Samstag, 16. April 2022

Eine Anmerkung/Kommentar

 https://www.facebook.com/groups/2073248482692411/ 

daselbst weiter unten: Licht auf Selenskyj und Putin, Heinz Grill im Gespräch

https://www.youtube.com/watch?v=uauZzS6VUps

Heinz Grill und sein tiefer forschendes Ertasten Wollen der Physiognomie von Putin und Selensky? Eingrosses Vorhaben, denn es gibt ja nicht nur die Kopf-Vorderseite einer Physiognomie, sondern auch deren hintere Seite. Es gibt eine dynamisch bewegte Willensseite, die sich vorne wie hinten in einer Physiognomie ausdrückt, eine atmend mit der sozialen Umwelt korrespondierende Seite der Herzebene vorne und hinten, offen oder verklebt, in sich ruhend oder verdeckt gejagt im sich Ausdrücken, sowie eine oben/unten Gesamt-Ausdrucksseite, welche die gegenwärtige Inkarnation klar zum Ausdruck bringen kann oder in der sich eine Person schlingernd immer wieder verliert, weil sie durch Nebelkerzen der Selbsttäuschung sich wie selbst den Boden unter den Füssen wegzieht. 

Damit deute ich skizzenhaft in mehr als knapper Weise das Forschungsfeld aus um das es hier aus meiner Sicht geht.

Ich beziehe mich hier auch auf andeutend Gesagtes von Beppe Assenza aus einer Kurssitzung zum Porträt-Zeichnen im Jahr 1974, der er seinerzeit keine Fortsetzung folgen lies, weil sich dazumal keine drei Schüler bereit fanden sich mit dem „Geisterinnern“ existentiell tiefer auseinander zu setzten. Wenn ich seine kryptischen Worte vom Ende dieser Sitzung hier in ihrer Essenz wiedergebe, dann ist zeitgemässes Porträtzeichnen, bzw. können Aussagen über die Physiognomie eines Menschen nicht wahrheitsdienlich sein ohne dass der Porträtzeichner seinerseits durch die eigene seelische Dunkelheit bereit ist hindurchzugehen.

Modernes Porträtzeichnen hätte die Aufgabe die lichten Möglichkeiten, wie die dunklen Gefährdungen im Durchgang der zu zeichnenden Porträtperson in ihrer gegenwärtigen Inkarnation transparent zu machen, was wiederum nur möglich sei wenn der Zeichner selber bereit ist sich seiner eigenen Inkarnationsaufgabe zu stellen. 

Zeichnerische Wahrheit gebiert sich hier also aus dem wechselseitigen Erwachen beider aneinander im innerlich sich überkreuzenden prozesshaften Geisterinnern.

Wird damit auf das in meinen Augen bis heute kaum verstandene, bzw. noch weniger aktiv entwickelte Karma Verständnis Rudolf Steiners vom Ende seines Lebens gedeutet? Geisterinnern und Geistbesinnen als Gestaltungsprinzipien für einen grundlegend neu zu konfigurierenden sozialen Organismus? Mit der strengen Anforderung auf diesem Weg alle Vorstellungen zu verbrennen, was heisst alles bis auf den Fragegrund des „weiss ich, dass ich nicht weiss(?)“ wie ihn Sokrates seinerzeit im Umgang mit seinen Schülern umriss zu hinterfragen, um damit im Durchgang durch das Nichts den Willen mit dem Denken in einer integrativ dynamischen Erfahrung sukzessiv wie zeitgemäss wiederum tiefer verbinden zu können?

Ich will die Aussagen von Heinz Grill zu Putin hier nicht von vorne weg in Frage stellen, weil ich meinerseits ein eher dynamisch ausgerichtetes Grundverständnis im Umgang mit der menschlichen Physiognomie für wichtig halte. Herr Grill  hat sein forschendes Vorgehen in seinem Video in meinen Augen nicht umfassend genug beschrieben, um von daher in einen sachlich fairen Urteilsprozess eintreten zu können.

Ich denke dass wir alle wissen wie schnell uns Physiognomien in unserem Alltagserfahren zu Fehleinschätzung von anderen Menschen veranlassen, um nicht zu sagen geradezu verführen können. Da wird dann in bestimmten Situationen oft allzu schnell das Hackebeil des fake new offen oder verdeckt gezogen, entweder um eine gespürt unangenehme Selbstbetrachtung oder aber die sich von aussen her zeigende Sachlage widerspruchsfrei hinterfragt leise zu umgehen und damit das eigene Glaubensfeld zu schützen.

Fake new als Wortgeschoss gebraucht ist in meinen Augen eine willfährige Waffe um sich der eigenen not - wendenden Selbsterkenntnis zu entziehen.

Auf Putin und seinen Umgang mit fake news hingeschaut, so befindet er sich anscheinend auf dem besten Wege sich eine absolute Berechtigung zu unterschreiben sein Entscheiden sei hier, heute  und immer von vorne herein unanfechtbar. Das hängt sicher mit seinem Wahrheitsbegriff (Dugin) zusammen. Dennoch gilt auch für ihn die ethische Verantwortung für all sein Tun - gerade wegen seiner uniroyalen Sichtweise auf die Weltverhältnisse, denn Entwicklung läuft selbst bei umfassend diktatorischen Vorkehrungen nicht durchgehend kontrolliert zu überwachen uniroyal, sondern immer multipolar. Das ist die Wunde über die am Ende noch ein jeder Diktator gestürzt ist. 

Uniroyale Sicht auf der einen Seite und Naivität auf der anderen Seite. Der Krieg in der Ukraine ist das eine, der Krieg um das Bewusstsein des Menschen, um seine Fähigkeit aus seiner Mitte heraus Wirklichkeit hervorzubringen das andere. Diese Verantwortung lässt sich nicht abstreifen, denn sie anzunehmen bestimmt unser Menschsein.

© Bernhard Albrecht Hartmann, 15.04.2022