Dienstag, 17. September 2019

Notwendige Berichtigungen

https://egoistenblog.blogspot.com/2019/09/vom-hoheren-sinn-zum-unsinn.html#more

Lieber Michael, es wäre sehr Vieles zu diesem Deinem Blog-Beitrag zu sagen, ich will es bei sieben Kommentierungen zu einigen Sentenzen belassen.

1. Absatz
„Es ist im Grunde genommen recht egoistisch, wenn wir anfangen, uns für Anthroposophie zu begeistern, weil uns die Gedanken der Anthroposophie begeistern, uns als wahr erscheinen. Denn was befriedigen wir dann? Wir befriedigen das, was unsere Sehnsucht nach einer harmonischen Weltanschauung ist.“ (1)
1. Kommentar:
R.St. legte hier warmherzig und dennoch leise warnend den Finger darauf aufmerksam zu sein wie „gestimmt“ unsere Begeisterung für Anthroposophie sei, forderte also indirekt dazu auf den Prozess der Verarbeitung aufmerksam zu begleiten. Innerlich regsame Begeisterung in der Erarbeitung von Anthroposophie oder selbstbefriedigender Egoismus durch ausufernde visionär und illusionär sehnsüchtige Kataklysmen in der Seele des die Anthroposophie Aufnehmenden, das war in meinen Augen also die mehr untergründige Frage hier, die R.St. mit seinem „So-Sagen“ den Zuhörern der Vorträge zur selbstverantwortlichen Entscheidung anheim gab.

2. Absatz
„Nein, mit einer „Philosophie der Freiheit“, die die Autonomie & Souveränität des Denkens hochhielt, kann man in solchen Zeiten keinen Blumentopf gewinnen.“
2. Kommentar:
Richtig ist, R.St. konnte nicht äusserlich an seine Philosophie der Freiheit anknüpfen, indem er etwa seminaristisch diese mit seinen Zuhörern erarbeitete. Er konnte aber aus der Anschauung der Geist-Berührung heraus sprechen, die sich ihm aus seinem in die Welt stellen der Philosophie der Freiheit für ihn eröffnet hatte. Er repräsentierte die Philosophie der Freiheit also durchwegs in seiner Haltung während er sprach. Er nahm über seinen ethischen Individualismus im sich Ausdrücken die Haltung der Bewusstseinsseele ein. Er erzählte also nicht von Bewusstseinsseele, sondern war in Persona Ausdruck dieser Bewusstseinsseele während er sprach.

… Die „Wege und Ziele des geistigen Menschen“ …
3. Kommentar:
Von heute her gesehen betrat R.St. mit der Vortragstätigkeit (zunächst) innerhalb der Theosophischen Gesellschaft seinen Weg der Repräsentanz von Bewusstseinsseele. Er wartete nicht länger mehr darauf bis sich Menschen für seine Philosophie der Freiheit interessieren würden, sondern begann damit sie dialogisch über die Art und Weise seines Sprechens zu vertreten. Ein Umstand, der bis heute viel zu wenig in den Blick genommen, bzw. mit Untersuchungen zu seiner Sprache phänomenologisch näher erforscht wurde.
Die Sprache R.ST`s ist willensbetont geprägt. Er erzählt nicht Geschichten, sondern spricht in Bildern, um „seine“ Willensbewegungen darin zum Ausdruck zu bringen. Imaginationen fallen nicht einfach vom Himmel, auch nicht für Rudolf Steiner. Seinem Sprechen geht also Arbeit, harte innere Arbeit voraus. Dies hier zu sagen fordert schlichtweg der Respekt gegenüber einem geistig produktiven Menschen ein.
Rudolf Steiner zum Geschichtenerzähler herunter dimmen zu wollen ist kurz und bündig gesagt einfach nicht lebensecht, ist in meinen Augen Ausdruck eines aus dem Gleis geratenden Assoziieren, ist (auch) selbsttäuschend verpackte Gefühligkeit - Michael -, die Du doch bei den Anthroposophen so anzuprangern weist. Halte also bitte nicht nur anderen Menschen einen Spiegel vor die Nase, sondern erblicke Dich im gleichen Atemzug auch selber darin. „Geisterinnern.“
Eine Zwischenbemerkung:
Als ich Deinen Blog-Beitrag las und mir dabei Dich, diesen Text sprechend, vor Augen hielt, musste ich an den sich eskalierenden Streit-Dialog zwischen dem Studentenführer und dem Universitäts- Rektor der Kölner Universität 1969 denken, dessen unmittelbarer Zeuge ich war. Der Mangel an Unterscheidungsvermögen zwischen den beiden Wortführern führte schlussendlich zur Stürmung der Kölner Universität durch 500 Knüppel bewehrte Polizisten, bei der, wie ich selbst mit eigenen Augen sah, nicht wenige an der eigentlichen Demonstration und dem studentischen Besetzungsversuch völlig unbeteiligte Menschen eines über die Rübe gezogen bekamen.
Und Du Michael, ziehst Du nicht auch immer wieder mit Deinem Sagen in Deinen Blog-Beiträgen den Knüppel aus dem Sack und triffst Menschen … einfach so? Meinst du etwa andere Menschen aufwecken zu müssen?
Zum Aufwachen kannst Du nur Dich selbst bringen. Getreu der Inschrift über dem Tempel zu Delphi: Erkenne Dich selbst. Daran führt für keinen von uns beiden, wie auch weiteren Lesern hier der Weg vorbei. Ob pro oder kontra Haltung zu dem hier Geschriebenen, das Erkenne Dich selbst mit all seinen möglicherweise schmerzhaften Facetten ist nicht zu umgehen.

„Sagenhafte geheime Rosenkreuzer-Vereinigungen, … die die „harmonische Weltanschauung“ mittels „welthistorischer Stimmung“ in „rechter Vorstellungsart“ bediente, …
4. Kommentar:
Für wie dumm hälst du eigentlich Deine Leser, Michael? Das ist doch ein Kuschel Meeting der Gefühligkeit mit Dir selbst, garniert mit spitzen Bemerkungen zu angeblichen „Meister Handlungsnotwendigkeiten in der ersten Dekade des vergangenen Jahrhunderts, an dem Du meinst uns Leser teilhaben lassen zu müssen. Es fällt mir schwer zu sehen wie die Worte Rudolf Steiners in ihrem tatsächlichen Gehalt noch mehr herunter geschliffen werden, bzw. aus dem Zusammenhang gerissen und gleichsam neu zusammengenäht aneinander gereiht präsentiert werden könnten, als Du es hier tust. Und Du findest diese Deine Schreibe wohl auch noch toll, denn ansonsten hättest du sie sicher nicht veröffentlicht.
Doch ich will mich hier weiterer Charakterisierungen Deines Sagens enthalten. Einer kritischen Auseinandersetzung mit Rudolf Steiner dienen Deine Aussagen nicht. Dazu hast Du Dich in meinen Augen immer wieder zu sehr auf die Seite des Vermeinens hinausgelehnt und einer nüchternen Sachlichkeit den Abschied gegeben.

„Ein solcher Troubadour der starken Bilder und auch grossen, wenn auch simplifizierenden Narrative …“
5. Kommentar:
Ich frage mich, Michael, hast Du schon je einmal über Dein Vermeinen hinaus Dich einem anderen Menschen hörend anzunähern versucht? Bei einem derartigen Versuch kannst Du nämlich die Erfahrung machen, dass Dir buchstäblich jegliche Worte innerlich nur so weg bröseln, Du die Erfahrung der leeren Hand machst, und Du sprachlos wirst. Du betrittst das Land des bedingungslos offenen Herzens. … Und Troubadoure waren solche Menschen. Deshalb gab es auch nur so wenige von dieser Art … Meister des Oberton-Hörens. Sie verstanden es in einzigartiger Weise Lebenslinien singend aufzuzeigen, die ansonsten keiner in dieser Art vernahm. Deshalb wurden sie mitunter auch die tragischen Helden genannt, weil ihre Lieder gleicherweise jubelnd aufgenommen (wie nicht selten auch grimmig mit Hass belegt) wurden. Sie führten ein gefahrvolles Leben des Nicht-Verstanden-Werdens. Wie sehr, das führst Du eindrücklich unter anderem hier vor, wenn Du R.St. einen Meister „simplifizierender Narrative“ nennst. Abstrakt betrachtet kannst Du es nur so sehen, das will ich Dir zugute halten.

3. Absatz
„Es war das zentrale Versprechen … „Die Erkenntnis der in diesem Buche gemeinten Geisteswissenschaft kann jeder Mensch sich selbst erwerben.“ …“
6. Kommentar:
Wie hältst Du es mit der genauen Verarbeitung von Wortbedeutungen, bzw. präzisen Aussagen R. Steiners. Wenn Du zunächst von einem Versprechen Rudolf Steiners sprichst, um im nachfolgenden Satz dann ein wörtliches Zitat R. Steiners anzuführen, in dem dieser davon spricht, dass Geisteswissenschaft ein jeder Mensch selbst erwerben könne, wo ist durch diese Aussage bitte ein Versprechen ausgedrückt. Von selbständiger Arbeit ist die Rede und von nichts sonst.

„Und ist nicht die Konstruktion des Bildzusammenhangs „höherer Welten“ an sich schon der denkbar größte Dualismus, der die Hindernisse erst aufbaut, die er zu überwinden vorgibt?“
7. Kommentar:
Nun den Dualismus hat R. St. nicht erfunden, sondern die Schwierigkeiten, die diese Welt-Betrachtungsweise hervorruft vorgefunden,
Versuch es einmal so zu sehen: Rudolf Steiner hat nicht „gemunkelt“ wie Du sein Sagen anzuschauen geneigt bist, er hat auf alle nur mögliche Weisen geradezu den Grind von den Vorstellungen der Menschen zu lösen versucht, sich abgemüht sie für ein differenzierteres Anschauen geistiger Phänomene zu sensibilisieren. Wer >sein ureigenes  E r f a h r e n < nicht bis auf den Grund hin durchackern und beleuchten will, der kann nur weiter von einer geistigen Welt träumen, bzw. als Alt-Achtundsechziger darüber räsonieren was „in seinen Augen“ alles im Argen liegt.
Ich sagte es ja schon: Am erkenne Dich selbst kommt keiner vorbei. Da hindurch zu gehen liegt, wie ich für mich den Lebensgang Rudolf Steiners innerlich bearbeitet habe, ausserhalb jeder Verantwortung von Rudolf Steiner. Einmal muss der Lehrer seine Schüler ins  L e b e n  entlassen. Das Metanoia sich im Durchgang durch das eigene individuelle Jordan-Tauf-Erlebnis zu erringen kann niemandem abgenommen werden. Da Rudolf Steiner das nicht konnte, das ist auch der bis heute aus meiner Sicht nicht wirklich verstandene Grund dafür, dass ihm mit letzter Kraft schlussendlich nicht anderes mehr verblieb als sein Lehramt niederzulegen.
Natürlich kann ich Deinen Einwand verstehen, dass von „höheren Welten“ zu sprechen auch durchaus kritisch angeschaut werden kann und „von heute her“ betrachtet mit innerem Augenmass auch muss. Einhundert Jahre nach Rudolf Steiner ist die innere Willenslandschaft der Menschen eine andere als dazumal. Ich habe ja immer wieder einmal vorsichtig auf eine notwendige Willensdynamisierung hingewiesen, was mir nicht unbedingt mit Verständnis goutiert wurde. Sich auf die eigenen Füsse zu stellen ist keineswegs pietätlos gegenüber Rudolf Steiner, es ist schlichtweg nur unbequem.
Mal ehrlich, um im Bilde zu sprechen, sich in einen Windkanal hineingestellt zu erleben und darin gleichsam rudernd im weitesten Sinne die Herrschaft über die eigene Körperausrichtung zu erlangen, bzw. erlangen zu wollen ist ein sehr, sehr schwieriges Unterfangen. Und damit ziehe ich noch einen eher harmlosen Bildvergleich mit den tatsächlichen Turbulenzen heran, denen Du Dich bei einer echten, nach innen wie nach aussen gewendeten Dynamisierung Deines Willens erlebend ausgesetzt sehen kannst. Da lasiere ich doch lieber die Wände meines Schlafzimmers mit einem zarten Rosa und lasse es mir darin wohl sein. Oder etwa nicht?
Hier mehr Herzensverständnis für Deine Mitmenschen sich innerlich zu erlauben und nach aussen auch zu zeigen gehört mit zu einer praktischen Willensdynamisierung. Solange Dir das nicht einigermassen zureichend gelingt bist Du einfach Dir gegenüber nicht ehrlich. Punkt.

                                                                                                                                     Bernhard Albrecht

Sonntag, 1. September 2019

Nachdenkliches zwischen den Zeilen.

Auf:   https://egoistenblog.blogspot.com/2019/08/artifizielle-anthroposophische.html#disqus_thread
ist gegenwärtig ein Dialog am Laufen, der noch nicht bendet ist. In eher leisen Tönen bewegen sich dabei Gedanken-Nuancen durch Wort-Zwischenräume, die mir der Beachtung wert sind, weil durch sie in der einen oder anderen Weis mehr oder weniger auf Grundsätzliches verwiesen wird. Deshalb reblogge ich sie an dieser Stelle.

Bernhard Albrecht Hartmann • vor 6 Tagen
Wieder ein grosser Wurf, Michael. Noch differenzierter und sensibler in seinen inneren Klangräumen, als in Deinem diesem vorausgehenden Blog-Beitrag. Danke.

Michael Eggert Mod Bernhard Albrecht Hartmann • vor 6 Tagen 

Spüre ich da eine kleine Spur Ironie, lieber Bernhard Albrecht?


Tomtetom Michael Eggert • vor 5 Tagen 

Leider immer wieder so erlebt...
Bleib dran, denn es wirkt...wie man sieht ;)



Bernhard Albrecht Hartmann Michael Eggert • vor 5 Tagen
Ironie ist nicht mein Ding. Lächel. Du musst also nicht weiter in den "Pass auf Modus" gehen und den Schutzschirm (?) der von Dir so gerne eingesetzten (provokativen) Ironie aufrufen. Im Übrigen gilt, Du kannst das in Deinem Topos für diesen Deinen Beitrag in Grossschrift hervorgehobene Wort "Ätherleib" nicht nur plakativ nach aussen gewendet tragen. Sieh Dich selber darinnen ... Lächel ... und es lebt sich um einiges leichter.
"Werden sie ein Tänzer" hat das Rudolf Steiner nicht in seinem Heilpädagogischen Kurs gesagt? Mehr zu den von Dir angesprochenen Gefühligkeiten, wenn ich einiges vorrangig hier auf meiner Agenda Stehende abgearbeitet habe. Mit einem lieben Gruss werfe ich diese Flaschenpost hier in den Oberrhein und hoffe, dass sie Dich erreicht.
Bernhard Albrecht

Michael Eggert Mod Bernhard Albrecht Hartmann • vor 5 Tagen 

Ja, Danke, die Post hat mich erreicht. Mit Tanzen kann ich nicht so dienen, da ich wohl eher ein Trampeltier bin. Aber ich bin gespannt, was da von Dir zum Thema Gefühligkeit noch ausgearbeitet werden wird. Du bist ja näher an den Quellen des Flusses, ich an der Mündung, also sehen wir, was dabei heraus kommt.



Bernhard Albrecht Hartmann Michael Eggert • vor 3 Tagen • edited 

Der Selbstgefühligkeit in sich in ihren vielfältigen Schattierungen zu Leibe zu rücken ist wahrlich kein leicht Ding. Wenn Du das, Michael, von Dir her nicht auch da und dort als Erfahrung mit Dir herumtrügest, Du hättest dies in Deinem Beitrag nicht so sensibel ansprechen können. Mit Wilfried Jaensch gesprochen, den Du mit einigen Gedankengängen zur Bedeutung der „Kraft der Unterscheidung“ in diesem Blog-Beitrag zitiertest (1) ist in meinen Augen die zentrale Kraftdynamik benannt, die ein Freies Geistesleben „überhaupt erst“ in seiner tieferen Bedeutung zur Erscheinung verhelfen könnte. 

Noch ist die Kraft der Unterscheidung im Wesentlichen nach aussen gerichtet. Wenn es denn gelänge diese Dynamik neben dem Aussenbezug im Innenverhältnis jeweils ganz bei sich zur Anwendung zu bringen, ohne irgendwelche direkten oder verdeckten Projektionen, Unterstellungen oder Vermutungen, wenn die bisher mehrheitlich gängige abstrakte Reflexion mit ihrer immanenten Versuchung zum dualen Streit-Diskurs in eine nonduale seelische Beobachtung hinein sich bändigen könnte, dann würden sich noch ganz andere Dimensionen im Verständnis von Rudolf Steiner auftun. So meine Auffassung aus Aha-Erlebnissen durchaus noch anfänglicher Art.

Manchmal kommt es mir so vor, wenn ich so gewisse Diskurse über ihn verfolge, dass da - im Bilde gesprochen - gleichsam fünf Töne aus einer Fuge von J. S. Bach herausgelöst werden, um vollmundig abzuleiten, Bach sei ein kompositorischer Spinner. Ich betrachte das und das ist jetzt bewusst sarkastisch gehalten als „eine wissenschaftlich sachliche Spitzenleistung.“ Ist denn Rudolf Steiner ein Kratzbaum für jede Art von Gefühligkeit, verkleidet in abstrakte Reflexionen?Und damit verteidige ich Rudolf Steiner noch nicht einmal, ich lege lediglich den Finger auf die Art und Weise wie mit seinem Werk immer wieder methodisch umgegangen wird.

Dies ist nur ein Weniges von dem, was mir gerade zu diesem Thema so durch den Kopf geht. Ich will es für heute dabei belassen.

Bernhard Albrecht

(1) https://egoistenblog.blogsp..., 2. und 3. Absatz.



Michael Eggert Mod Bernhard Albrecht Hartmann • vor 3 Tagen 

Ja, ich stimme Dir zu. Ich halte es auch persönlich für ein verbreitetes Problem, dass die Beschäftigung mit Anthroposophie die Selbstgefühligkeit – in Steiners Worten die luziferische Verstrickung– geradezu befeuern kann. Es stimmt, dass das ein individuelles Problem ist– aber auch insofern ein anthroposophisches, dass dabei ein Missbrauch der anthroposophischen Wirksamkeit eintritt, eine Lähmung und Verschiebung ins Irrelevante. Ich denke z.B., dass es wirklich genügend Aspekte in der modernen Technik gibt, die überaus klar aufbereitet werden könnten und auch relevant sind – nur als Stichwort die Manipulation durch soziale Netzwerke wie im Fall Cambridge Analytica, auch auch der ausufernde Lichtmüll, die völlige Überfrachtung unserer Sinne usw. die oben genannte Forschungsrichtung dagegen, die die Schädlichkeit der LED verallgemeinernd behauptet, halte ich für einen typischen Reflex und letztlich für eine banale Fehlbeurteilung, die die Anthro– Gefühligkeit bedient. Das ist aber in meinen Augen nur ein Beispiel dafür, wie die Technologen Reflexe bedient werden. Und auch, wie es richtig schief gehen kann mit Pseudo– Esoterik. Das führt in die Welt der Globuli und ätherischen Steigbilder, und somit in den selbst gezimmerten Elfenbeinturm




Rudolf • vor 5 Tagen • edited
Gut lesbare wirklichkeitsnahe Beschreibung anthroposophischen Innenlebens.
Aber es geht wie immer, nicht um Anthroposophie, sondern - immer mit der obligaten Anhäufung persönlich ausgerichteter Seitenhiebe - um Anthroposophen und die Belustigung an Ihren menschlichen Schwächen. Kann man natürlich machen.
Problematisch wird es dann, wenn diese „Endlos-Schleifen" fixer Bestandteil seichter Anthroposophie-Kritik werden, wenn das unaufhörliche Lächerlichmachen von anthroposophischem Ambiente, sei es im Einzelfall auch noch so wahrheitsgemäss wiedergegeben und beschrieben, Teil des Kampfes gegen die Anthroposophie selbst wird. 
Wenn also, wie immer, Steiner selbst so quasi als Schuldiger, als Urheber der Verhaltensweisen heutiger Anthroposophen ins Rampenlicht gestellt wird.
Gibt es denn nicht andere Wirkungen der Anthroposophie in der heutigen Welt, als "bigotte Leitwölfe", "eitle Frömmelei", "eigenwillige Sprachstile", "Wiederholung anthroposophischer Vokabeln in Endlosschleife" usw. usw. ?
Dieses einseitige Hinweisen in Endlosschleife Ihrerseits, Herr Eggert, kann dies denn überhaupt - da es sich ja in letzterem erschöpft - überhaupt noch konstruktive Anthroposophie-Kritik darstellen?
Ich meine nein!
Sind die Wirkungen der Anthroposophie nicht viel mannigfaltiger, als die Produktion abgehobener Leitwölfe ??
Wo gearbeitet, sprich geistig gewirkt wird, fliegen eben Späne, in Form von negativen Nebenwirkungen. Warum wühlen sie immer nur im "Späne-Kehricht" herum, und übersehen die fertig gehobelten Endprodukte?
Oder geht es Ihnen, so wie mir selbst, auch darum, zu demonstrieren, was geistige Tätigkeit alles bewirken kann, im Negativen wie im Positiven? Anthroposophie als Werkzeug, wie ich immer sagte?
Mit dem man, wenn man es denn möchte, Menschen produzieren kann, die einem das Geschirr in die Hand drücken und auch solche die es wirklich wegtragen, denn auch die gibt es zuhauf! Aber eben nicht nur! Um das geht es ja!
Wäre nett, wenn Sie es unmissverständlich sagen würden (bzw. könnten oder dürften ??),
denn im Zustimmungsfall wäre ich gar nicht mal auf Ihrer Gegenseite.

Michael Eggert Mod Rudolf • vor 5 Tagen 

Natürlich, Rudolf, geht es um eine Tendenz- eine Ego- Falle wie andere auch, die dieses Blog immer schon bearbeitet hat. Und natürlich kann Anthroposophie als Instrument angesehen werden, das in jeder Richtung genutzt werden kann- produktiv ebenso wie Wagenburg- artig. Da hat auch niemand die Deutungshoheit- schon gar nicht 100 Jahre nach der Begründung. Wir sind selbst aufgerufen, etwas daraus zu machen. Ich wäre sicherlich nicht so lange dabei geblieben, über das Thema zu schreiben, wenn nicht auch für mich äußerst produktive, aufbauende, verbindliche Aspekte damit verbunden wären. Das Blog hier beschäftigt sich auch deshalb mit den Schalen, den Abwurfprodukten, dem verhornten und versiegelten Abbauprodukt, weil diese Herangehensweise im Blog seit 20 Jahren eine gewisse Tradition hat- und auch weil dieser Blickwinkel in seiner allzu sehr verallgemeinernden Positivitätshaltung einen gewissen Charakter hat. Möglich, dass es inzwischen nicht mehr originell wirkt oder ist. Die Reaktionen darauf aus den anthroposophischen Elfenbeintürmen sind es in jedem Fall, immer wieder. So geht einem die Anregung nicht aus. Es ist aber auch nicht so, dass dieser Blickwinkel meine einzige Positionierung wäre. Es gibt auch eine Neugier auf das Thema, die Bestand hat.



Tomtetom Rudolf • vor 5 Tagen
"Kann man natürlich machen" ... Genau. Hat Steiner ebenfalls gemacht, nämlich sich lustig...Zitate? Lieber nicht? ;))
Das einzige was Steiner nicht so gerne gemacht hat, jedenfalls nicht öffentlich, dass er sich mal selbst auf den Arm genommen hätte (soll ja durchaus auch ne Tugend und erfrischend sein)...
Wer weiss, vielleicht wäre dann der Astralkörper oder der Ätherkörper der AAG und anderer Experten etwas durchlässiger und flexibler geworden, wer weiss...

Rudolf Tomtetom • vor 3 Tagen • edited 

Nur weil Steiner das auch machte, soll es also heute auch noch richtig sein?
Das Entscheidende ist doch aber, dass Steiner sich nicht über Anthroposophen lustig machte um die von ihm geschaffene Anthroposophie zu schädigen, sondern wohl eher um sie im Gegenteil vor negativen Entwicklungen zu schützen.
Bei dem heutigen einseitigen und immer wiederkehrenden Lächerlichmachen von Verhaltensmustern heute real existierender Anthroposophen, noch dazu mit Verweis auf Rudolf Steiner als angeblich dafür Verantwortlichen, sieht das aber schon ganz anders aus!



Tomtetom Rudolf • vor 2 Tagen 

Oh, ja das ist heute mehr denn je richtig..Satire und Humor (auch Selbstironie) waren schon vor tausenden Jahren wichtig...
Und Steiner hat natürlich nicht im Sinn gehabt Anthroposophie zu schädigen mit satirischen oder lustigen Äusserungen.
Aber wie nun? Wer schädigt denn hier in diesem kritischen Anthro-Blog? Das sind doch einzig und alleine IHRE sporadischen
Empfindlichkeiten und eine ganz persönliche Ansicht darüber, was für SIE Schädigen bedeutet. Sie picken sich dann einfach nur Sachen aus dem Zusammenhang heraus, aber leider ohne den geringsten, persönlichen Erfahrungswert aus der anthroposophischen - oder IHRER Praxis vorzustellen.
Erinnert mich irgendwie an Don Quijote ;)



Rudolf Tomtetom • vor 2 Tagen • edited 

Die Bezeichnung "Kritischer Anthro-Blog" ist ja bemerkenswert, alle Achtung!
Nur, einen solchen kann es nicht geben, weil ein Widerspruch in sich! Es sei denn, er wäre (aus anthroposophischer Sicht) etwas anderem gegenüber "kritisch" ausgerichtet, als der Anthroposophie selbst, was aber speziell angegeben werden müsste!
"Anthro-kritischer Blog" wäre wohl richtiger, aber man will ja sicherlich wieder einmal alles in einem sein, anthroposophisch und gleichzeitig anti-anthroposophisch.
Kann man machen....;-), nur entsteht dann die eigene Widersprüchlichkeit nicht mehr in der Wahrnehmung der Anderen, sondern wird zu einer Tatsache!
Mag auch sein, dass einige hier den Eindruck gewinnen, ich würde gegen Windmühlen kämpfen. Liegt in Abhängigkeit vom Objektivitätsgrad seiner Wahrnehmungsmöglichkeiten im Auge des Betrachters.
Empfindlichkeiten hin oder her, in erster Linie kritisiere ich die Beliebigkeit im Umgang mit Rudolf Steiner. Dazu stehe ich!
Steiner beispielsweise zu unterstellen, er selbst hätte "Ur- Rollenmodelle ausgegeben", ...........die "bis heute gerne befolgt werden" und die dann ziemlich schnell dazu führen Mitmenschen "wie Dienstboten zu behandeln, bigott zu werden" usw...usw... , und das obwohl er alle möglichen Tendenzen bei seinen Anhängern selbst geißelte, zeugt doch wohl eher von einer zumindest fragwürdigen Art der Rezeption anthroposophischer Inhalte und des Umgangs mit der Person Rudolf Steiner. 
Gerade so, als wenn Rudolf Steiner damals nicht so dämlich gewesen wäre, es heute auch keine dämlichen Anthroposophen geben würde. 
Jetzt mal auch sarkastisch formuliert, etwa kein Fall von "wissenschaftlich sachlicher Spitzenleistung"?



Tomtetom Rudolf • vor 2 Tagen 

Ahja...Soso...
Und wo sind Ihre anthroposophischen Inhalte?


Michael Eggert Mod Rudolf • vor 2 Tagen
Lieber Rudolf, „Beliebigkeit“ im Umgang mit Steiner ist das ungeeignete Wort. Die Frage ist, ob der Meister sakrosankt ist bzw. wie schmerzhaft es auch heute noch für Schüler/ Freunde ist, ihm Widerspruch und Irrtum zuzugestehen. So ein Verhalten kann als komplette Infragestellung empfunden werden, wie es in jeder Mysterien-Schule als Frevel angesehen worden wäre. Aber eben dieses traditionell Weihe-artige, das Steiner sicher auch – schon in seiner Bildsprache, in seiner Sehnsucht nach (Freimaurer) Exerzitien, seinem Faible für Griechentum (an Ende in Bezug auf Ita Wegman) ausgelebt hat, aber auch in seiner Rolle als Meister angelegt hat, erzeugt die so nachhaltigen internen Probleme, die chronifizierte Hybris der Anhänger . Das ist es nicht nur, das betrifft nur einen problematischen Aspekt. Ich denke, das kann man heute als kritischer Zeitgenosse durchaus verkraften, und wenn nicht, dann lässt man es eben. Sie müssen sich den Schuh ja nicht anziehen.


Claudius Weise • vor 5 Tagen
»Stammheft des deutschen Anthroposophentums«, soso. Nur weil man selbst etwas nicht empfinden oder nachvollziehen kann, heißt das noch lange nicht, dass Leute, die das tun, Halluzinationen haben oder etepetete sind. Jedenfalls ist das meine eigene Erfahrung. Außerdem ist es Kollegin Wendt, nicht »Kollege«. Und was zum Teufel hat unser letztes Heft mit ihrem bübischen Leitwolf zu tun? Mir scheint, Sie arbeiten mal wieder Ihre Idiosynkrasien durch, lieber Herr Eggert. Unser Bullshit-Filter arbeitet jedenfalls ganz gut, vielen Dank.

Michael Eggert Mod Claudius Weise • vor 5 Tagen 

Ja nun, Herr Weise, die Komödie nimmt hält ihren Lauf, und das Narrativ spinnt sich fort. Das Blog hat ja nun auch einen Ruf zu verlieren, und muss das Niveau konstant unterirdisch halten. Hier geht um Langstreckenlauf, nicht um den anthroposophischen Sprint. Dass mich das in Ihren Bullshit- Filter treibt, ist natürlich bedauerlich, aber wohl kaum zu vermeiden. Pardon an Frau Wendt, das wird korrigiert.
Claudius Weise Michael Eggert • vor 5 Tagen 

Mit Bullshit-Filter meine ich eigentlich Dinge, die wir rausfiltern und nicht veröffentlichen. Aber wo waren Sie eigentlich, als in Info3 praktisch dasselbe stand, nur halt in komprimierter Form https://www.info3-verlag.de...

 

Michael Eggert Mod Claudius Weise • vor 5 Tagen 

Das habe ich echt verschlafen.




Bernhard Albrecht Hartmann Claudius Weise • vor 16 Stunden • edited
„Nur weil „man“ selbst etwas nicht empfinden oder nachvollziehen kann, heisst das noch lange nicht …“
Wissen sie das wirklich, dass Herr Eggert das nicht kann?

Und: Hat Herr Eggert das tatsächlich gesagt, „dass Leute, die das tun, Halluzinationen haben oder etepetete“ seien?

Keine Sorge, Herr Weise, ich will hier keine Wortklaubereien vom Stapel lassen und auch Herrn Eggert nicht verteidigen, damit würde ich nur in die dualistisch ausgerichtete Ego-Falle laufen, die zu übersehen immer wieder viel Verwirrung stiftet und Illusionen ins Endlose prolongieren kann, einfach weil im Sinne des Sokrates alltäglich Situationen, die sich auf den Marktplätzen dieser Welt ereignen nicht genügend tief unter die Lupe genommen werden.

Alles was mich aufregt, wenn auch versteckt, das hat etwas mit mir zu tun und dort genauer fragend hinzuschauen, mich wie einen Fremden zu befragen, das entwickelt die Bewusstseinseele, wie sie schon Sokrates einst im Keim veranlagt, ins Leben hinein.

Menschen wie ein Herr Eggert können sehr unbequem sein, denn sie holen „Denkhaltungen“ von mir an die Oberfläche, die ich im gegenwärtigen Augenblick lieber unter der Oberfläche belassen hätte, bzw. die ich möglicherweise noch gar nicht bei mir wirklich registrieren konnte, weil ich Weckrufe in dieser Richtung von Menschen meines Schicksalsumkreises bisher einfach verschlafen oder zumindest nicht ernst genug genommen habe.

Herr Eggert charakterisiert sich ja selber als Trampeltier (weiter oben hier in diesem Dialog). Ich erlaube mir hinzuzufügen, er bewegt sich mitunter wie ein Elefant im Porzellanladen und was liegt da näher als dieses Verhalten nicht zu goutieren, weil er ja so manches niedertrampelt, was aus meiner bisherigen Sicht so nicht behandelt werden sollte. 
Doch: Der Elefant hat ein ausgesprochen sensibles Umkreisbewusstsein für „Lebensverletzungen.“ Ich erlaube mir hier einzuflechten, dass Menschen mit solchen und anders gelagerten Lebensgaben oft einen Weg der Verkennung gehen müssen. Im Sinne der Bewusstseinseele ist es jedoch an uns solche und viele andere Verkennungen aufzuheben, die wir mit unserem „Vermeinen“ überhaupt erst hervorrufen., bzw. aus unserer Vergangenheit als Verkennung mit in dieses Leben hereintragen, solange bis ich an diesem oder jenem Menschen bereit bin in ein, in mein metanoia hinein aufzuwachen. 

„Alle Vorstellungen müssen verbrannt werden.“ (R.St.) Was heisst, die Würde des je anderen Menschen ist in erster Linie herzustellen, bzw. zu wahren, indem ich meine Art der Verkennung vorrangig zu bereinigen versuche, bevor ich in einen dann um vieles sachlicheren Diskurs, durchaus auch über Gegensätze hinweg eintrete. Vor diesem Hintergrund gelangt dann, aus meiner ganz persönlichen Lebenserfahrung heraus gesprochen, so manches in meinen Bullshit - Schreder, von dem ich bisher überhaupt nicht dachte, dass sich dahinter Bullshit verberge.

Herr Weise, ich grüsse Sie mit Respekt

und Dich Michael bitte ich um Verzeihung, dass ich Dich herangezogen habe, um etwas mit vielen offenen Fäden verhalten zu charakterisieren, was mir zu diesem Zeitpunkt geboten schien, dass es einmal leise benannt würde.
Bernhard Albrecht

Michael Eggert Mod Bernhard Albrecht Hartmann • vor 15 Stunden 

Vielen Dank, lieber Bernhard Albrecht, dass Du mich gegen Insinuationen von Claudius Weise verteidigen möchtest, aber der darf das. Ich habe ihm einige Male vors Bein gepinkelt, und damit hat er alles Recht der Welt, sozusagen etwas derbe gegen zuhalten. „Verkannt“ fühle ich mich da nicht, und von wem auch? Ich bin schon in jungen Jahren zu Osho - Gruppen gefahren oder auch zu lokalen Kundalini-Yogalehrern, und habe mich über die Techniken der Beeinflussung ausgelassen. Im State–of–mind, den ich meditativ nennen würde, spürt man die Kräfte, mit denen Manipulation mit okkulten Methoden vollzogen werden, so deutlich, dass sie mit Händen und Worten zu greifen sind. Das ist schlicht etwas, was mich interessiert. Ob die mich dabei verkennen, ist mir völlig Wurst. Und ein wenig mache ich es bis heute– nicht professionell, aber als in der anarchosophischen No– Bullshit Truppe tätig, sozusagen als Hobby. Dass es nicht gerade Beifall regnet, ist einem doch klar. Insofern denke ich nicht, dass der Elefant psychologischer Beratung bedürfte. Aber vielen Dank für Deine Empathie.

Bernhard Albrecht Hartmann Michael Eggert • vor 3 Minuten
Lieber Michael. Wenn Du in meinen Ausführungen irgend eine Form von Beratung erblickt haben solltest, dann stammt sie nicht von mir.

Klar ist, so Du am Morgen vor den Spiegel trittst um Dich gegebenenfalls zu rasieren, Du Dich dort siehst als den, der Du in diesem Moment bist, einen Mann mit Bartstoppeln im Gesicht. Ganz und gar nicht so klar ist demgegenüber, wen Du erblickst wenn Du einem Du gegenüber trittst. Schaust Du im Spiegel des Du zuerst durch die Brille des „Erkenne Dich selbst“ auf das Du, das Dir gegenüber sitzt oder steht, bzw. über das Internet eine Verbindung mit Dir hergestellt hat oder lässt Du den Narzissten in Dir von der Leine und führst „Dich und Dein Gegenüber“ in die Kreuz und die Quere.
Der Narzisst kann nämlich auf die eine oder andere Weise unheimlich gut Geschichten erzählen. Wenn es darauf ankommt fabuliert er das Blaue vom Himmel herunter und kann darüber hinaus die Kraft der Umlenkung auf eine Weise zur Anwendung bringen, nur um nicht in die Verlegenheit zu geraten in eine grössere Nähe zum Du (oder auch zu einer Gemeinschaft) zu gelangen. Er weis mit allen Mitteln einen unscheinbaren Kreis um sich geschlossen zu halten … aus Furcht der Macht des Ich zu begegnen. 

Die echte Du-Begegnung ist Furcht einflössend, weil es dabei um Erwachen zu sich hin, um Initiation geht. Der Narzissmus ist gleichsam die letzte Membran, die es in der Häutung auf das Ich hin abzuwerfen gilt. Und damit ist er zugleich das grösste Hindernis für ein Sich-Ereignen-Können einer Kulmination in anthroposophischen Zusammenhängen. 

Die Furcht angesichts des Du vor dem primären Hinschauen allein auf sich, auf das Erkenne Dich vor allem anderen zuvörderst selbst ist einfach zu gross. Der Drang das Du immer noch und immer wieder in Haft nehmen zu wollen für dieses oder jenes, anstatt das Du als Briefträger einer Schicksalsbotschaft zu begreifen das eigene Ich schrittweise mehr in seiner Selbstwirksamkeit zu aktivieren und damit seiner Initiation näher zu bringen beherrscht nach wie vor die Lebensverhältnisse in den sozialen Räumen.

Ich kehre zum Anfang dieser meiner Zeilen zurück. Was Du im Spiegel dieser Zeilen aus den Tiefen der Mottenkiste Deines Seins hervorholst und vor Dir in Geltung versetzt oder auch nicht fusst auf „Deinem ureigener Beratungsakt“ und auf nichts sonst. 
Initiation ist ein holperiger Weg, Stürze sind vorprogrammiert. Sie kann den, der diesen Weg geht nicht sakrosankt einhüllen, also von jeder Art von Irrtümern freisprechen. Doch wer ihn geht erzieht sich durch Selbstkritik zu sehr viel mehr Vorsicht und vielleicht auch Güte gegenüber anderen Menschen, was mit Augenwischerei nichts zu tun hat, sondern schlicht ein Ausdruck von Achtsamkeit ist … gegenüber sich selbst und … dem anderen Menschen.
Bernhard Albrecht

Tomtetom Bernhard Albrecht Hartmann • vor einem Monat 
Lieber Bernhard, allerdings hat Michael die Gabe die Dinge eben direkt zu nennen und auf den Punkt zu bringen, gerade auch wo Manipulation etc. eine Rolle spielt. Ich sehe in der Initiation des Nondualen zwar einen grossen Sinn, gerade in sehr engen Du-Beziehungen kann das eine zeitlang gut sein, aber es verfehlt dadurch andererseits oft das direkte Anschauen und die Urteilskraft und die nötige Abgrenzung von unfruchtbaren, lieblosen Zuständen...siehe das berühmte Beispiel - ewig mit einem gewalttätigen Alkoholiker verheiratet zu bleiben, trotz Leid und Elend - oder das Nicht-Kommen-Sehen und das verschlafene Urteilen, was die brutale Nazikultur betrifft usw.
Also Wachheit schon, sehr sogar, aber dies nur nondual im Du und in einer Spiegel-Selbsterkenntnis bzw. total verinnerlicht, führt auch nicht immer weiter, ist zumindest nicht Michaels Intention. Es sei denn man ist der Dualität müde geworden ? und will womöglich den Einsiedler und seine beschauliche Ruhe haben? Wäre auch verständlich..
Für mich heisst Initiation auch, eine vage Synthese aus allem, aber zu förderst auch Mut zum Urteil, zur Weitsicht und Wahrheitssuche und zwar in konkreten sozialen und menschlichen Verhältnissen und eben sich auch mal nass machen wollen dabei. Da fühl ich mich hier recht wohl und aufgefangen. Ich habe gerade in der Anthroposophie genug erlebt was eben nur scheinbare Nondualität und Soziales bedeutet. Kritik und Hinschauen anthro-sozialer Missstände ? Gerne unerwünscht ;)
Ist ein grosser Thema!

Beste Grüsse!



Bernhard Albrecht Hartmann Tomtetom • vor 14 Tagen 
Sehr verspätet doch noch eine Antwort an Dich, die mir wichtig ist.
Nondual kann eine Beziehung sich nur weiter entwickeln durch Klarheit. Dies ist in Alkoholiker Beziehungen eine schwierige Sache. Zu vernebelt gestalten sich da viele Kommunikationsabläufe.

Ich weis das aus einschlägigen beruflichen Begebenheiten heraus. Da musst Du echt Mut entwickeln, dich, wie Du sagst auch einmal nass machen wollen und eingeschliffene Bewegungsabläufe unter den Beteiligten schmerzhaft öffnen können. Anders ist Entwicklung nicht wieder in Gang zu bringen. Der sanften Hand, die sich in Verständnis hingibt, muss innerlich ein Bewusstsein für die Grenzen eigenen Ertragen Können wie der Selbstverschleierung des Tatsächlichen wachsen. Dies ist Aufgabe einer sehr klar artikulierten Beratungshilfe und Beratungspräsenz. Der Alkoholiker selbst findet aus seiner selbstinduzierten Lebenssituation meist nicht heraus ohne dass ihm von aussen ordentlich auf die Füsse getreten wird, um es salopp zu sagen.

Was die brutale Nazikultur betrifft, so hege ich hier die Auffassung, ein jeder, wirklich ein jeder konnte sie kommen sehen, wenn er nicht den Kopf in den Sand steckte. Sich rausreden geht hier nicht. 
Das geht auch heute nicht, wenn Du auf die Entwicklung innerhalb der AfD hinschaust. Gleiche Fehler wie in der Weimarer Republik geschehen wieder. Die Verharmlosung, wie gleicherweise die unsachliche Dämonisierung passieren erneut. Und so kann Ungutes im Dunklen gedeihen, so kann ein Bernd Höcke allen auf der Nase herumtanzen und aussprechen was geschehen wird … wenn nicht ein entschiedener Bewusstseinsruck der Vielen sich innerlich noch mehr verdichten kann. Äussere Proteste gegen Rechts alleine werden nicht ausreichen.

In Hongkong ist eine Protestbewegung seit Wochen im Gang, die hoffentlich die eigene innere Haltung noch weiter steigern und halten kann. Da sind wir in Deutschland noch einiges davon entfernt eine derartige Bewegung auf die Beine zu stellen und eine Wachheit als wachsende Haltung begleitend an den Tag legen zu können.

Und was die Belange in anthroposophischen Zusammenhängen betrifft, so genügt es nicht Missstände direkt zu benennen. Es braucht korrespondierend dazu „im gleichen Atemzug“ das mutige sich Stellen vor das Tor des „Erkenne Dich selbst,“ anders können in Gemeinschaften nicht „wirklich soziale“ Entwicklungskräfte frei werden. Der bestens verschleierte Egoismus grassiert weiter.

Bernhard Albrecht



Tomtetom Bernhard Albrecht Hartmann • vor 10 Tagen 
Danke! An dem Tropf des Sich-Selbst-Erkennens sollte man schon dranhängen, ja. Der Spruch über am Delphi Tempel soll ja eigentlich noch weitergegangen sein...Erkenne dich selbst aber nicht zu weit...hab ich mal gehört...
Ja, Egoismus ist bestimmt oft verschleiert...wir sind aber auch keine Übermenschen wiederum.. 
Aber es gibt sicherlich auch einen gesunden Egoismus, z.B. als Sicherung, damit man nicht übertölpelt wird...und wie oft passiert es, diese fast gänzliche Auflösung in einer Gemeinschaft?....Gut, wenn man da noch vor allem, humanitäre Positionen hat und denken kann...plus ein gesundes Misstrauen 
vor Fremdsteuerung .... etc.
Klassische Nondualität ist für mich nur begrenzt möglich auf dieser Erde...vielleicht wartet da ja noch ein ganz anderes Bewusstsein...auch realitätsbezogen...



Michael Eggert Mod Bernhard Albrecht Hartmann • vor einem Monat
Lieber Bernhard Albrecht, Deinen Kommentar sehe ich teils als freundlichen Hinweis darauf, dass es mir aufgrund meines Narzissmus verwehrt ist, die erlösende Initiation zu erreichen, die dann den Blick auf die „währe Anthroposophie“ zu erlangen. Das ist natürlich möglich. Andererseits ist das Pathologisieren aber auch die typische Reaktion von Hardcore– Anthroposophen auf kritische Stimmen. Im Waldorf Blog habe ich gerade nochmals die Reaktionen auf den großartigen Taja Gut nachgelesen, dem nach seinem kritischen Buch nachgesagt wurde, er sei „schizoid“. Und das bei einem derartigen fundierten Herausgeber im Rudolf– Steiner– Archiv mit einer so bemerkenswerten Vita. Da komme ich’s, als kleines Licht, mit dem Vorwurf des Narzissmus noch gut weg. Aber die Taktik des persönlichen Angriffs ist schon ein schlichter Reflex.

Michael Eggert Mod Bernhard Albrecht Hartmann • vor einem Monat
Ach ja, der fehlende Link: https://waldorfblog.wordpre...

Bernhard Albrecht Hartmann Michael Eggert • vor 12 Tagen 
Wenn Du hier Narzissmus als einen persönlichen Vorwurf gegen Dich aufgefasst hast, dann verfehlst du die Art von Beobachtung zu der ich Dich eigentlich versuchte anzuregen. Ausserdem bleibst Du darüber hinaus der Dualität verfangen, die zu überwinden eigentlich das Ziel heute ist. 
Ich kann es nur aus der eigenen Erfahrung bestätigen, derartige Gefühligkeiten, unter denen Du Dich, zurückweichend vor dem Du, selber einem Bann von Vorwurf unterwirfst, sind recht schwer zu durchschauen und dementsprechend zu vermeiden. Sie fallen über einem her ehe Du Dich ihrer versiehst.
Du bist kein so kleines Licht wie Du vermeinst.
Bernhard Albrecht
PS.: Mich mit Taja Gut näher zu beschäftigen, das wollte ich immer schon einmal. Leider liegt diesbezüglich auch dieses Mal zu viel anderes auf der Kladde, dem ich den Vorrang gebe.

Michael

Eggert Mod Bernhard Albrecht Hartmann • vor 11 Tagen 
Redest Du von mir? Falls es so sein sollte, erscheint mir das Verschieben einer Debatte auf eine introspektiv, rein persönliche, ja intime Ebene als etwas übergriffig. Im übrigen fragt man sich, was Dich dazu berechtigt, angebliche intime Muster von Verstrickungen Anderer von Ferne zu beurteilen. Entweder ist das ein bei Dir übliches Attacke- Vorgehen, oder es ist eine Anthro- Phrase ("Du bist noch nicht so weit, du armer Schlumpf"). In jedem Fall führt es nirgendwo hin. Es wirkt lediglich auf verquere Art passiv- aggressiv.



T. Majoor • vor einem Monat
Die sog. LED-Wirkungen sind augenscheinlich auf das hohe Blau-Anteil zurück zu führen:
Buchmann/Wendt: “Beim LED-Licht bleibt nur die leere, formgebende Kraft zurück, die sich die zu gehörige Lebenskraft sozusagen aus der Umgebung, vom Lebendigen in der Umgebung, absaugt. … Die Helligkeit von LEDs füllt den Raum nicht mehr, sondern sie entleert ihn förmlich.“
Vgl. Goethe, Zur Farbenlehre
780. Wie wir den hohen Himmel, die fernen Berge blau sehen, so scheint eine blaue Fläche auch vor uns zurückzuweichen.
781. Wie wir einen angenehmen Gegenstand, der vor uns flieht, gern verfolgen, so sehen wir das Blaue gern an, nicht weil es auf uns dringt, sondern weil es uns nach sich zieht.
782. Das Blaue gibt uns ein Gefühl von Kälte, so wie es uns auch an Schatten erinnert. Wie es vom Schwarzen abgeleitet sei, ist uns bekannt.

حسن • vor einem Monat
Lieber Michael Eggert! Ich bin es nun seit Jahren gewohnt Ihre Beiträge im Internet zu lesen, meist surfe ich den Egoisten Blog alle paar Wochen an und lese mich dann für ein, zwei Tage fest. Das geht nun schon seit vielen Jahren so, vielleicht sind es über zwanzig Jahre.
Inzwischen sind meine Kinder gross und aus dem Haus, ich bestelle mir jede Woche zwei Klassik-CDs bei Amazon für 30-40 Euro, und ich frage mich, wie lange das hier eigentlich noch gehen soll.
Können Sie Ihre Artikel nicht einfach bei einer seriösen anthroposophischen Zeitschrift einreichen? So wie jeder andere Mensch auch?
Warum muss ich abends vor dem Internet hängen um Ihre Artikel zu lesen? Warum darf ich sie nicht einfach als Heft oder als Freies-Geistesleben-Buch mit ins Bett nehmen? Und danach ins Regal stellen?
Können Sie das bitte mal abstellen? Ich bitte darum! Sie waren mal die Stimme und das Sprachrohr einer ganzen Generation. Und sind das natürlich immer noch. Aber viele Menschen kennen Ihr Werk noch gar nicht, zum Beispiel Leute, die in den vergangenen Jahren weniger im Internet gesurft sind. Oder Menschen, die die Anthroposophie jetzt erst für sich entdecken.
Und noch etwas: Unter einer 'seriösen anthroposophischen Zeitschrift' verstehe ich alles. Alles was es gibt. Ausser der info3 natürlich.

Michael Eggert Mod حسن • vor einem Monat 
Sehr charmant, die Rückmeldung, ich freue mich über einen Wegbegleiter aus anarchosophischen Tagen. Ich finde ja, dass nicht alles gedruckt werden muss, und mag da jetzt auch nicht 20 Jahre aufarbeiten und redigieren. Ich sehe das als Artikulation des Augenblicks, und damit ist es gut. Manches ist in den Texten ja auch bloß Stilmittel, und auch eine gewisse Attitüde des jungen Wilden ist vielleicht eher nicht dem Alter entsprechend, wohl aber dem Alter Ego. In diesem Sinne hoffe ich Ihnen noch ein paar Jahre erhalten zu bleiben, und hoffentlich Sie mir. Viele Grüße, Don Michele