„Ich will Ihnen eine Nuss mit harter Schale anbieten“ - so meine Überschrift zu meinem Essay weiter oben. In dem ich das hervorhebend erneut wiederhole, frage ich mich, haben Sie Fin Frck und Herr Klinke das tatsächlich gelesen und auch vorurteilslos verstanden. Mit Begriffen lässt sich nicht spielen, sie wollen ergriffen und begriffen sein und das bedeutet in ihre Tiefe eindringen zu wollen. Fragend - im Sinne des Sokrates - sich bis auf deren Grund „besonnen“ vortasten zu wollen. Wen es mir wirklich um Dialog, um Teilhabe an der Auflösung von Konfliktfeldern geht, dann ist dies kein Schiessbuden Event.
Dann kann ich nicht aus dem Revolverhalfter heraus so schnell einmal „behaupten“ ich hätte in meinem Beitrag einer Gleichstellung von Musik und Anthroposophie das Wort geredet. Das können Sie so nicht verifizieren, denn es bedeutete z.B. in diesem Zusammenhang dann mit These und Antithese argumentativ hervorzutreten. Gleiches gilt für Ihre Behauptung ich hätte nichts Entscheidendes über die Unvereinbarkeit von „Problemen und systemisch“ gesagt. Das habe ich, nur konnten oder wollten Sie sich darauf nicht tiefer lauschend einlassen.
Das Wort ist in meinen Augen nämlich ein höchst sensibles Klanggebilde. Da liegen mitunter viele Bedeutungswelten übereinander geschichtet nahe beieinander. Und damit auch die Möglichkeit von Illusion und Fata Morgana für die eigene Verständnisbildung. Dem Sagen eines anderen Menschen in der Antwort an ihn Umdeutungen seiner Worte an den Kopf zu werfen ist nicht Dialog förderlich. Sachlichkeit muss die Leitlinie sein.
Dialog gründet auf Besonnenheit im Antworten. Und nicht im beliebigen Reingrätschen oder zwischen die Beine jaulend mit dem Saxofon zum wievielten Mal das immer wieder Gleiche zu fordern, ich/wir hier sollten einmal dieses oder jenes googeln. Ich bin jedenfalls kein Dummkopf. Um glaubhaft von Simulation und Aufarbeitung sprechen zu können, muss ich da nicht stilbildend durch eigenes Beispiel vorangehen?
Und um noch deutlicher zu werden. Ist Bewusstseinsbildung nicht das Zeit Thema schlechthin? Ich/Sie, wir hier alle sind auf dieser Facebook Seite „miteinander“ in einer Zeitgenossenschaft verbunden, also gefordert an der Fortentwicklung des eigenen Bewusstseins zu arbeiten. Es gibt Opfer von Waldorf Gewalt, die so umfassend davon betroffen waren, dass sie mehr als 30 Jahre mit der Aufarbeitung zu ringen hatten. Ich kann hier nicht über den Kopf der Beteiligen davon berichten. Will es auch nicht. Ich kann nur immer und immer wieder meinen Hut vor soviel Mut ziehen. Aber nach allem, was ich über Herrn Klinkes Erfahrungen mit seinen Kindern weis, sage ich, er würde erblassen, wenn er diese Geschichten zu Gehör bekäme.
Abschliessend merke ich daher nur an, dass ich auch sehr gerne meinen Hut vor Herrn Klinke ziehen würde, wenn er auch nur anfänglich bemerken könnte, wieviel Verständnis und Weite des Geistes ihm hier von vielen, vielen Seiten bisher entgegengebracht worden ist. Herr Klinke treten Sie etwas kürzer und beenden Sie ihre fort und fort dauernden jazzenden Soloeinlagen. Sie sind nicht das Orchester hier. Sie sind nur einer von vielen Orchester Mitgliedern, die an der notwendigen Bewusstseinsbildung unserer Zeit arbeiten.
Bewusstsein kann nur von innen wachsen und demgemäss nicht eingefordert werden. Sie erwächst aus dem Lauschen. Zeigen Sie mehr lauschendes Einfühlungsvermögen in die Gangweisen der Menschen mit denen Sie es, wo immer auch zu tun haben. Sie werden staunen welche Schätze Ihnen dadurch im Laufe der Zeit vor die Füsse gelegt werden.
© Bernhard Albrecht Hartmann, 26.01.2025
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