Wen hast Du innerlich vor Augen, wenn Du zu einem Du sprichst? Wo liegt der innere Schwerpunkt Deiner blickenden Aufmerksamkeit im Augenblick, da Du dies tust? Wenn Du Dich auf diesen Augenblick einlassen kannst, wirst Du Dir innerlich vergegenwärtigen können, dass Du nichts über Dein jeweiliges Gegenüber erfahren kannst, solange Du Dir in solchen Momenten in erster Linie nicht selber bereit bist innerlich zu begegnen. Am Du erwacht Dein Ich. Was wirst Du also tun?
Samstag, 5. Dezember 2020
Das leere Bewusstsein und die Herzmitte - 1
Montag, 2. November 2020
Die noch offene Frage Karl Ballmers Teil 2
Was heisst das nun ein hervorbringendes Denken in Vielfarbigkeit zum Ausdruck zu bringen? Wie kann so etwas von Statten gehen ohne dabei dem Subjektiven zu verfallen? Ist es möglich dieser Gefahrenquelle zu entgehen? Um hier auch nur ein wenig Klarheit zu schaffen sind individuell jeweils nicht gerade wenige Fragen tiefer zu erwägen und in inneren Anschauungsprozessen einer schrittweisen Klärung zuzuführen. Sprechen wir also, wie hier mehrfach betont, von einem hervorbringenden Denken, d.h. von einem Wirklichkeit schaffenden Denken, so blicken wir dabei auf die Bewegung im Denken.
Bewegung im Denken: Bewegung ist wiederum an den Willen gebunden. Über den Willen jedoch nicht nur abstrakt zu reflektieren, sondern seiner im beobachtenden Erfahren inne zu werden, das ist eine Sache für sich und alles andere als einfach. Im Zuge eher allgemeiner Gepflogenheiten zu denken bedeutet das, dass sich bildhaft gesprochen, die Begriffe zumeist wie beiläufig in ihrer jeweiligen Ordnung auf einer gleichsam inneren Leine aneinander reihen und damit ihre Aussage dokumentieren. Das Bewusstsein für ihre Ordnung orientiert sich dabei grösstenteils an unterschwelligen Vorstellungsstrukturen, die gleichsam wie unscheinbare Schleier über das geworfen werden, was unbewusst als die Wirklichkeit angesehen wird.
So gesehen geht der gängige Begriff von Wirklichkeit auf eingeübte und von daher tradierte Vorstellungskonstrukte zurück. Vorstellungskonstrukte oder auch Standpunkte eines Verstandes der, wie es das Wort „Verstand“ nahe legt, primär aus dem Stand, bzw. aus der Gebundenheit an Gewohntes, an das, was als gesichert angesehen wird oder bündig gesagt aus einer beliebigen Ego Haltung heraus urteilt.
Den Verstand so eng an das Ego zu koppeln wird nicht allen Lesern hier gefallen. Und doch ist es sinnvoll dies einmal unter Einbindung der Klarheit des Verstandes versuchsweise zuzulassen. Sich also die Grundfähigkeit des Verstandes nutzend, im Beobachten wie über die Schulter zu schauen und dabei zu bemerken, dass das Ego sich wie ein Bremsklotz verhalten kann, um auf diese Weise zu verhindern in eine fragende Offenheit hinaus zu schreiten. Oder anders ausgesprochen Sokrates in seinem „ich weis, dass ich nicht weis“ im eigenen inneren Erfahren das Erkunden auf mögliche Neulande für ein vertieftes eigenes Erfahren eigentätiger Wirklichkeitsbildungen mutig zu gewähren. Mithin denkend im je einzelnen Falle die jeweils sich gerne verborgen haltenden Bezugspunkte des Ego zu identifizieren, um so in eine echte vorwärts schreitende Bewegung zu gelangen, bzw. noch tiefer gegriffen das Denken wenigstens in einem ersten Ansatz als hervorbringende Kraft in Tateinheit zu erfahren.
Bewegung im Denken: Eine zweite Annäherung. Ich kann es nicht verschweigen, dass ein jeder Versuch sich Aufschluss über die Bewegung im Denken zu verschaffen von einer Vielheit Ego geleiteter Kräfte sogleich unterwandert wird, um dieses Bemühen auf jede nur denkbare Weise zu torpedieren. Nicht umsonst hat Rudolf Steiner so nachdrücklich darauf hingewiesen, dass alle Vorstellungen verbrannt werden müssten. Denn Vorstellungen wirken wie Sperrriegel gegenüber der Realität des Geistes, wie sie über die Bewegung des Denkens schrittweise erfahren werden kann. Die Bewegung schafft die dynamische Basis, dass sich tiefere Schichten eines geistigen Erfahren enthüllen können.
Die Strenge mit der ich das nunmehr zu sagende ausdrücken muss, erschüttert mich im Augenblick, da ich diesem Sagen innerlich voraus greife, selbst. Wer sich nicht bewegt von Augenblick zu Augenblick, der ist schon tot bevor er stirbt.
Die Möglichkeiten zu neuen Horizonten, was ein geistiges Anschauen über abstrakte (nicht nur wissenschaftliche, sondern auch spirituelle Positionen hinaus) betrifft stehen geradezu stürmisch allerorten vor den Türen. Ein Strukturwandel im Wirklichkeit Verstehen bezogen auf sich selbst, wie im gesellschaftlichen Umgang untereinander mit seinen gesamthaft so differenziert vielfarbigen sozialen Lebensäusserungen ist mit grossem Ernst an die Hand zu nehmen. Warten auf Anweisungen von wem auch immer verstärkt nur die allseitig schwärenden Angsttriften um mich herum. Ich, ein jeder kann hier nur seinen ganz eigenen Neubeginn starten. Tätige Offenheit im Kleinen und nicht angstvolles sich Verkriechen unter Schutzschirmen welcher Art auch immer sind gefragt.
Corona ist als ein Schuss unmittelbar vor den Bug zu sehen. Und das bedeutet? Wie weit bin ich bereit mein Denken grundlegend neu zu konfigurieren, was heisst auf eigene Füsse zu stellen. Ich sagte es ja schon, die Wirklichkeit schaffende Dimension in meinem eigenen Denken zu verankern und tätig zu entwickeln. Wie kann das aber gehen ohne von allem Anfang an in die oben bereits angedeutete Ego Falle wie blind hineinzulaufen? Tun wir das nicht alle öfter ohne uns das einzugestehen? Das Ego stellt sich nämlich nicht nur als verborgen gehaltene Dimension eigenen Machtwillens, sondern auch als willkommenes Ruhekissen dar. Es ist kurz zusammengefasst gesagt eine für Niemanden zu umgehende Grösse in der heutigen Zeit und kann nicht vermieden, sondern nur aufgelöst werden. Und zwar durch Fragen, Fragen bis an die Ebene des „ich weis, dass ich nicht weis“ heran. Erst an diesem Punkt inneren Bewegens im Denken verwandelt sich die Aufmerksamkeit in ein Fischernetz.
Was soll das nun wieder? Aufmerksamkeit und Fischernetz? Ja Fischernetz, denn erst wen ich meine Aufmerksamkeit wie ein Fischernetz still und leise in Wartestellung auswerfen kann und das in innerem Loslassen immer wieder, entfaltet mein Bewegen im Denken eine solchermassen dynamische Willenskraft aus sich heraus, dass sich diese Kraft gleichsam wie ein zarter silberner Faden um die Begriffe legt und diese so empfänglich werden für das Gewahren und Ausdrücken Können von höheren Geisteserkenntnissen. Die Aufmerksamkeit gestaltet sich um in ein inneres Fliessgeschehen und im Hinschauen auf dieses Fliessgeschehen erfahre ich bewegt in Bewegung den Willen als Kraftpotenz zunehmend umfassender in mir. Das ganze Spektrum eigener Willensverfestigungen wie bisher nicht ausgeschöpfter Willensmöglichkeiten wird sichtbar und befördert das Erwachen auf mein “Erkenne Dich Selbst“ hin, auf das was der Mensch im tiefsten Sinne ist. Ein Ich-Repräsentant des Geistes.
Damit komme ich auf Karl Ballmer und seinen Verweis auf „das historische Auftreten des wirklichen Ich“ zurück. Ich- Repräsentanz in individueller Vielfarbigkeit ist - blicke ich dabei auf das dadurch zu Tage tretende erwachende Bewusstsein für den je eigenen Willen hin, wie ich es oben skizzenhaft, in der Weise wie es mir heute möglich erschien, in wenigen Sätzen zu beschreiben versuchte - eine Herausforderung von historischem Ausmass. Sie kann nichts anderes als eine Sturmfront auslösen mit Blitzeinschlägen auf das jeweils individuelle „Erkenne Dich Selbst.“ Wo Freiheit aus individuellen Seelen heraus zum Wachsen kommen will kann dies nicht anders geschehen als über Sturmböen des Scheitern hinweg. Also über ein Scheitern, das in seiner schmerzvollen Tiefe den Humus bildet für zukünftiges Gelingen.
Nicht vernebelnd über das Scheitern hinweg zu gehen, sondern, anstatt Gift weiter nach aussen zu versprühen und Illusionen im eigenen Inneren zu pflegen, auf das eigene „Erkenne Dich Selbst“ mit allen daraus hervorgehenden Konsequenzen hinzublicken, dazu wollte Karl Ballmer zu seiner Zeit hinweisen. Den historischen Moment nicht zu verschlafen. Denn in die Tiefe reichende Veränderungen innerhalb grösserer oder kleinerer sozialer Kontexte lassen sich nur über Wandlungen, bezogen auf das eigene „Erkenne Dich Selbst“ auf den Weg bringen. Gestern wie heute und morgen.
© Bernhard Albrecht Hartmann 02.11.2020
Donnerstag, 22. Oktober 2020
Die noch offene Frage Karl Ballmers Teil 1
© Bernhard Albrecht Hartmann 22.10.2020
(1)https://ich-quelle.blogspot.com/2018/09/die-frage-nach-dem-wirklichen-ich-eine.html
(2)https://ich-quelle.blogspot.com/2017/09/den-willen-dynamisieren_97.html
(3)Steiner Kritische Ausgabe (SKA) 2, Frommann-Holzboog Verlag Stuttgart-Bad Cannstatt
2016, daselbst Vorwort von Eckhart Förster S. XVI
(4)https://ich-quelle.blogspot.com/2016/07/einige-anmerkungen-zu-thomas-nagel-der.html
(5.1) S. 22, Abs. 27, Vorrede: Thomas Nagel, „Der Blick von Nirgendwo,“ Suhrkamp TB 2012
(5.2) S. 23, Abs. 28 dito
(5.3) S. 24, Abs. 29 dito
Samstag, 17. Oktober 2020
Aus aktuellem Anlass ...
Nachfolgender Text war ursprünglich als Kommentar auf einen Beitrag von Michael Eggert vor 13 Monaten geschrieben (1). Aus aktuellem Anlass stelle ich diesen Kommentar nun hier ein weiteres Mal ein, versehen mit einem Zusatz.
Kommentar 28.08.2019
Der Selbstgefühligkeit in sich in ihren vielfältigen Schattierungen zu Leibe zu rücken ist wahrlich kein leicht Ding. Wenn Du das, Michael, von Dir her nicht auch da und dort als Erfahrung mit Dir herumtrügest, Du hättest dies in Deinem Beitrag nicht so sensibel ansprechen können. Mit Wilfried Jaensch gesprochen, den Du mit einigen Gedankengängen zur Bedeutung der „Kraft der Unterscheidung“ in diesem Blog-Beitrag zitiertest (2) ist in meinen Augen die zentrale Kraftdynamik benannt, die ein Freies Geistesleben „überhaupt erst“ in seiner tieferen Bedeutung zur Erscheinung verhelfen könnte.
Noch ist die Kraft der Unterscheidung im Wesentlichen nach aussen gerichtet. Wenn es denn gelänge diese Dynamik neben dem Aussenbezug im Innenverhältnis jeweils ganz bei sich zur Anwendung zu bringen, ohne irgendwelche direkten oder verdeckten Projektionen, Unterstellungen oder Vermutungen, wenn die bisher mehrheitlich gängige abstrakte Reflexion mit ihrer immanenten Versuchung zum dualen Streit-Diskurs in eine non-duale seelische Beobachtung hinein sich bändigen könnte, dann würden sich noch ganz andere Dimensionen im Verständnis von Rudolf Steiner auftun. So meine Auffassung in Folge einiger Aha-Erlebnisse.
Manchmal kommt es mir so vor, wenn ich so gewisse Diskurse über ihn verfolge, dass da - im Bilde gesprochen - gleichsam fünf Töne aus einer Fuge von J. S. Bach herausgelöst werden, um vollmundig abzuleiten, Bach sei ein kompositorischer Spinner. Ich betrachte das und das ist jetzt bewusst sarkastisch gehalten als „eine wissenschaftlich sachliche Spitzenleistung.“ Ist denn Rudolf Steiner ein Kratzbaum für jede Art von Gefühligkeit, verkleidet in abstrakte Reflexionen?Und damit verteidige ich Rudolf Steiner noch nicht einmal, ich lege lediglich den Finger auf die Art und Weise wie mit seinem Werk immer wieder methodisch umgegangen wird.
Zusatz 17.10.2020
Selbstgefühligkeit ist gemein hin viel weiter verbreitet als auf ein erstes hin angenommen. Nicht nur in privaten Unterredungen, sondern auch innerhalb wissenschaftlicher Diskurse. Vorurteil und Unterstellung sind hintergründig mitunter mehr als der äussere Anschein dies ausweist anwesend und vernebeln von daher unmerklich die Faktenlage, verlagern, weil den Sachzusammenhang nicht tief genug befragt, sich selbst in den eigenen Einstellungen nicht wirklich in Frage gestellt, was eigentlich zur Grund-Haltung des zeitgerechten wissenschaftlichen Forschen gehörte und drängen so die notwendig allseitig gebotene sachliche Unterscheidungskraft durch verschleierte Ideologie Einschübe unversehens aus der Mitte wertschätzender Untersuchung und Befragung über Ränder, die durchgehend sachgeleitet nicht überschritten würden.
Das Nirgendwo abendländischer Wissenschaftlichkeit, d.h. der Erkenntnisgewinnung aus inneren und äusseren Dialogen - im Wortlaut des Sokrates das „ich weiss, dass ich nicht weis“ - wird unversehens einem je unterschiedlichen Belieben geopfert.
Im Diskurs Wissenschaft versus anthroposophische Geisteswissenschaft geht es aber um sehr viel mehr als das Verweisen auf wissenschaftliche Paradigma oder das Beharren auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Positionen. Es geht entlang der jeweiligen Diskurs Linien um die Handhabung des Denkens, das sich nicht wie bisher hinter Abstraktionen in seinem begrifflichen Verständnis der jeweiligen Sachverhalte zu verstecken weis, sondern sich allseitig wissenschaftlich forschend auf den Weg begibt. Allseitig, d.h. das „Wie“ des Denkens in die Sachuntersuchung mit einbezieht, also prozessorientiert auf das eigene erkenne Dich selbst hin zu denken.
Auf den Punkt hin gesagt geht es um das Bezeugen der jeweils eigenen lebendig durch individualisierten Geisteshaltungen in achtsam wie gleicherweise stringent geführten Dialogen. Dass dies alles andere als leicht ist versteht sich aus der Sache von selbst. Innere Entwicklung war noch zu keiner Zeit leicht (3). Und schon gar nicht ein eigenständiges Denken zu entfalten und durchgängig aufrecht zu erhalten ohne andere Denkwege dadurch zu diskriminieren, ein Freies Geistesleben nicht nur als ideologische Schildwehr vor sich her zu tragen, sondern in konkreten Lebensereignissen zu manifestieren.
Bewusstseinsseele reift im Realisieren des eigenen erkenne Dich selbst, wie gleicherweise in der Wertschätzung fremder Erfahrungswege des Denkens innerhalb damit einhergehender Dialoggeschehnisse in ihre individuell/überindividuelle Wirklichkeit hinein. Der Widerstand den mir andere Menschen dabei entgegensetzen verhilft mir dazu mein Erkenne Dich selbst mit Bewusstsein zu durchdringen, mithin der eigenen Freiheit gegenwärtig zu werden. Das Vernachlässigen dieses erkenne Dich selbst innerhalb dieser Prozessereignisse bedeutet mehr als einen Rückschritt aus der Zeitgeistigkeit, es zieht, entgegen aller anders lautender Lippenbekenntnisse, das Abkoppeln von dem was Rudolf Steiner inaugurierte nach sich.
Rudolf Steiner in seinen Aussagen unmerklich auf die Ebene von Bank-Wertschriften zu minimieren, deren Kurs mit Haken und Klauen zu verteidigen seien, kommt einem Ausverkauf der je eigenen Entwicklungsfähigkeit zu tatsächlich individueller Freiheit gleich.
Die moderne Jordan Taufe vollzieht sich im eigentätigen Untertauchen in den Fluten des Erkenne Dich Selbst innerhalb der dafür den Rahmen gebenden Dialogereignisse, die das je individuelle Metanoia nach sich ziehen.
© Bernhard Albrecht Hartmann 17.10.2020
https://egoistenblog.blogspot.com/2019/08/artifizielle-anthroposophische.html#more
https://egoistenblog.blogspot.com/2019/08/die-geistige-currywurst-aus.html 2. und 3.Absatz
https://ich-quelle.blogspot.com/2017/10/nachtgedanken.html
Dienstag, 29. September 2020
Etwas vom Anschauen des Geistes im Dialog
Dienstag, 25. August 2020
Fragment 1/2020
Welch ein Widersinn die Grundlegung der modernen Wissenschaft vom Nirgendwo her in einer Suchbewegung neu ins Auge zu nehmen? Das kann doch nicht sein - oder? Oh doch … und gerade jetzt, wo diese Wissenschaft in der vielleicht grössten Krise ihrer ursprünglichen Entwicklung steht.
Denn: Das Nirgendwo weisst auf die Grundfrage der Wissenschaft schlechthin. Das Nirgendwo führt uns in dynamischer innerer Bewegung an den Ausgangspunkt von Wissenschaft. Das Nirgendwo kann uns die Augen öffnen, hin auf die Brücke, die Sokrates seinen Schülern erstmals vom Denken her innerlich versucht hat aufzuzeigen.
Das Nirgendwo wird uns, so wir es wirklich wollen über die Schwelle des „ich weiss, dass ich nichts weiss“ hinaus führen die Wissenschaft jenseits scheinbar nicht zu umgehender Interessenkonflikte und dogmatischer Sicherheitsverpflichtungen allein auf der Grundlage der Würde des Menschen zu erneuern.
Sie, die Würde des Menschen ist der Anker, den es heute vorrangig zu verteidigen gilt. Ihr allen nur denkbaren Mut angedeihen zu lassen, das ist die Verantwortung eines jeden Menschen heute, der nicht länger mehr zu warten gewillt ist, bis ein Jemand den Karren aus dem Dreck zieht, sondern der das Seine still und leise im mutvollen Durchgang durch das „ich weiss, dass ich nichts weiss,“ tut, weil es nur von ihm, im stillen Verbund mit Vielen getan werden kann.
© Bernhard Albrecht 25.08.2020
Freitag, 14. August 2020
Zwischenruf 4/2020 ... oder die Furcht vor ...
Die Maske ist, „ist“ das Zivilisationsprodukt schlechthin. Weil … sich verbergen wenigstens vorübergehend die Illusion von Sicherheit vermittelt. Einer Sicherheit, die „nicht“ ist, denn ansonsten würde nicht soviel offenkundige und verdeckte Hektik unser aller Alltag immer wieder bestimmen. Ohne es „wirklich“ zu bemerken, sind wir nicht in einem viel zu grossen Ausmass unserer Tageszeit allein damit beschäftigt „Sicherheitslücken um uns zu schliessen?
Sie müssen das nicht glauben. Aber vielleicht nehmen „Sie“ doch gelegentlich einmal so etwas wie eine Lupe zur Hand und untersuchen ihr aller nächstes eigenes Bewegungsfeld innerhalb verschiedener Alltagssituationen, innen wie aussen. Je unbefangener Sie das tun können umso besser, denn die Selbst-Verschleierung ist die Mutter der Furcht.
Der Furcht … vor dem Ich.
Vor über 100 Jahren wurde es gesagt: Das Ich „lebe“ in der Aussenwelt (1). In der Aussenwelt? Für wen ist das eine Erfahrungstatsache?
Rudolf Steiner sprach in diesem Vortrag auch über die Bedeutung von Symbolen für die erfahrungsbasierte Erschliessung der „geistigen Welt.“ Nun, Laute wie Wortbildungen, sind sie ihrer Konnotation nach nicht auch so etwas wie Symbole? Mir ist klar, dass sich hier Widerspruch regt. Doch Widerspruch vielleicht nur, weil die Worte heute mit einem so hohen Abstraktionsgehalt gleichsam ummantelt sind, dass ihr verweisender Symbolgehalt auf eine geistige Welt nicht mehr so ohne weiteres erlebnismässig erfahren wird.
Wir haben uns eigentätig in Isolationshaft gegenüber der geistigen Welt versetzt. Und aus dieser Isolationshaft kann uns „niemand“ befreien als wir selbst.
Das aber bedeutet in je individueller Weise: Willst Du Deine Furcht bemeistern und Dein Leben ändern? Willst Du Dein Welt-Anschauen, Dein Wissenschaftsverständnis erfahrungsbasiert öffnen und erweitern? Willst Du Deinen Willen vom Nirgendwo her dynamisieren? …
© Bernhard Albrecht, 14.08.2020
(1) Rudolf Steiner in seinem Vortrag auf dem Philosophen Kongress in Bologna 1911
Freitag, 31. Juli 2020
Zwischenruf 3/2020
Eine weise Frau machte in einer grösseren Runde vor einiger Zeit wie beiläufig diese Bemerkung: „Es ist ein Irrtum, dass Mütter Kindern zur Geburt verhelfen, sie geben ihnen lediglich eine neue Gelegenheit zu sterben.“
Ich bin nicht sicher, ob alle dazumal Anwesenden in dieser Runde die tiefere Bedeutung dieser Bemerkung wirklich verstanden, denn wer erschrickt nicht angesichts der Geburt eines Kindes diese sogleich mit dem Tod in Verbindung gebracht zu sehen. Und doch liegt in diesen Worten grosse Weisheit.
Stelle ich dieser Bemerkung ein Wort von Angelus Silesius an die Seite, mit dem er davon spricht: „Wer nicht stirbt bevor er stirbt, der verdirbt“ dann kann sich das Erschrecken über erstere Bemerkung sogar noch vertiefen. Denn dann spricht Dich dieses an: Verschlafe auf Deinem Weg ins Leben hinein nicht den Augenblick zu Dir zu erwachen. Erinnere Dich, wer Du vom Grunde Deines Wesens her bist. Sieh Dich im Spiegel der Wahrheit, im Spiegel des Du als Dich selbst und ermutige Dich im „Erkenne Dich selbst“ als Todüberwinder in eigener Sache. Bereite der Auferstehung Deines Wesens seinen Weg bevor Du verdirbst.
© Bernhard Albrecht
Sonntag, 26. Juli 2020
Zwischenruf 2/2020
Ein Bild … oder eine Wirklichkeit, die ich (mit Verlaub wir) partout nicht sehen wollen, weil wir der Gewohnheit nicht wirklich nachhaltig entsagen können, weiter mit einer Stange versehen am Bug unseres Lebensschiffes stehend, uns durch mehr oder weniger immer gleiche Vorstellungskanäle (spirituelle wie materielle) vermeintlich vorwärts zu staken, ohne zu bemerken, dass wir uns im Kreise unseres eigenen Brackwassers bewegen.
Provokativ? Das will es an dieser Stelle auch sein.
Die Welt brennt. Und wir? Sind wir bereit unseren „vergessenen“ Mut neu zu entdecken und ein jeder auf seine Weise, aus seiner Lebenssituation heraus ins Nirgendwo zu gehen? Sind wir bereit die Basisfrage des Sokrates neu ins Auge zu nehmen und in die eigenen Seelentiefen hinein zu fragen, was weiss ich wirklich und wo hänge ich mich nur an diese oder jene fremden Kreditlinien? Wo verwurste ich mein Nichtwissen und fliehe vor dem Nirgendwo?
Nachhaltig in die Tiefe fragen, würde Sokrates heute sagen - der Mut zum Nirgendwo - ist der Beginn des ureigenen Ich Weges eines jeden Menschen in heutiger Zeit.
Donnerstag, 16. Juli 2020
Dag Hammarskjöld. Ein Ich Weg.
https://egoistenblog.blogspot.com/2020/06/opfer-dag-hammarskjolds-politische.html#more
Dag Hammarskjöld ist in der Selbstwahrnehmung seines „extrem prüfenden, selbstreflektierenden und Selbständigkeit suchenden Intellekt“ (2) einen Ich-Weg gegangen, einen Weg wie ihn auch Rudolf Steiner zum Beispiel in seiner Einleitung zu: „Die Mystik im Aufgang des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung“ aufzeigt. Ihm blieb die Wahrnehmung seiner selbst, unter den Menschen mit denen er in Verbindung stand, kein Äusseres. Er tastete sich bis auf den Willensgrund dessen vor, was ihm seine Wahrnehmung in Selbsterkundungen immer deutlicher zusprach und erfuhr so “das erkenne dich selbst“ in fortschreitend tiefer durchlichteter Gegenwärtigkeit.
Schonungslos sich selber gegenüber lies er sich auch von den Mächtigen dieser Welt auf der politischen Bühne mit ihrer Interessenpolitik nicht ins Wort reden und tat, was er für richtig hielt. Den Weg des Dialogs über alle scheinbar für unüberwindbar gehaltenen Hürden hinweg zu nehmen und mit Mois Tschombe in Ndola an der Grenze zu Katanga über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Dass er damit in ein politisches Wespennest stach, das wusste er. Dennoch: Im Politischen Machtkalkül dem freien Geist nicht das Wort nehmen zu lassen, das war ihm das Risiko wert.
Er nahm den Schierlingsbecher aus der Hand des aufgebrachten seinerzeitigen Staatssekretärs des britischen Foreign Office und trank ihn vor aller Augen aus, indem er völlig überraschend Leopoldville verlies und nach Ndola flog. Wie wir heute wissen, sein Flug in den Tod.
Still …
Gerufen
Ihm Herberge
zu geben.
Ausgesondert
zu erfahren
Erden-Dunkel-Nacht.
Verlassen
frei den Tod
zu bestehen
ihn zu fliehen.
Sah ich -
für einen Augenblick
das Segel
im Sonnensturm
zerbrechender Zeit.
Tanzend
auf fliessendem Licht,
einsam -
seewärts geboren.
In -
einem Augenblick -
der Ich-Schau.
Dag Hammarskjöld - „Zeichen am Weg.“
Eintrag vom 11.06.1961, drei Monate vor seinem Tod.
Aus dem Englischen frei übertragen.
© Bernhard Albrecht Hartmann,
06.01.1976/09.07.2020
Wie offiziell vermeldet, wurde Dag Hammarskjöld am Tag danach(18.09.1961) ohne sichtbare Verletzungen tot neben dem abgestürzten Flugzeug, mit einem Grasbüschel in der Hand friedlich auf dem Rücken liegend gefunden. Als Einziger ohne Anzeichen von Verbrennungen in Folge des voraus gegangenen Flugzeugabsturzes.
War er gescheitert oder hat er vor aller Welt still bezeugt, was allein wichtig, das ungebrochene Vertrauen in das Rein-Menschliche als durch keine Verhandlungsblockade zerstörbare Entwicklungsferment? Den Eigentlichen Grundstein einer Völkergemeinschaft? Oder w e i t e r gedacht eines Freien Geisteslebens? Und damit den nur durch Individuation zu befreienden Geist, der sich im übrigen nur miteinander dialogisch entfalten lässt?
Hat Dag Hammarskjöld also in illusionärer Verblendung gegenüber einer etwaigen eigenen biographischen „Präokkupation, einer Besessenheit wider alle Vernunft den Boden unter den Füssen verloren und ist im doppelten Sinne abgestürzt? Oder hat er in letztlich nicht zu hintergehender Treue zu sich selbst genau diesen freien Geist in seinen Tagebuchaufzeichnungen, wie durch seine Tat vor aller Welt bezeugt - sprich den kurzschlüssigen Interessenkalküls und wohltönend etikettierten Vorstellungsverklebungen divergierender Machteliten „sein Nein“ entgegenzuhalten gewusst?
Vom damaligen Staatssekretär des britischen Foreign Office spricht heute kaum noch jemand, das Tagebuch Dag Hammarskjölds hingegen ist ein spiritueller Weckruf für viele Menschen bis heute.
Wären es demzufolge die stillen Wege auf die es ankommt? Sind sie es, die langsam den Grund pflügen, um Keime für Veränderungen zu umhüllen, die am Ende dem Leben wirklich nachhaltig zu dienen vermögen? Nun, im Kongo sind in Folge der schon von Dag Hammarskjöld aufgezeigten Kurzsichtigkeit gegenüber den Gegebenheiten vor Ort bis in die 2 -tausender Jahre hinein Frauen von gegeneinander operierenden Söldnertruppen vergewaltigt, sind Kinder versklavt in Kamps immer wieder und wieder zusammengetrieben worden, um in den Mienenfeldern gegenläufiger Interessen als Kindersoldaten sodann verstümmelt ihr Leben zu lassen. Wäre das also der nicht mehr zu widerlegende Beweis für das Scheitern von Dag Hammarskjöld? Oder ist da in punkto der Wirkung von Dag Hammarskjölds seinerzeitigen Bemühungen noch tiefer zu graben?
Tiefer graben:
Tiefer graben hiesse auch die Geisteshaltung von Dag Hammarskjöld wirklich verstehen und zu einer inneren Anschauung derselben vorzudringen. Kein leicht Ding Anschauung gegen Vermeinen hier zu profilieren, sprich die eigene Kernung auf den Weg zu bringen. Dag Hammarskjöld hat es auf seine ureigene Weise vorgelebt wie mit dem Fusel-Schnaps eigenen Vermeinens zu verfahren ist. „Nur die Hand, die ausstreicht, kann das rechte schreiben.“ Mit anderen Worten: Nur wer Vermeinen von Anschauung innerlich zu trennen weiss betritt Ich-Wege.
Auch Sokrates ging es in seinen Dialogen mit seinen Schülern schon um die rechte Anschauung dessen, was er mit seinen Schülern fragend zu erkunden suchte. Und ebenso wie von Dag Hammarskjöld kann auch von ihm gesagt werden, er sei wider alle Vernunft in den Tod gegangen, obwohl er die Gelegenheit zur Flucht gehabt hätte. Doch wie Dag Hammarskjöld blieb auch er sich treu und wankte keinen Schritt zurück vor den Mysterien-Wächtern seiner Zeit und bewies Haltung.
© Bernhard Albrecht
(2) Henrick Berggren, Dag Hammarskjöld, Das Unmögliche möglich machen.
Dienstag, 30. Juni 2020
Zwischenruf 1/2020
Das Denken ist gerade dadurch kraftvoll und lebendig, dass es zart, tastend und zerbrechlich entsprechende Sinn-Felder öffnen, den Blick daraufhin richten kann und damit Authentizität zum Ausdruck bringt. Es trägt etwas still mit sich "von mach die Augen auf, halte sie auf und weite sie beständig." Querfront Brecheisen Ideologie, in welcher Weise auch immer, gehört nicht zu seinen gestaltenden Intentionen.
Kollektive Verwirrung entsteht allein dadurch, dass das Denken seinen eigenen Quellgrund für sich noch nicht hat erschliessen können. Wenn Denken und Wille nicht zusammen geführt werden können, dann öffnen sich Türen für Verwirrungen ohne Ende. Denken ist ein Blickorgan, ein Organ mit dem wachsam umzugehen gelernt sein will. Warum wohl standen über dem Eingangsbereich alter Mysterienstätten die Worte: Erkenne Dich selbst? Das "Erkenne Dich selbst" zu behüten war die grösste Sorge von Aristoteles.
Samstag, 27. Juni 2020
Den Willen dynamisieren vom "Nirgendwo" her(1) - überarbeitet
(1) Der hier verwendete Begriff "Nirgendwo" bezieht sich in ganz eigener Anwendung auf Thomas Nagel und sein Buch. Der Blick von Nirgendwo. Suhrkamp TB 2012.
Siehe auch: https://ich-quelle.blogspot.com/2016/07/einige-anmerkungen-zu-thomas-nagel-der.html
Montag, 9. März 2020
Ein Spaziergang mitten durch den Sturmwind der Bewusstseinsseele
Aus dieser Grundhaltung ergibt sich streng genommen, dass Rudolf Steiner als Person auch nicht verteidigt werden kann (⭐︎). Geisteswissenschaft kann sich nur durch Selbstdenker weiter entwickeln, durch Denker also, die Eigenständiges zu sagen haben, die Keimgedanken Rudolf Steiners schöpferisch über ein Interpretieren hinaus mutig weiter denken. Der Geist steht nicht still, ist nicht stehengeblieben bei Rudolf Steiner. Und weil da seinerzeit durch die gesamte Biographie Rudolf Steiners kein Stillstand zu verzeichnen war, kann er jeweils auch wie Rudolf Steiner das tat nur immer wieder neu individuell bezeugt, d.h. sich entwickelnd transparent gemacht werden. „Das Wesentliche ist und bleibt, dass man nicht über die Sache meines Denkens redet und schreibt, sondern sich auf sie einlässt, auf dass das mir Eigene das verwandelte Eigene eines Anderen werde (⭐︎⭐︎).“ Das könnte der Essenz seiner Aussage nach auch Rudolf Steiner ausgesprochen haben.
Bernhard Albrecht
Martin Heidegger, (Seite 52). Centaurus-Verlagsgesellschaft Pfaffenweiler 1987
siehe unter anderem:
(2) https://egoistenblog.blogspot.com/2020/01/aletheia-die-nicht-verborgenheit.html
und weiter reichend: Martin Heidegger: "Was heisst Denken? Reclam Verlag 2015
(nur noch als e-book erhältlich)
(3) Eine Wortbildung von Martin Heidegger in seinem Gespräch mit Fridolin Wiplinger.
Siehe unter (1) Seite 36/37
Wiplinger:
„Sie wollen also sagen: Die Lichtung ist nur dann ihrem Wesen gemäss gedacht,
wenn sie als Lichtung des bergenden Sichverbergens gedacht ist.“
Heidegger:
„Das Wesentliche der Verbergung liegt nicht in der Verhüllung der Entborgenheit,
sondern liegt in der Bergung bzw. im Sichbergen.
Wiplinger:
„Wenn Sie der Auffassung sind, die Lichtung sei noch nicht in der rechten Weise
gedacht, dürften Sie auch das Wesen des Menschen, die Ek-sistenz, inzwischen anders
denken als früher; Ek-sistenz und Lichtung gehören ja wesenhaft zusammen."
Heidegger:
„Die Er-fahrung der ursprünglichen Aletheia nötigt zu einem gewandelten
Verständnis alles bisher von mir Gedachten, vor allem des Wesentlichsten und dazu
gehört ohne Zweifel das, was ich die Ek-sistenz nenne.“
Wiplinger:
„Dass die Bestimmung des Wesens des Menschen im Sinne der Ek-sistenz mit der
Exsistenzphilosophie nichts zu tun hat, versteht sich und sei nur nebenbei erwähnt.
Wichtiger ist das Phänomen, dass Sie in Hinsicht auf die Ex-istenz im Blick haben -
nämlich, dass einzig unter allem Seienden der Mensch offen steht für die Offenheit
des Ganzen der Wirklichkeit, welches einheitliche Ganze das Sein ist.“
Heidegger:
„Und diese Offenheit habe ich in meinen früheren Schriften - man mag das etwa in
der Einleitung zu Was ist Metaphysik? nachlesen - als Un-Verborgenheit ausgelegt.
Ebenso ist es mir mit der Lichtung widerfahren. was ich im Zusammenhang der
Erörterung der Ek-sistenz - man denke an den Brief über den Humanismus -
gedacht habe, als ich sie dachte, war nichts anderes als die Un-Verborgenheit.
Von ihr kann jedoch, wie ich inzwischen erfahren habe,
die Ek-sistenz nicht gedacht werden.“
Wiplinger:
„In welchem Sinne hat sich denn Ihr Denken über die Ek-sistenz in den letzten
Jahren gewandelt?“
Worauf Heidegger nach Wiplingers Versicherung folgendes geantwortet haben soll:
„Das tragende Phänomen einer jeden Erörterung der Ek-sistenz haben Sie schon
in der rechten Weise benannt:
Die Offenständigkeit des Menschen für die Offenheit des Seins.
Die Sistenz der Ek-sistenz beruht in der Insistenz.
Ex-sistenz besagt dann Inständigkeit in der Offenheit des Seins.
Diese Offenheit dürfen wir jedoch nicht mehr im Sinne der Un-verborgenheit denken.
Wir können an Stelle von Offenheit auch Lichtung sagen, müssen sie dann jedoch
in ihrem äussersten Wesen denken: als Freigabe
des bergenden Sichverbergens des Seins.
Die Inständigkeit des Menschen in der sogenannten Lichtung
ist ekstatischen Wesens, welche Ekstasis das Ausstehen meint.
Die hier massgebliche Weise des Ausstehens vermag ich heute
nicht mehr als Sorge, Hut oder Wächterschaft zu begreifen, wie ich das früher tat.“
Wiplinger:
„Weshalb denn nicht? Wenn die Ek-sistenz die Insistenz der Lichtung des sich
verbergenden und bergenden Seins ist, anders gesagt die Lichtung des Geheimnisses,
als welches das Sein west, dann ist das Hüten des Geheimnisses,
zu dem sich ja der Mensch nicht selbst ermächtigt,
sondern in das er gerufen ist, doch das einzig angemessene Verhalten des Menschen.“
(4) siehe:
https://egoistenblog.blogspot.com/2020/01/aletheia-die-nicht-verborgenheit.html
(4) siehe https://ich-quelle.blogspot.com/2019/12/der-dialog-als-beburtsstatte-der.html
(5) und https://egoistenblog.blogspot.com/2020/01/denunzianten-und-gralsritter.html
(⭐︎) siehe oben unter (4)
(⭐︎⭐︎) siehe oben unter (1)
(6) siehe: Ludwig Wittgenstein, tractatus-logico-philosophicus Traktate 1 - 2.013
(7) und einige Anmerkungen zum Tatsachenbegriff gegen Ende des Essays hier:
https://ich-quelle.blogspot.com/2017/09/den-willen-dynamisieren_97.html
(8) siehe unter anderem dies in:
https://ich-quelle.blogspot.com/2018/09/ich-karl-balmer-die-frage-geht-weiter.html
„Das Ich als die sich selbst greifende, sich fliessend beständig wandelnde Entität des Seins schlechthin zu verstehen, als den Gestaltfaktor der das sogenannte Übersinnliche in fortlaufender Vertiefung zur Seinserfahrung werden lassen könnte, das wäre „die“ erweiterte Aufgabe, die ein sich selbst zu gegenwärtigen Erfahrung bringendes Ich in die eigene Seinserfahrung zu implementieren hätte. Ein Denken, welches das Übersinnliche nicht praktisch konkrete Seinserfahrung werden lassen kann ist in meinen Augen nämlich eine Verzerrung dessen was es sein kann.“