Montag, 14. August 2023

"Ich weis, dass ich nicht weis" - ein Kommentar

Ein Kommentar zu dem Beitrag von Manfred Röhr: Im Glauben lerne ich zu fragen

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Die wohl härteste wie gleicherweise schmerzlichste zu machende Erfahrung … das Erfahren ganz allein auf sich gestellt zu sein … und damit die zu gestaltende Verantwortung anzunehmen, dass ich nur bin, insoweit ich schöpferisch bin - eben rundweg in nicht länger mehr zu umgehender Art und Weise Ich geleitet lebe -  

Wenn ich in diesem Zusammenhang … „redlich“ auf andere Ausdrucks- oder Verhaltensweisen meiner selbst hinschaue so kann ich hier nicht einmal am Rande den Glauben als Trostquelle oder Ähnliches bemühen. Denn genauer betrachtet kann ich erkennen, dass der Glaube in dieser exponierten Selbsterkenntnis Situation mir nicht nur eine wärmende Decke gewähren, sondern zugleich als Nebelkanone wirkend mich in die Lage bringen kann meinen Weg der Selbstverantwortung aktiv nicht weiter zu verfolgen, was heisst existentiell zu vertiefen.

Der Glaube und das „ich weis, dass ich nicht weis“ in seiner bis auf den Grund hin gelebten Ausdrucksweise stossen sich gegenseitig ab.

Und genau das ist es was das Handeln, die innere Umkehr aus Selbsterkenntnis heraus im sozialen Raum heute so unattraktiv dastehen lässt. Der existentielle Zeitenwende Feuerprozess, das „ändert eueren Sinn,“ das die moderne Jordan Taufe begleitet wird auf jede nur denkbare Weise zu umgehen gesucht. Es klingt absurd, stellt sich aber im Verlauf des einmal initialisierten Durchschreiten dieses Prozesses als beschämende Tatsache dar, der Egoismus scheut in dieser alleine vor sich selbst zu verantwortenden Entscheidungslage als gleichsam letzten Ausweg nicht davor zurück sich selbst rechts zu überholen. Was im Klartext bedeutet, anstatt Freiheit aus sich heraus zu erschaffen wird der Diktatur blind Vorschub geleistet.

Dass dies möglich ist, das ist in meinen Augen die Folge davon dass neben der gegenwärtigen Umweltkrise die gleichlaufende Innwelt Krise im öffentlichen Bewusstsein nicht in gleicher Weise angekommen ist, noch in individuellen Bewusstseinsgeschehnissen die ihr zukommende Aufmerksamkeit erfahren hat.

© Bernhard Albrecht Hartmann, 14.08.2023