Mittwoch, 30. Mai 2018

Fragment 1/2018

Das Denken, wenn es denn ein wirkkräftiges Denken und nicht nur eine mehr oder weniger kunstvolles Aneinander-Reihen von Vorstellungen, ohne klaren eigenen inneren Erfahrungsbezug ist, mithin letztendlich numinosen Abstraktionen verhaftet bleibt - ein derartiges Denken ist und wird für den so Denkenden, wie den Leser von daraus hervorgehenden Denkereignissen zu einer existentiellen Herausforderung. Denken als innere Peripatetik, als dynamischer Prozess in der eigenen Erfahrung. Aristoteles modern.
Ein Denken dieser Art zu entwickeln erscheint mir zeitnotwendig und für eine moderne wissenschaftliche Ausdrucksweise der Ausweg aus dem Turmverlies der Abstraktionen zu sein. Ausweg in einen erweiterten philosophischen Realismus, eine neuartige Verknüpfungserfahrung, ein prozesshaftes Durchdringen von Welt tragenden Sinnfeldern.

© Bernhard Albrecht, 30.05.2018