Sonntag, 14. April 2024

"Hörst Du" was die Natur Dir zuspricht?

Wenn wir genauer auf das Lauschen würden, was sich im Toben der Elemente auszudrücken sucht, dann würden wir zutiefst erschrecken. Denn das was dabei geschieht durchkreuzt keineswegs die tagesaktuell unterschiedlichen Wünsche der Menschen, wie zum Beispiel nach mehr Sonnenschein oder etwas herunter gekühlten Temperaturen. Es ist  n o t w e n d i g e r  reinigender Ausgleich der globalen Elementarkräfte im Ringen für ihr schöpferisches Schaffen, das durch die Blindheit der Menschen in Schieflage geraten ist und sich keineswegs, wie uns von politisch/wissenschaftlicher Seite glaubhaft gemacht werden möchte noch beherrschbar sei, wenn …

Der gegenwärtige Zeiten-Wende Hipe ist vom Grund her ein Fanfaren Ruf nach tiefreichender Bewusstseinsumkehr für  a l l e  Menschen. Passivität und Empörung über säumiges Verhalten politisch/wirtschaftlicher Kreise, das war gestern als billige Ausrede opportun.  Heute zählt nur noch die Verantwortungsübernahme für das Weltganze und sei es über noch so kleine Beiträge. Denn: Wirksame Verantwortlichkeit bildet sich im Verbund vieler kleiner Tropfen echter Bereitschaft zur Umkehr. Veränderung kann ich demnach nicht mehr an diese oder jene Partei delegieren. Ich kann mich nur selber immer tiefer in die Verantwortlichkeit hineinrufen. Jede Stunde und jeden Tag.

Die Zeiten-Wende Währung ist demnach nicht der Bitcoin oder irgendeine andere Anlage für die nähere Zukunft, sie ist allein die  R e d l i c h k e i t  im Umgang mit mir selbst und die aufrechte Bewusstseinskraft die mir in den Fährnissen dieser Zeit dadurch von innen her zuwächst. Mich das rechte tun lässt wo immer es von mir gefordert wird. 

Im Durchgang durch mein Metanoia bin ich nicht allein. Der Meister von Emaus ist an meiner Seite.

© Bernhard Albrecht Hartmann 14.04.2024


Sonntag, 10. März 2024

Johannes 1, 1 - 18 Prolog (1) Dritte überarbeitete Version

Alle schöpferische Freiheit des Urbeginns liegt gegründet im Wort und die Befreiung dieser dem Wort innewohnenden schöpferischen Kraft ist in die Verantwortung eines jeden einzelnen Menschen gelegt, auf dass die Einzelnen ihr schöpferisches Ich entfalten durch die göttliche Kraft des Wortes.

Sie, die schöpferische Freiheit war und ist immer bei den Einzelmenschen, denn nichts von dem Gewordenen ist jemals anders als durch die befreiende Kraft des Wortes geworden. In ihm wird stets von neuem offenbar die Quelle allen menschlichen Seins und aus dieser Quelle strömt immerdar leuchtende Liebe für die Menschen. Diese Liebesfülle strahlt hinein in die Taträume der Menschen, rufend zu den Menschen mit wachen Sinnen und erflehend ihren Opfer- und Wandlungswillen.

Doch der immer wieder aufs neue im Selbstsinn erstarrende Wille der Menschen baut aus tief gegründeten Ängsten eine Mauer der Finsternis um sich herum, anstatt der Kraft des Lichtes im Wort zu vertrauen, die selbst geschaffenen Finsternisse aktiv zu durchdringen und im innerlichen Annehmen derselben die Kernung des eigenen Ich voranzubringen.

Denn durch das Licht ist und wird das Leben und aus dem Fluss dieses Lebens das lebendige Ich gezeugt. Dieses stets aufs neue sich fort zeugende Ich aber ist das Licht der Menschen. Durch das Du scheint die stille Aufforderung, in den eigenen blinden Flecken den Weg zum Ich-Werden zu sehen und zu eröffnen beständig in die Lebenswelt der Menschen. Doch die mangelnde Wachheit der Menschen lässt den Werde-Ruf, der in unendlicher Güte durch die Worte des Du auf stets neue Weise ausgesandt wird, in den Schatten des menschlichen Selbstsinns ersterben.

Es war da Johannes, auch der Täufer genannt, der seinem Schicksal nach ein Zeuge des Lichtes war und – da er in stiller Ergebenheit auch im Angesicht seiner Enthauptung nicht wankte für das Licht zu zeugen – ist er seither der verborgene Hüter eines jeden Du, das unter der Verneinung des Werde Rufes des göttlichen Ich als Zeuge für das Licht von den Mitmenschen verkannt wird. Nicht ist das Du und in ihm der es überschattende Geist des Johannes das Licht, nur ein Zeuge für die schaffende Kraft des göttlichen Lichtes - zur Belebung der Mitmenschen in einem jeden Augenblick ist das Du.

Auf das Licht hinter seinen Worten verweist ein jedes Du mit seinem Sagen zu jeder Zeit und durch all seine Worte, denn es sind niemals nur seine Worte, sondern unscheinbar auch die Worte des göttlichen Ich, das leise die Wege der Wandlung weist. Das göttliche Ich wandert alle Tage an der Seite der Menschen, auf das sie durch sein Licht Zuversicht finden auf den Wegen ihres Werdens.

Nicht war Johannes das Licht und nicht ist das Du das Licht. Das Du ist ein Träger des Lichtes, unscheinbar behütet und barmherzig begleitet von der Kraft des Johannes. Ein Zeuge des Lichtes ist das Du, denn das göttliche Licht ist auf allen Wegen des Du zugegen. An der Seite des Du ist das Licht auf dem Weg in die Erdenwelt und dieses Licht, das unentwegt strömt aus dem göttlichen Urbild des Menschen wird alle Menschen erleuchten und ihr Ich-Kraft erwecken.

Das Geistes-Urbild des Menschen ist seit Anbeginn der Zeiten in der Welt, denn alles ist aus dem inneren Hinschauen auf dieses Urbild und der stets aufs Neue sich daran entzündenden Freiheitskraft des Menschen geworden, die Menschen aber haben es bisher noch kaum erkannt und in sich belebt.

Über das Du wendet sich das Licht an die Einzelmenschen und sucht sie in ihren Herzen zu erreichen, doch die Einzelmenschen ziehen es vor ihre Vorstellungen über das Sagen des Du weiter zu pflegen, anstatt sich der eingeborenen schöpferischen Kraft, die durch das Ich sich zeigen will zu öffnen.

Diejenigen aber, die sich dem göttlichen Ich innerlich zuwenden, indem sie ihren Selbstsinn opfern und durch innere Wandlung der Kernung ihres Ich den Weg ebnen, haben in den Worten des Du das Evangelium des menschlichen Urbildes vernommen. Sie bereiten hinfort, gesegnet von der Weisheit- und Liebekraft des dem menschlichen Urbild innewohnenden göttlichen Ich, dem Licht den Weg zu den Herzen der Menschen.

Als in die schöpferische Freiheitskraft ihres eigenen Wesens hinein erwachende Menschen leben sie allein aus der Zuversicht auf das göttliche Ich hin und dürfen, wann immer sie dessen bedürfen, seine Kraft und Gegenwart erleben.

Nicht mehr leben sie im Rausch ihrer Illusionen und in der Fixierung auf ihre Vorstellungen, die von zerfallenden Blutskräften gewirkt, nichts als Dunkelheit um sie her schaffen. Nicht mehr leben sie aus dem leiblichen Begehren ihren Selbstsinn gegenüber den Worten des Du durchzusetzen, sondern erfahren im Licht der sich befreienden Ich-Kraft, das ihnen durch die Pforte des Du entgegen leuchtet, die Geburt ihres eigenen Freiheitswesens.

Sie leben aus der Wertschätzung für alles Menschliche und schaffen so dem Wort in ihren Ich-Taten einen irdischen Leib. So folgen sie dem nach, der zu allen Zeiten an der Seite der Menschen geht, dem aus dem Vater und Mutter Göttlichen geborenen Sohn.

Von jeher lebt die Freiheit entfaltende Kraft des Ich in dieser Weise unter uns, für alle sichtbar, die mit wachen Augen durch die Welt gehen, denn für sie ist die Offenbarung seines Wesens in den Schwellenerfahrungen mit dem Du eine beständige Tatsache. In den Schmerzen der wechselseitigen Du-Begegnungen geläutert, weitet sich ihr Blick für die Fülle seiner begnadenden Liebe und heilenden Wahrheit an der Schwelle von Du zu Ich (von Ich zu Du).

Auf das göttliche Ich-Urbild richtet sich die weisende Hand des Johannes. Im göttlichen Ich-Urbild ist gegründet das Du, das dich anspricht, wo immer du gehst. So nimmt dich auf deinen Schicksalswegen stets von neuem an seine Hand das Du und verkündet in seinem Sagen an Dich, überschattet vom Geist des Johannes die ewige Gegenwart keimender Freiheitskraft im Ich durch die Zeit zu entfalten.

Und es spricht: Vernimm in meinen Worten nicht mich, sondern sieh Dich selbst in Deinem Spiegelbild, das sich im Schimmer des göttlichen Urbildes, das mich unscheinbar überlagert, sich abbildet. Geh den Weg deinen Sinn zu ändern und du wirst wissen, dass ich nur zu künden habe von dem, der nach mir kommt, der aber mir wie Dir durch alle Zeiten vorangeht, um die Fülle seiner Liebe über uns beide auszugiessen.

Die Richtschnur des Gesetzes hat Moses gegeben. Die begnadende Liebe und heilende Wahrheit aber wird den Menschen in dem Masse zu Teil werden, wie sie die abweisende Hand gegenüber dem Sagen des Du zurücknehmen und sich im Schimmer des göttlichen Ich-Urbildes, welches das Du hinter seinem Sagen aufzudecken berufen ist, sich selbst erkennen.

Wo solches geschieht und durch das erkennende Ich, das Du von der Last seiner Werde-Botschaft frei wird, tritt der Christus aus dem Schatten hervor und spendet seinen Emaus-Segen. Mit diesem Segen aber ist für den Menschen der Weg offen, in der Schau auf den mütterlich-väterlichen Weltengrund, sein Wesen immer tiefer in Geistesfreiheit zu gründen.

© Bernhard Albrecht Hartmann 04.01.2011 (1)/10.03.2024

(1)   https://ich-quelle.blogspot.com/2011/01/innere-herausforderung.html 

Eine notwendige Nachbemerkung:

Nach 2003 liegt mit der hier vorliegenden Arbeit nunmehr die dritte überarbeitete Version des Johannes Prologs vor. Wer lesend still bei sich nach der Berechtigung und sachlichen Grundlage für diese hier vorgelegte Arbeit fragt, dem sei nur dies gesagt: Meiner Auseinandersetzung mit dem Johannes Prolog, die ich hier vorlege, liegen 50 Jahre meditativer Arbeit, wie gleicherweise praktischer Erfahrungs-Handhabung und fortlaufend lebensnahe Überprüfung derselben zu Grunde. Die hoch differenzierten Klangräume der Johannes Worte sind nicht einfach zu entschlüsseln. Ihr Bedeutungsumfang ist ohne tiefes existenziell Sich Einlassen auf sein Sagen innerlich nicht aufzuschliessen. Mut zur eigener schmerzlicher  Seelenverwandlung ist dafür unumgänglich notwendig. Meiner Erfahrung nach ist METANOIA das gesamthaft übergreifende Schlüssel-Wort dieses Prologs. Wer durch praktische Lebens-Meditation nicht auf eine derartige Umgangsweise mit dem Johannes Prolog einsteigen will, dem kann ich auch kein vor Johannes gültiges Urteil zu meiner Arbeit zugestehen. Denn wer die Ausdauer die aus Inspiration und Intuition geschöpften Klangräume der Johannes Worte sich zu eröffnen nicht aufbringen will, dem kann ich nur sagen, er möge lieber schweigen anstatt unter Verweis auf irgendeine ihm gültige Berechtigung mein Tun in Frage zu stellen. Ich füge ausdrücklich hinzu, der wissenschaftliche Standard für diese meine Arbeit ist die selbsttätige innere Erschliessung der "Quell-Bewegung" des Wortschaffens von Johannes, die in seelischen Beobachtungen erfasst werden kann. 

Dienstag, 20. Februar 2024

Johannes - Das Buch verschlingend (Albrecht Dürer)

 

                                                 

Wie allgemein beschrieben sehe ich die „Säulen-Füsse“ im Bild nicht als in Flammen stehende Füsse, sondern als vom Licht des Geistes in ihrem abstrakten Darinnenstehen in der Wirklichkeit gleichsam zur geistigen Offenheit hin aufgesprengte Füsse. Denn die Art wie diese Füsse den Boden berühren über den sie gehen spricht nicht von Sensibilität, sondern eher von Fremdheit oder Verschlossenheit gegenüber dem tieferem Erleben für dieses Wirklichkeitsfeld. Sie bilden keine unmittelbare Sinnesverbindung mit ihm ab und stehen als gleichsam tönerne Gebilde wie verloren im Bildganzen.

Die Dynamik des Bildes entfaltet sich zwischen Johannes und der lichten Gestalt, die ihm das Buch reicht. Er beginnt zeitgleich mit dieser Handreichung das Buch zu verschlingen. Und: Er wendet sich vom Schriftgelehrten Bücherstudium ab, erwacht für die Leuchtkraft des Denkens in seiner Unmittelbarkeit, findet die „Tateinheit“ mit dem Leben. Denken und Wille verbinden sich in tieferem Lebenserfahren in ihm. Er wird in seiner Person zur Brücke für Inspiration und Intuition. …

Und wächst über die duale Reflexion im Denken hinaus, erwacht für das vertiefte Leben und erneuert in seinem Tun, was seinerzeit schon Aristoteles wusste, dass Denken und Wille lebensgemäss nicht voneinander getrennt werden dürften. Er bezeugt gelebtes Bewusstsein beispielgebend für zukünftige Zeiten.

© Bernhard Albrecht Hartmann, 20.02.2024

Bildquelle: I-F-1-54-StaatsbibliothekBamberg_0114.jpg

Freitag, 16. Februar 2024

Weisses Papier

Weisses Papier. Fürchte Dich nicht mich zu beflecken. Eine jede Spur, die Du setzt ist ein Ausdruck Deiner Würde, eine Gebärde Dich immer klarer in dem was Du bist zu manifestieren. Fühle die Scham ob Deiner Unvollkommenheiten im Hier und Heute dieses Augenblicks. Sie ist Ausdruck Deiner Vollkommenheit, denn sie beleuchtet das ganze Spektrum Deines Seins. Sie beleuchtet Dich und umarmt Dich zugleich. Du kannst Dir nicht entgleiten. Denn als Mensch bist Du vielfarbig. Und in keiner dieser Farben bist Du weniger wert als im weiss dieses Papiers, das eben jetzt vor Dir liegt und das Du mit Worten Deines Herzens belebst. Wage das Leben. Das Leben ist vielfarbig. Mut … Eine jede Erfahrungsfarbe auf Deinem Weg ist eine Stufe zur Auferstehung Deiner vollen Menschlichkeit.

Freitag, 12. Januar 2024

Fragment 1/2024

Das wirkliche Ich ist immer Einmaligkeit und damit Besonderheit. In dieser seiner Besonderheit ist es unantastbar. Unantastbar weil die Würde, seine Würde in Einmaligkeit unantastbar ist. Wer dies nicht so sehen kann, der wird sich folgerichtig als Egoist und in der Steigerung desselben als Narzisst einzigartig fühlen und von daher blind für das Wesenhafte des Menschseins auf andere Menschen herunterschauen. Sich grossartig fühlend verliert er jedoch unmerklich im gleichen Atemzug die Verbindung zur Einmaligkeit des eigenen Wesens und damit zum Ur-Kraftquell seiner Würde. Gross nach aussen verschliesst sich ihm der innere Zugang zum Menschen schlechthin. Das eigene Vermeinen im Vordergrund übersieht er den Schlüssel zum Leben, der sich ihm in der Stille des Augenblicks leise anbietet, wenn er denn sein Vermeinen über Du und Welt hier nur eine kleine Zeitfolge zu bändigen weis, um im Angesicht der Stille allein im Augenblick zu verharren. Im Augen-Blick. In der Stille dieses Augenblicks, in Einzigmaligkeit. Sich verneigend vor der Würde des so Anderen und vernehmend dessen Botschaft an ihn. 

© Bernhard Albrecht Hartmann, 12.01.2024

Dienstag, 2. Januar 2024

Friedensarbeit

 „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …“ (Hermann Hesse)

Um dieses Anfanges Willen das Wagnis einzugehen immer wieder einmal für einige Minuten durch eine städtische Fussgängerzone zu gehen - mit offenen Augen und von eigenen Vorurteilsnebeln befreitem Herzen - dem Leben nachspüren, das dort ständig um mich herum stattfindet, ein Lichtlein da, ein anders dort aufflammen lässt um mich zu berühren und nachdenklich machen kann in Bezug auf unbemerkt verengte Seelenräume in mir. Mit anderen Worten in den Augenblick einzutreten für das, was an durchaus Wundersamen um mich herum geschieht, wenn ich meine Augen momenthaft wirklich öffne, um über alle eigenen Schutzbarrieren hinweg „Teilhabe“ zu üben und mich zu verbinden mit der menschlichen Würde … des Fremdartigen - für das ich vermeine keine Zeit zu haben.

Wie schwer ist das denn höre ich raunen. Es ist nicht so schwer, wenn ich es mit Bedacht immer wieder einmal tue … und aus meiner Erfahrung heraus bereichernd und „Kraft spendend.“ Denn tatkräftiges Interesse für das so Andere, Interesse in die Tiefe hinein erschliesst nicht nur Erfahrungen über das oft so Fremdartige, es öffnet auch den Bewusstseinsraum für Bewusstseins - Lebenskräfte in mir. 

Ich trete heraus aus dem Schein in das Sein, denn so manches, das ich bisher - verbarrikadiert hinter meinen Ego zentrierten Vorstellungsschleiern - nicht sehen wollte wird auf diesem Wege zur ernsten Herausforderung für eigene innere Wandlungen. Metanoia Erschütterung als Weg-Wende-Markierung für echte Friedensarbeit. 

Halten wir inne. Kann es zwischen der Ukraine und Russland, zwischen Israel und Palestina Frieden geben, wenn dieser Friede nicht aktiv in meinem näheren sozialen Umraum beginnt. Alles ist mit Allem verbunden. Was immer ich tue, es erzeugt Wirkungen weit über mich hinaus.

© Bernhard Albrecht Hartmann, 02. 01. 2024