Montag, 23. Oktober 2017

Nachtgedanken

Der Flügelschlag als zarter Ausdruck eines Geschöpfes wie dem des Schmetterling weist auf das so schwer dynamisch zu findende und noch mehr zu haltende Gleichgewicht hin, mit den Fühlern des Interesses, einer beständig neu anlandenden Fühl- und Erlebnis Bereitschaft, wie gleicherweise innerlich getakteten Haltung gegenüber dem Fremden Weltoffenheit zu leben. Die Schatten der Verdächtigung und des Vor-Urteils sind allgegenwärtig. Unvermittelt verführen sie zu Übertragungen eines Vermeinens, dem eine differenziert ausgelotete Sachgrundlage mitunter fehlt, bzw. die auf die Schnelle hin nicht um-sichtig weit genug beigezogen wird und gegenüber dem anderen Menschen achtsam seinen Ausdruck findet.
Die Freiheitswege der Menschen um mich herum und ihre inneren Such- und Erfahrungswege sind eben  s e h r  anders ausgerichtet und von daher zu durchleben als meine Wege. Dies zu sehen, zuzulassen und auszuhalten, was eine sachliche Stellungnahme nicht ausschliesst, fällt in den Bereich der heute immer umfassender notwendig werdenden Klärung von Resonanzprozessen. Dual ausgetragen enden sie nicht selten unbefriedigend. Nach innen vertieft und durch zahlreich mögliche Filter des eigenen „erkenne Dich selbst“ geleitet können sie zu einer Keimkraft tatsächlich gelebten Freien Geisteslebens werden.
Der Schmetterling lebt uns die Möglichkeit dieser Berge versetzenden Kraft, die zu entwickelnde dynamische innere Haltung einer immer umfassenderen Präsenz, unscheinbar leise vor. Substanziell geankert in mir schafft diese Haltung Verbindung unter den Menschen.