Sonntag, 5. Oktober 2014

Pause

Ich gehe in die Ferien und danach in eine kreative Pause, in eine Pause und Neuorientierung auch nach der nunmehr definitiven Beendigung meiner Berufszeit. Mein Schreiben hier auf meinen beiden Blogs „Wege der Befreiung“ und „Ich Quelle“ wird gewiss weiter gehen, in welcher Form, das wird sich zeigen.
Mehr aktive, auch kontrovers denkende und erlebende Leser könnten meine Kreativität in dieser Richtung sicher beflügeln. In diesem Sinne würde ich mir für die Zukunft mehr Mut zum "Dialog" wünschen.
Was ich bisher in Worte zu fassen versuchte, das betrachte ich als Keime, die in den verschiedensten Richtungen weiter gedacht und vertieft werden könnten, nicht nur poetisch. Für mich war und ist die Poesie ein Mittel hoch sensiblen Bewusstseinsvorgängen eine Sprachform angedeihen zu lassen, in der das Wort nicht nur vom Kopf her, sondern gleicherweise vom Herzen her erlebt, wie gedacht werden kann.
Im Denken sehend zu werden, aus meiner Sicht eine Zeitforderung für Menschen, die durch die gegenwärtigen Weltverhältnisse sich nicht nur mehr oder weniger bewusst zwischen Resignation und hemmungsloser Jagd nach diesem oder jenem Hipe langsam aber sicher zerreiben lassen, sondern die Verantwortung ganz aus dem Kleinen der schlichten Bewusstseinsbemühungen ihrer Lebenswelt heraus „bewegen“ und dabei bemerken, dass sie sehr viel mehr bewegen können, als sie zunächst annahmen jemals zu können. Dies ist jedenfalls meine Erfahrung.
Keiner ist eine Insel. Das Ego mag einem eine gewisse Zeit vorgaukeln können, dass dies so sei und Abschottung oder filigraner besserwisserischer Hochmut Mittel der Wahl sein könnten, um in dieser Welt zu bestehen. Wenn nun aber das Ego nicht die sichere Insel, sondern nur der Hafen ist, von dem aus das Ich seine Fahrt zur kreativen Vernetzung mit anderen gleich gesinnten Menschen (nicht unbedingt gleich denkenden Menschen) aufnehmen will, was dann. Dann bleibt nur die Verantwortungsbereitschaft für meine kreativen Beiträge zum Wohle des Ganzen und das Gezerre um ein Recht Haben in diesem oder jenen Aspekt wird zur Nebensache.
Im Vordergrund steht dann das miteinander Weiterdenken, das fragende sich wechselseitige Inspirieren für Lösungen in dieser oder jener Richtung.
Die Begegnung von Ich und Ich auf dem Leuchtschiff des je potentiell evolutionäre Türen öffnen könnenden Du, die echte Begegnung mag dann einen initiatischen Prozess auslösen, in dessen Verlauf sichtbar wird, dass keiner mehr über dem anderen steht, sondern der eine alleine um der Förderung des anderen Willen seinen Weg geht. Mit Mut durch alle äusseren und inneren Wirrnisse hindurch.

Bernhard Albrecht Hartmann