringen hatten. Ich kann hier nicht über den Kopf der Beteiligen davon berichten. Will es auch nicht. Ich kann nur immer und immer wieder meinen Hut vor soviel Mut ziehen. Aber nach allem, was ich über Herrn Klinkes Erfahrungen mit seinen Kindern weiss, sage ich, er würde erblassen, wenn er diese Geschichten zu Gehör bekäme. 

Abschliessend merke ich daher nur an, dass ich auch sehr gerne meinen Hut vor Herrn Klinke ziehen würde, wenn er auch nur anfänglich bemerken könnte, wieviel  Verständnis und Weite des Geistes ihm hier von vielen, vielen Seiten bisher entgegengebracht worden ist. Herr Klinke treten Sie etwas kürzer und beenden Sie ihre fort und fort dauernden jazzenden Soloeinlagen. Sie sind nicht das Orchester hier. Sie sind nur einer von vielen Orchester Mitgliedern, die an der notwendigen Bewusstseinsbildung unserer Zeit arbeiten.

Bewusstsein kann nur von innen wachsen und demgemäss nicht eingefordert werden. Sie erwächst aus dem Lauschen. Zeigen Sie mehr lauschendes Einfühlungsvermögen in die Gangweisen der Menschen mit denen Sie es, wo immer auch zu tun haben. Sie werden staunen welche Schätze Ihnen dadurch im Laufe der Zeit vor die Füsse gelegt werden.

© Bernhard Albrecht Hartmann, 26.01.2025

Dienstag, 21. Januar 2025

Eine Nuss mit harter Schale

Ich will Ihnen (Herr Klinke) eine Nuss mit harter Schale zum Knacken anbieten. Sie stellen zwei Begriffe nebeneinander, also in einen unmittelbaren Zusammenhang miteinander, die in der Art wie Sie es tun so nicht nebeneinander stehen können.

„Probleme“ haben immer einen individuellen Hintergrund. Um von „Problemen mit systhemischen Charakterzügen“ zu sprechen bedarf es umfassend differenzierter Kenntnisse, die mit Verlaub Sie bisher in meinen Augen nicht offengelegt haben. Wieviele Waldorfschulen von den weltweit gegenwärtig ca. 1200 Schulen kennen Sie aus eigener Anschauung, mit wie vielen Lehrern haben sie „nachhaltig substantielle“ Gespräche geführt? Kennen Sie persönlich - und nicht nur vom Hörensagen - ein Duzend Waldorfschulen in ihren inneren Strukturen auch nur annähernd?  

1200 Schulen mit einmal angenommen durchschnittlich 15 Lehrern pro  Schule - also 18 000 sehr persönlichen Entwicklungswegen und demgemäss unterschiedlich weit und tief reichenden Lebenserfahrungen. 18 000 Lehrpersonen mit einer zumindest grundständigen wissenschaftlichen Ausbildung. Und Sie als Musiker, sehe ich das richtig (?), Sie würden das System Waldorfschule am liebsten total zerlegen wollen? Wie weit reicht Ihr pädagogisches Verständnis - von Können will ich dabei ja noch gar nicht sprechen? Ich würde jedenfalls nicht einmal im Traum daran denken ein Orchester so an die Wand fahren zu wollen wie Sie mit Ihrem systhemisch hochgetunten Reden glauben Kritik über „der Waldorfschule“ von Ihrem Aussageduktus her pauschal glauben ausschütten zu können.

Und damit wir uns richtig verstehen, ich will hier die Waldorfschule als Ganzes nicht in Schutz nehmen. Ich kenne sie aus der Sicht von 19 Jahren Berufserfahrung an vier Schulen in all ihren Mängeln denke ich recht gut. 

Gespräche … : Damit Gespräche überhaupt in eine gewisse Tiefe hinein in Gang kommen können bedarf es da nicht des Respekts? Des unvoreingenommenen Respekts vor der Arbeitsweise des Kollegen - auch und gerade dann, wenn ich mit dessen Vorgehensweise nicht übereinstimmen kann. Denn es kommt nicht darauf an, wie ich zu dessen Vorgehensweise stehe, sondern ob ich mir ein sachliches Verständnis davon bereit war zu bilden. Und die Möglichkeit zu einem derartigen Verständnis gelangen zu können erwächst aus der Aufmerksamkeit im rechten Augenblick geeignete Fragen stellen zu können, die den Blickwinkel auf die problematische Sachlage erweitern können, den Blickwinkel über alle Seiten der am Gespräch beteiligten Personen hinweg. Die bei diesen Gesprächspartnern die Bereitschaft für eigene Selbstkritik öffnen können, gerade weil Sie sich nicht persönlich angegriffen fühlen müssen. 

Können Sie Herr Klinke Selbstkritik bei sich üben ohne dass es bei ihnen zu inneren Ausweichmanövern kommt? Wenn es in sozialen Auseinandersetzungen um Selbstkritik geht, dann sind Mängel in dieser Richtung allseitig zu suchen, denn die Fähigkeit sich vor den eigenen Spiegel der Wahrheit zu stellen ist heute „allerorts“ für jeden Menschen, eine Herausforderung der sich in sozialen Prozessen bewegt. Schon allein der Umstand, dass ich bei einem Gang durch die Fussgängerzone einer Stadt meine Aufmerksamkeit nicht genügend bei mir halten kann macht es - dieses oder jenes dabei sehend - möglich, dass mich wie aus dem Nichts Vorurteile bestürmen. Herr Klinke gibt dieser Umstand für Sie nicht Anlass etwas weniger laut die eigene Kritikschleuder zu handhaben und dafür mehr Selbstbesinnung dazwischen zu schieben? Redlichkeit zu üben in sozialen Belangen ist ein schwieriger Weg.

Wer sich mit sozialen Prozessen nachhaltiger hat vertraut machen können, der kann wissen, dass Kritik, zumal mit Emotion gepaart selten verfängt, d.h. zu einer nachhaltigen Korrektur führt. Abwehr kommt weit eher zum Zuge, verbunden mit dem Rückzug hinter dogmatisch „verbrämte“ Schutzbehauptungen oder gar ein Oben/Unten Gehabe zwischen Lehrern und Eltern - was natürlich erzürnen muss. Und am Ende kann niemand mehr mit der je anderen Seite sprechen. Mediation kommt in einer derartigen Lage dann oft zu spät und kann allenfalls nur noch Teile der aufgebrachten Elternschaft wieder sachlich befrieden und in einer regelmässigen - wie allseitig geübten Offenheit füreinander die Weiterarbeit ermöglichen.

Rudolf Steiner hat seine Aussagen zur Pädagogik nicht als Programm vermittelt, das damit einzuhalten ist, er hat seine diesbezüglichen Aussagen an jede einzelne Lehrperson gerichtet und diese damit auf einen individuellen Entwicklungsweg, auf eine je eigene Forschungsreise gerufen. Und wer sich diesem seinem freilassenden Ansinnen stellen wollte, der konnte dabei erfahren, ja nicht selten dramatisch erfahren das Stehen an Abgründen des Niemandslandes. Das Durchgerüttelt Werden von der allseits fliessenden Kraft des Nichts, die nur durch das mutige Eingeständnis, dass ich weiss, dass ich nichs weiss (Sokrates) fragile innere Haltegeschehnisse im Augenblicklichen schaffen konnte. Panda rei …

Dass dies zunächst keine Reise für jedermann sein konnte, das war von Anfang an klar. Ich selber bin ohne offizielles Waldorf - Lehrer Patent diesen Weg gegangen und habe durch mein Bemühen eine ganze Reihe von Menschen kennenlernen dürfen, die in diesem Sinne eigene Forschungsergebnisse zusammentragen durften. Das vermittelte mir das berechtigte Wissen, dass die Waldorfpädagogik weiterleben wird - auch dann, wenn es ihnen gelingen sollte sie hier und heute auszurotten.

Leicht ist es mit der Steinschleuder auf Mängel zu zielen, die schlichtweg nicht zu übersehen sind und von daher nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfen. Weit schwerer ist es hingegen das eigene Denken zu vertiefen und weiter zu entwickeln. „Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken. Wenn Du denkst du denkst, denkst Du nur Du denkst“ (Erich Kästner?). Nun Herr Klinke - sind Sie zur Selbstkonfrontation bereit und damit zur Entwicklung einer echten Kritikfähigkeit? Ich/Sie können andere Menschen - selbst mit nachhaltigem Geballere - nicht auf einen Weg erhöhter Kritikfähigkeit hinführen. Dazu bedarf es lebensnaher Beispiele von Menschen, die vorangehen. Könnten Sie sich aus ernster Selbstbesinnung heraus dazu entschliessen? Können Sie auch nur zaghaft daran denken sich auf einen derartigen Mut-Weg einzulassen, also die Steine, die heute allenthalben Entwicklung hemmend landauf landab herumliegen vorurteilslos durch eigene innere Anstrengungen mithelfen beiseite zu schaffen?

Zu guter Letzt noch ein Hinweis auf eine echte wissenschaftliche Haltung. Thomas Metzinger, zwischenzeitlich emeritierter Gehirnforscher von internationalem Rang hat als bisher letzten philosophischen Werkstattbericht das Buch „Der Elefant und die Blinden“(1) veröffentlicht (nach unter anderem seinem Bestseller „Der Ego Tunnel“). Darin sind erstmals 500 meditative Erfahrungsberichte reinen Bewusstseins aus der ganzen Welt zur Darstellung gelangt. Für den heutigen Wissenschaftsbetrieb ein mehr als mutiges Unternehmen. Dem scheinbar Unwägbaren sich forschend annähern, das ist der Weg in das Zeitalter  der „Bewusstseinskultur hinein.“ Es ist Ihre Entscheidung ob Sie das scheinbar Unwägbare in der Waldorfpädagogik weiter eher verdammen oder ob Sie über alle Fehler hinweg zu einem tiefer reichenden Verständnis forschend sich auf den Weg machen wollen. Das Denken will weiter entwickelt werden - übersubjektiv. Alles andere wäre ein Beleidigung von Kant, Rudolf Steiner und Thomas Metzinger, wäre ein Rückschritt hinter das Wissenschaftsverständnis der Aufklärung, das unvollendet heute seiner Vollendung harrt. Entwicklung fusst auf Selbsterkenntnis(2). Ohne die Bereitschaft zur Selbsterkenntnis kann Selbstkritik nicht gedeihen (3) (4) (5).

© Bernhard Albrecht Hartmann, 21.01.2025

(1)  Thomas Metzinger der Elefant und die Blinden - Auf dem Weg zu einer Kultur der Bewusstheit,            

       Berlin Verlag in der Piper GmbH, Berlin/München 2023

(2)  https://ich-quelle.blogspot.com/2018/09/ich-karl-balmer-die-frage-geht-weiter.html

(3)  https://ich-quelle.blogspot.com/2018/09/die-frage-nach-dem-wirklichen-ich-eine.html

(4)  https://ich-quelle.blogspot.com/2018/09/die-frage-nach-dem-wirklichen-ich-3teil.html

(5)  https://ich-quelle.blogspot.com/2018/10/das-wirksame-ich.html

       Und weitere Essays 

Sonntag, 12. Januar 2025

Krankheit - eine schwierige Auseinandersetzung

Ist es Dummheit sich angesichts einer eigenen Krankheit in einer sehr individuellen Weise mit dem Gesamtkomplex dieser Erkrankung auseinanderzusetzen? Ist es unverantwortlich gegenüber einer sich als Mehrheit generierenden Anzahl von Menschen, die in diesem Zusammenhang zu  anderen Auffassungen und damit Vorgehensweisen gelangt sind abzusetzen und und seinen Weg selbstverantwortlich zu gehen? Ich, wir sind als individuelle Menschen in einem Prozess der Kompetenzerweiterung auf mehr Bewusstseinsbildung hin unterwegs. Und dazu sind eigene Wege der Erfahrung mehr als notwendig, denn das Leben besteht aus dem Zusammenführen unterschiedlichster Erfahrungen aufeinander zu und genauso auch wieder voneinander weg. Ohne unterschiedliche Erfahrungsverarbeitung gibt es keine Entwicklung.

Die leise oder offene Diffamierung von Menschen, nicht selten ein probates Mittel unterschiedlicher Sichtweisen, sind sie nicht letztlich Freiheit zersetzend und weil nicht selten Angst unerkannt mit im Spiel ein Angriff auch auf die menschliche Würde? Facebook wird damit heute in Nachfolge des mittelalterlichen Prangers in meinen Augen mit höchster Brisanz zu dem Verantwortungsforum schlechthin. 

Ich kann viel sagen, aber kann ich auch all mein so Gesagtes bis in die Tiefen hinein verantworten? Weiss ich was ich weiss und bin damit innerlich angebunden an die wissenschaftlichen Urväter Sokrates, Plato und Aristoteles unserer Zeit? Oder tappe ich einfach so durch die Lande um mein Vermeinen unter die Leute zu bringen? … Nicht immer redlich, weil in meinem Sagen in der Rück - „Sicht auf mich“ zu wenig geankert in eigener Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung. 

Von Wissenschaft zu reden ist das eine, sie in der eigenen Haltung aber auch zu repräsentieren etwas gänzlich anderes. Wissenschaft basiert nämlich auf zwei Säulen: Respekt vor unterschiedlichen Forschungsansätzen und Redlichkeit im Hinterfragen bis auf den Grund, was die Bereitschaft einschliesst in diesem Zusammenhang auch das Nirgendwo, das in sich und durch sich fliessende Niemandsland stetiger Bewegung zu betreten, die Furchtlosigkeit zu üben in Bewusstseinsverantwortung allein bei sich. Wer hier auch nur zu ein klein wenig Innehalten bereit ist, der erfährt wie schwer ein solches Unterfangen zu tragen ist. 

Nun denn, warum ich das hier sage ist: Ich habe seit April 2021 einen sogenannten Mantelzellen - Lymphom Krebs. Das hatte eine intensive Chemotherapie und im Oktober 2024 eine CarT -  Zellen  Lymphom Transplantationsinfusion zur Folge. Die Aufarbeitung meiner Grenzerfahrungen in diesem Zusammenhang veranlassen mich in der mir noch verbleibenden Zeit, von der ich gegenwärtig nicht sagen kann wieviel das noch sein wird, mich noch  stärker der Durchdringung von  Vorstellungsbildung und  fortlaufender Auflösung aller Vorstellungen im Sinne der Philosophie der Freiheit Rudolf Steiners zu widmen. Dieser Prozess markiert den Bewusstseinswandel im inneren Blick auf das Ich, den ein jeder Mensch heute in individueller Weise zu vollziehen hat, denn das Wirklichkeitsverständnis verändert sich unter unseren Füssen fortlaufend, so ich es wage über meinen eigenen augenblickshaften Vorstellungshorizont hinauszusteigen - in einer geradezu bestürzenden Weise. 

Die verdrängte In - Welt -  Krise tritt allenthalben überdeutlich zu Tage, während wir in zahlreichen 100 Jahre Feiern „vermeinen“ Rudolf Steiner würdig zu gedenken anstatt uns zu fragen, wo habe ich versagt in Vorstellungsüberwindungen konsequent mich ins Niemandsland, in das Nirgendwo hineinzustellen und in den Kräfte Turbulenzen, die dabei auftreten meine Standfestigkeit zu üben. Es gibt keinen Abgrund, nicht einmal eine Schwelle zwischen dieser Welt - dem ihm durch uns zeitlich begrenzt eingeprägten Wirklichkeitsverständnis - und der sogenannten geistigen Welt. Alles durchdringt sich gegenseitig, ist jeder Zeit präsent. Nur meine aufrechte Haltung und wenn Sie sich hier hinterfragen wollen, in dem Sie sich in ihrem Alltag mit einer umfassenderen Redlichkeit bewegten, kann die von uns erzeugten illusionären Vorstellungen von den Bildern, die Rudolf Steiner benutzte um die grössere Ganzheit aufzuzeigen abziehen. Erwachen am anderen Menschen.

Erwachen am anderen Menschen ist keine schöne Geschichte, sie ist unser aller individuell zu erfahrendes Ereignis, wenn wir dazu nur wirkkräftig uns die Hand in kleinen Gesten umfassender reichen könnten als uns auf die vielfältigste Weise beständig offen oder verdeckt immer wieder abwertend bis geradezu feindlich abzugrenzen, um nicht zu sagen anzugiften oder gar ein Bein zu stellen. Ich/Wir sind Teil des Geschehens, das um uns stattfindet und damit auch mitverantwortlich für das was dort geschieht - wenn dieses uns auch überhaupt nicht gefallen mag. Wir sind mitverantwortlich.

Wir sind mitverantwortlich. Ich will also zur Sache kommen, zur Sache - mit der ausdrücklichen Betonung damit Niemanden hier persönlich attackieren zu wollen. Doch zu einer im Wortsinn redlichen Betrachtung der Sachlage ist ohne „die fragende Rück“ - Sicht auf mich selbst nicht mehr zu gelangen, wenn ich den Chaos-Kräften der heute allenthalben vor unser aller Haustüren herumlungernden Illusionen und Troll-Attacken nicht in die Arme laufen will. Ich sage es ausdrücklich: Niemand ist diesbezüglich vor Attacken gefeit, der die Redlichkeit bis auf den fliessenden Grund in sich nicht bereit ist zu üben. Und das wird und muss weh tun. Wo dieses nicht Erlebnis wird fehlt es schlichtweg an der genügend tief greifenden Redlichkeit im fragenden Umgang auf diesen seinen eigenen Grund hin.

Das „Raumschiff Anthroposophie“ will und muss landen und in wie weit das geschieht liegt verantwortlich „in eines jeden Hand,“ der dieses Raumschiff jemals für eine kurze oder längere Reise genutzt hat. Es ist an der Zeit. Mit dem 100. Todestag von Rudolf Steiner läuft aus meiner Sicht dessen sogenannte Verantwortlichkeit für jedes Missgeschick in der Umsetzung von Anthroposophie ab. Kritiker wie Befürworter seiner Gedanken sind herausgefordert ein sehr viel „Mehr“ an sachlicher wissenschaftlicher Verantwortlichkeit als bis anhin zu Tage zu fördern. Aristoteles und Kant lassen grüssen.

© Bernhard Albrecht Hartmann, 12.01.2025