Samstag, 18. Juni 2011

Und doch ...

          
            Vielfältig verdrahtet,
            geschaltet über weltweite Netzwerke,
            summt das tägliche Kaleidoskop        
            der Meinungsmacher um den Globus!


            Im Dienste der Pressefreiheit,
            so der stillschweigend angenommene Konsens,
            sei marktschreierisches Gekreische,
            überzeichnendes Verzerren von Tatsachen,
            professionell unterkühltes „Man-Gehabe,“
            oder appellativer Kreisel Tanz
            das jeweilige Gebot der Stunde.

           
            Kommunikation – ganz im Sinne des Wortes,
            das echte Gespräch untereinander,
            die stille Verbrüderung des Ich im Wir,
            sie fristet der weilen hinter den Kulissen
            ein Randdasein im gesellschaftlichen Niemandsland.
           

            Achtsam aufmerksame Wertschätzung
            für die eher kleinen allzu menschlichen Ereignisse,
            sie gerät, welch Widersinn –
            mit der allenthalben in den Wind gestellten            
            Fahne der Menschenrechte unter die Räder.
           


            In Zeiten der Schnelllebigkeit und globaler Blickwinkel
            ist Tiefgang eine Münze, 
            die unter Wert in Hinterhöfen ihr Leben fristet.
            Doch jede Münze hat ihre Kehrseite!
           

            Die Enterbten der Macht wissen um ihre Kraft.
            Abseits der breiten Öffentlichkeit befreit sich            
            aus den Schatten bis an hin toter Blickwinkel
            in vielen Einzelnen eine neue, nachhaltige Solidarität.


            Der Weg durch die Desillusionierung
            öffnet den Weg in eine innere Stille,
            in der das Ich am Du –
            erwacht in das Werden des Ich Bin. 

            © Bernhard Albrecht Hartmann, 2009


Postskript:
Während allzu vieler Augen und Ohren tagtäglich mehr oder weniger gebannt den neuesten Nachrichten folgen, geschieht hinter den Kulissen das Eigentlich Wesentliche.
Vergessen wir nicht, dass "alles," was wir tun seine Wirkung hat und dass das Starren auf die Fernsehschirme zielstrebig herbei geführt wird, damit die Flamme der Freiheit in Libyen, Syrien, Griechenland und anderswo nicht noch mehr Nahrung erhält. Durchlebte innere Gedanken haben eine grosse Kraft und ihre Wirkung reicht weiter, als der besinnungslose Blick zu sehen gestattet.