Donnerstag, 7. Juni 2018

Dialogische Herausforderungen 2/2017

https://egoistenblog.blogspot.ch/2017/11/bobby-selbstfindung-in-einer-scheinwelt.html?showComment=1512308496497#c8070770001430957228

Bobby Samstag, 18. November 2017 um 06:47:00 MEZ
Mischa, 

Ich danke für Deine Worte. Sie berühren einem und sie legen genau offen um was es hier geht: Fehlgeleitetes Denken. Denken wo der inneren Kompass in Bezug auf Wahrheit, moralische Orientierung und menschliche Empathie komplett abhanden gekommen ist. Es geht nicht darum irgendjemand in irgendeiner Ecke zu stellen, das ist der bekannte Vorwurf der auch hier, wie immer wieder, im Raum gestellt wird. In dieser Ecke stellen Menschen die so denken sich ohnehin ohne fremdes Zutun, vielleicht sogar ohne es zu merken. Sie sehen das alles nur als eine zielgerichtete Aktion hartnäckiger Gegner der Anthroposophie Rudolf Steiners. Eine angebliche Gegnerschaft, feindlich, bedrohlich und als von außen wirkend angenommen. Auch hier die Fehlleitung im Denken, durch negative Projektion wird gerade das praktiziert was an den "Feinden" kritisiert und dämonisiert wird: Die Bedrohung wirkt, meistens nicht erkannt oder zumindest nicht eingestanden, im eigenen Denken und einmal gesetzt, bleibt der "Anker" drin im Kopf wo das Gift seine betäubende Wirkung immer weiter entfalten kann. Das gilt es leider festzustellen. Die wirkliche Feinde gegen die Menschlichkeit, sie wirken überall und verbreiten ihre giftiges Cocktail unentwegt. Nebenbei: Das gilt auch für unseren selbsternannten "Friedensforscher". 

Die wirkliche Feinde gegen die Menschlichkeit, sie verbreiten das Gift der Wahrheitsverstellung im Denken, das Gift des Hasses in der Mitmenschlichkeit und das Gift der Brutalität im Handeln. So werden die wirklichen Kriege, sogar die toxischen Kriege, unserer Gegenwart geführt. Auch mit den Mitteln hybrider Kriegsführung auf dem Schauplatz der menschlichen Seele und im sozialen Geschehen der Gesellschaft. Im Kleinen und im Großen. Weltweit und mit voller Absicht angezettelt verursachen sie Orientierungslosigkeit im Denken und ein betäubendes Gefühl der Ohnmacht. Auch ihr "Anker" soll tief drin liegen, in den Köpfen der Menschen, um ihre Wirksamkeit zu entfalten. Diese Feinde nicht zu erkennen, zu verharmlosen oder sogar zu umarmen ist nicht nur äußerst naiv sondern vor allem verhängnisvoll und eine Bedrohung für die Zukunft der Freiheit. Die Wirksamkeit der Kriegsstrategie ist offensichtlich. Um festzustellen wo und wie die Kriege der Gegenwart geführt werden, braucht es nun wirklich kein Verschwörungsdenken. Die selbsternannten "Friedensforschern" der Neuzeit dagegen, sie etablieren sich gewollt und ungewollt als fünfter Kolonne russischer imperialistischen Politik des Kremls, sie bedienen sich hemmungslos Strategien bösartigsten Verschwörungsmythen.

"…Diese systematische ‘Methoden der Hypnose‘ sind also nicht Teil einer (selektiv vergrösserten) anglo-amerikanischen Verschwörung, sondern sind russische imperialistische Politik…“

@ Bobby (18.11.2017, 6:47: MEZ) und überhaupt, sowie Mischa
Die „sogenannten“ Feinde sind nicht aussen, bedrohen oder verführen mich nicht mittels „scheinbarer“ Verschwörungstheorien - dies alles ist nur Teil der grossen Illusion, die mich tagtäglich, meist sehr gezielt zu umgarnen versucht. Und das Einfallstor für derlei Geschehnisse ist die negative Projektion, das U n - Denken.
Dass U n - Denken, das Nicht - gedacht - Haben, die Müllverklappung eigener Faulschlämme in Form von vergangenheitsbezogenen Vorstellungsgebilden, sprich „Vor - Urteilen“ und unterschiedlich gelagerten Verschleierungsbedürfnissen. Die nicht-dynamisierte Willenshaltung im inneren Hineingehen in die „Denkbewegung“ eines anderen Menschen. Kurz gesagt, das duale Aufeinander-Losgehen, das sich innerlich verfestigend gegeneinander in Position bringen, dies alles begünstigt letztendlich das Verschwörungsdenken.
Verschwörungsdenken scheint mir die Nebelkanone zu sein, die immer dann in Anschlag gebracht wird, wenn es eigentlich um eine sachgerecht denkend aufzubereitende Analyse von Zusammenhängen geht, die allen an der Aufarbeitung derartiger Sachzusammenhänge Beteiligten auf die eine oder andere Weise weh tun muss.
Bewusstseinsbildung tut weh. Um diesen Schmerz zu umgehen ist Verschwörungsdenken unter Mächtigen „und“ Ohnmächtigen ein probates Mittel.

Bernhard Albrecht

bobby Donnerstag, 30. November 2017 um 19:44:00 MEZ

@ Bernhard Albrecht


Ich danke für die anregenden Gedanken.

 Angst statt Vertrauen:

 Vertrauen in die innere Urteilskraft des Denkens, ihre befreiende und reinigende Wirkung auf die menschliche Seele, ihr moralischer Einfluss auf die Kräfte der Persönlichkeit im Sinne menschlicher Empathie. 

Freies Denken macht das Wesentliche erlebbar statt das Unwesentliche. Sie führt zum Wesenhaften statt zum Unwesenhaften und letztendlich zur Wahrhaftigkeit statt zur Unwahrhaftigkeit. Die Erfahrung des Denkens. Wesentlich in der Essenz, wesenhaft in der erlebte Tätigkeit und wahrhaftig in der inneren Suche. Das schafft Vertrauen in die Möglichkeiten der menschlichen Identität, erkanntes und erlebtes Vertrauen dass dringend erforderlich sein wird.

 Wie anders das Verschwörungsdenken. Auch eine Form des Denkens (des "Un-Denkens"), sie gründet auf und bedient sich der Angst und führt zu einem vorgefertigten Scheinweltbild einfacher Erklärungen voller "Feinde" und Vorurteile auf der Grundlage dunkler Suggestionen und macht dabei vor allem unfrei. Suggestiv und verführerisch wirkt Verschwörungsdenken in den Köpfen der Menschen und versucht Menschen zu binden. In einer Welt voller Unsicherheiten. 

Wir erleben heute, wie vor hundert Jahre, eine unsichere Welt im Umbruch mit den damit verbundenen Ängsten. Wirtschaftlich, sozial, aber vor allem in der geistigen Orientierung. Damals waren es die industriellen Revolution und ihre weitreichenden Folgen, Kapitalismus, Marxismus, Faschismus, Imperialismus und letztendlich die beiden Weltkriege, die das Weltgefüge, die Menschen und das Weltbild der Menschen zerstört haben.

 Heute gesellt sich zu den Folgen der industriellen Revolution die digitale Revolution und ist dabei eine mindestens genau so große Herausforderung wie damals. Ihre Folgen im Wirtschaftlichen, im Sozialen und im Geistigen dürften noch gravierender sein. Das zeigt sich und es wird sich immer mehr zeigen. Und dieses Mal wirklich weltweit. Nichts ist mehr wie es war, alles wird in Frage gestellt. Neue Wege, nach innen und nach außen, müssen gefunden werden. Eine immense Aufgabe für die Menschheit als Ganzes, die Gefahren aber auch Möglichkeiten zur Freiheit scheinen unendlich, enorm auch die Widerstände dagegen. Nationalismus, Isolationismus, die Egoismen vergangener völkischen Identitäten, sie drohen widerhergestellt zu werden. Gruppen-Egoismen statt Verantwortung für eine gemeinsame Welt der Menschen. Nur ein Bewusstsein für die Welt als Ganzes und für die frei gedachte soziale Verantwortung einer Weltgemeinschaft dürfte die einzige Antwort sein auf die gewaltigen Herausforderungen der Gegenwart. In der Tat, auch wenn das manchmal schmerzvoll sein wird. 

Die heutige russische Imperialmacht des Kremls, sie ist gegenwärtig das einzig wirkliche Imperium. Weltweit ein Musterbeispiel in ihrer beispiellosen und äußerst aggressiven und zutiefst zerstörerischen Manifestation manipulativer Fakenews und Verschwörungsmythen. 

Aber auch die Wiederbelebung Inhalte antiquarischer, kriegsverhafteter Glaubens einer seit 100 Jahre überlieferte "Geisteswissenschaft" theosophischen Ursprungs, sie wird heute nicht ohne Grund von verschwörungstheoretischen Kreisen, auch russischer Prägung, geradezu umarmt, dürfte dabei wenig hilfreich sein. Im Gegenteil. In Eintracht mit den Imperialintentionen könnten sie sich als ein äußerst explosives Gemisch erweisen. Als negative Projektion ihres Verschwörungsdenkens.