Einige wenige Anmerkungen zu dem in Folge ausgewiesenen Essay von Michael Eggert.
https://egoistenblog.blogspot.com/2025/05/der-anthroposophische-autoritarismus.html?fbclid=IwY2xjawK89jpleHRuA2FlbQIxMQABHpZ1pbqOquw2gFulGZFd4r0BTauJg0mG7KyYjL2GEaONCIxbVgFWaNn78I0S_aem_DNak_S4KjoprbEYjl2hMAg
Steiner vertrat die Ansicht die Gesellschaft werde von geheimen Eliten gesteuert. Ansicht: Kein Wort zur Denkweise von Rudolf Steiner(?), kein Wort zur seelischen Beobachtung, auf die Steiner sein Denken gründete (?), kein Wort dazu wie sich Denken durch seelische Beobachtung verändert vertieft und aufhellt (?). Einfach nur eine „platte“ Gleichstellung (?) mit der heute mehrheitlich üblichen abstrakten Denkweise, die gesellschaftliche Kreise dem Anschein nach umfassend zu beherrschen scheinen.
Diese abstrakte Denkweise wird nicht hinterfragt oder auch nur ansatzweise in Frage gestellt. Das Denken Rudolf Steiners wird damit quasi in seiner Art unversehens gleichgestellt mit dem Denken von Eliten um Donald Trump herum. Oder was sonst? Eingebunden in eine verschwörerische Art zu denken? Weil: Nicht bis auf den Grund hin untersucht.
Sensationeller Hipe (Bildzeitung Stil (?)) wider die schmerzliche Notwendigkeit an und von allen Seiten her zu unterscheiden. Unterscheidung ist nämlich angesagt, dort wo es um die tatsächliche Ausbildung von Bewusstseinsseele geht - für jeden, der dies liest wie auch für mich, der dies hier schreibt. Keiner kann sich in meinen Augen heute mehr der Notwendigkeit entziehen, wo immer auch in seinem Umkreis, sich mit aller Kraft um Unterscheidung zu bemühen Denkfaulheit ist der Sargnagel für die Möglichkeit Bewusstseinsseele individuell umzusetzen, sie ist auch der Sargnagel für die im Sinne des sozialen Ganzen mitzutragende und mit zu gestaltende Zeitenwende.
Populismus ist der stinkende Kesselbrei verschiedenster unvergorener Subjektivismen, die anscheinend allseitig denkfaul (den Blick auf den eigenen Grund hin scheuend) aus dem Gleis geraten, zusammenfliessen in illusionären Blasen und sich wechselseitig zischend verstärken. Von daher sind heute also nicht mehr „Logen, Jesuiten Engländer und Amerikaner“ als Hintergrund Akteure zu benennen, welche die Strippen ziehen, sondern einhundert Jahre nach Rudolf Steiner ist es ein jeder Denkfaule, der die Welt in die eine oder oder andere Richtung unscheinbar zerrt und zieht. Es ist nicht primär Trump oder Putin, die drohen die Welt aus den Angeln zu Hebeln, es sind die vielen, die denkfaul zuschauen und nicht ihre, wenn auch nur kleine individuelle Verantwortung an diesem Geschehen ergreifen. Also genau hinschauen und unterscheiden was ist und was nicht ist, sich demzufolge bewusst machen was sie wissen oder nicht wissen und von daher nicht einfach drauflos denken (?) um anderen (hier Rudolf Steiner) Ansichten zu unterschieben, die sie selber haben mögen, die aber Rudolf Steiner „so“ niemals geäussert hat. Der Gemischte König aus Goethes Märchen lässt grüssen.
Geringschätzung des Parlamentarismus: Wer verkürzt hier (?), Rudolf Steiner oder der Autor des Essays auf das ich mich beziehe (?). Wer beflügelt hier unterschwellig mit seiner spezifischen Erzählweise einen Autoritarismus ohne ihn anscheinend bei sich selber zu bemerken. Die Verkürzung kann sauber herausgearbeitet ein Stilmittel sein um wesentliche Linien in einem bestimmten Zusammenhang hervorzuheben - werden jedoch diese so gezogenen Linien subjektseitig nicht bis auf den eigenen Grund hinterfragt (?) - laufen sie da nicht Gefahr sich … in vielfarbigen Entgleisungen zu verlieren. Wird eigenes seelisches Grollen zur führenden Hand (?), muss da nicht die Kraft zur notwendig weitreichenden Unterscheidungen(?) im eigenen inneren Blickfeld(?) verloren gehen? Ich kann jedenfalls aus der Charakterisierung Rudolf Steiners, dass der Parlamentarismus von egoistischen Interessen geleitet sei keine grundsätzliche Missachtung des Parlamentarismus durch ihn ableiten.
Philosophenherrschaft: Ein Unternehmen dieser Art hatte seinerzeit Plato erdacht und ist auf seiner 5.Reise nach Syrakus gerade noch den Häschern des Diktators sich entziehend mit dem Leben davon gekommen. Rudolf Steiner ist kein platonischer Denker, denn er hat sein Denken auf seelischen Beobachtungen nach naturwissenschaftlicher Methode gegründet. Blicke ich vom Ende des Lebens Rudolf Steiners auf sein Leben so endet dieses Leben mit dem ernsten Hinweis - „übe Geisterinnern“ - mach Dich also auf die Socken und entfessele Dich indem Du Dich in seelischen Beobachtungen bis auf den Grund Deiner Seele forschend zu bewegst. Dass dieses kein Weg ist, der Dich irgendwann gleichsam traumwandlerisch auf einen Elitethron hinführt, das kann ein jeder sachlich erlebend bestätigen, der diesen beschwerlichen Weg über eine längere Zeit ernsthaft beschreitet. Freiheit ist kein Thron auf den Du von wem auch immer gesetzt werde könntest. Sie ist ein Geschenk, das Dir nur durch Bescheidenheit und gelebte Demut zuteil werden kann.
Und jetzt muss ich wirklich deutlich werden, was soll hier also dieses Endzeit Gerede von einer sich in einen Elitezustand erhoben habenden Menschengruppe? Und das noch dazu in einem schlechten mittelalterlichen spekulativen Denkstil? Die seelische Beobachtung nach „Naturwissenschaftlicher Methode“ und ihr strenger Erfahrungsbezug scheint Dir bei Deinen Studien zu Rudolf Steiner völlig entgangen zu sein. Nicht zuletzt setzt Du Dich in „Deinem“ autoritären Denkstil über jede Netiquette gegenüber vielen, allzu vielen anderen Menschen hinweg, die das Recht haben ihren eigenen Weg suchen zu dürfen und ihn auch gehen zu können ohne von Dir ständig klischeehaft in Schranken gewiesen zu werden und als ewig Gestrige abgekanzelt zu werden.
Ich grüsse Dich als Freund, trotz aller Gegensätzlichkeiten, die während mittlerweile nahezu 15 Jahren immer wieder zwischen uns gelegen haben. Bernhard Albrecht