Sonntag, 18. Mai 2025

Wie erkläre ich es meinem Kind?

Sabine Adameit/Aus Facebook übernommen um darauf zu antworten


Düstere Zukunft

Wie soll ich das meinem Kind erklären 


Dass ich Steuern bezahle


Damit wir andere Länder bombardieren können


Dass wir Menschen wählen


Die Menschen anderer Herkunft


Anderer Hautfarbe und Kultur verachten


Dass 62 Menschen soviel besitzen


Wie die halbe Welt


Wir aber meinen


In einer sozialen Gesellschaft

Zu leben


Dass wir wissentlich


Das natürliche Klima zerstören


Dass in dieser Welt


Nur eines zählt


Mammon, Geld, Money


Auf Kosten unserer Gesundheit


Auf Kosten von Menschen


Die hungern und dursten


Obwohl ihr Land wertvolle Rohstoffe besitz

t
Wie wollen wir sie erziehen


Ethisch und moralisch zu handeln


Wenn gleichzeitig die Medien alltäglich berichten


Dass unser Nachbar gerade ein Flüchtlingsheim anzündet


Seine Freunde dazu Beifall klatschen


Wie sollen wir Ihnen erklären


Dass wir so etwas zulassen


Dass wir Ihre Zukunft zerstören?


Obwohl wir Ihnen beibringen


Respektvoll und anständig zu leben


Menschen zu achten


Ihnen zu helfen


Was für eine schreckliche,
Verwirrende, verrückte Welt


Übergeben wir unseren Kindern.


Copyrights Sabine Adameit


Schau Kind

Ich habe mit Dir diese verwirrenden Zeichen

Meiner wie Deiner Welt geteilt

In die Du demnächst 

Auf Deinen eigenen Füssen 

Ganz alleine

Gehen wirst, um Dich zu bewähren 

Und in dieser Deiner Bewährung zu finden.

Du kannst diese Welt

Mit all ihren schrecklichen Tatsachen

Der Zerstörung nicht ändern,

Aber Du kannst im Angesicht 

Der kriegerischen Streitbarkeiten

Auf dieser Welt lernen

Deinen Kopf nicht mehr überall einzuziehen

Um einfach nur blind mitzulaufen

Im grossen Schautanz auf den Bühnen dieser Welt.


Ich habe Dich von Deiner frühen Kindheit an gelehrt

Zu unterscheiden,

Zu unterscheiden nicht nach gut und böse,

Sondern einfach nur auf das zu Unterscheidende

Hinzuschauen ohne es von allem Anfang an 

zu bewerten, denn - 

Der Egoismus ist innerhalb

Seiner differenzierten Anteile in Deinem seelischen Erfahren

Ein Trapez Künstler der Illusion,

Die immer sogleich zu durchschauen schwer ist.

Du wirst also innerhalb Deiner Erfahrungen

Immer wieder zu Boden gehen,

Dir Hände und Knie blutend aufschrammen

Und mit dem Gift, das dich dabei infiziert

Leben lernen müssen, um es in Dir zu verwandeln -

Bis Du im Gewande der allseitig redlichen Anschauung

Gereift durch alle erfahrenen Dunkelheiten hindurch

Auferstehen wirst in die leuchtende Wortkraft 

Deines Ich - sei menschlich.


© Bernhard Albrecht Hartmann


Freitag, 2. Mai 2025

Ein Facebook Kommentar

 "Der einzelne Mensch, so wie er eingesponnen ist in die ganze übrige Menschheit, wirkt dadurch, daß er die Wahrheit spricht oder lügt, auf die ganze Welt zurück, denn ob er Wahrheits- oder Lügendämonen erzeugt, hat seine ganz verschiedenen Wirkungen.“ Rudolf Steiner GA 99

Es ist demnach der Dialog, der das Weltgeschehen entscheidend bestimmt, bzw. verstimmt. Es ist der Dialog, der in Form von Verschwörungserzählungen Spaltungskräfte unter den Menschen aufruft und Tore auftut, die der Unbewusstheit jede Art von Verbreitung ermöglichen. Es ist die Verweigerung in die eigene Tiefe hinein zu denken und stattdessen mit dem Anschein von Wahrheit Gedanken auf Säulen stellt, die näher betrachtet Scheingebilde eigener Denkfaulheit darstellen. Im Sinne von Sokrates gefragt: Weis ich was ich weis oder weis ich es nicht. Was in der Konsequenz: Die Nebelkanone der Verschleierung zum Einsatz bringt oder mir immer und immer wieder die beschwerliche Notwendigkeit des eigenen Weges in und durch  die Dunkelheit vor Augen führt. Ehrlich betrachtet, wer möchte im Angesicht derartiger Herausforderungen nicht gelegentlich den scheinbar einfacheren Weg einschlagen? Doch ist dieser Weg am Ende wirklich der einfachere, wenn der Racheengel der Verderbnisse im Sinne von Kafkas Gericht („Der Prozess“), den Midrach Bereschit Rabba als Ankläger aufruft und dieser unter dem Signum der Redlichkeit einen jeden Gedanken, den ich jemals gedacht habe auf die Waage des Erzengel Michael legen lässt.  …  „Alle Vorstellungen müssen verbrannt werden (R.ST).“ Zeitenwende ist ein Lebensprozess, der durch das eigene Denken zu bezeugen ist und fusst nicht auf einer irgendwie gearteten Erwartung.



Donnerstag, 1. Mai 2025

Rosenkreuz

Das Rosenkreuz sich innerlich erlebend vor Augen stellen zu wollen ist die vielleicht grösste Herausforderung vor die ein jeder Mensch in heutiger Zeit sich gestellt sehen kann. Es ist die Herausforderung, die meinen und Deinen Lebensweg ständig begleiten ohne dass Du die Anmutungen die dabei von den Seiten her an Dich heran branden in den meisten Fällen zunächst auch nur bemerkst.

Das Leben ist von seiner Grundgebärde auf Weite im Denken und Mitfühlen hin angelegt. Das Leben birgt in sich allseits grenzsprengende Kräfte. Du aber grenzt Dich ab wo immer es geht, meinst das Leben zu verlieren, wenn Du den Lebensstrudeln nicht Einhalt gebietest oder auch auf Gedeih und Verderb bereit bist dich von seinen Wellen forttragen lassen kannst. Wie auch immer: Genauer hingeschaut, Dir mangelt es an der tieferen und zumeist auch umfassend grösseren Anteilnahme an den Lebensereignissen, die Dir tagtäglich begegnen. Über das Handy gebeugt verlierst Du in Deiner Dir eigenen Zeit-Raum Kapsel den Kontakt zum tatsächlichen Leben, reitest in mannigfaltig verbrämten Selbstillusionen über Landstrassen die Dir vermeintlich Lebensenergie spenden um Dich Deinen Einsamkeiten zu entreissen.

Form ist, so Du erlebend in ihre jeweiligen Tiefen bereit bist einzutauchen anfangs nichts als eine Abstraktion und damit ohne Inhalt. Zu einer Anschauung, einer erlebnisgetränkten Anschauung zu gelangen ist alles andere als einfach, weil das Denken in seinem landläufigen Ego gebundenen Erfahren sich Dir dabei aus meiner Sicht immer und immer wieder in die Quere stellt. Solange bis Du bereit bist in seine Prozessströmungen wirklich einzutauchen. Das Denken ist seiner inneren Konsistenz nach nämlich ein Augenblicksgeschehen, ist Aufmerksamkeit im Prozess. Und was tust Du, Du webst daraus je nach Bedarf Ego bezogen gefällige Fahnen, die Du rechts und links Deines Weges als fortwirkende Wegmarken zurücklässt, bzw. sie in einer neuen Situation wieder hervorholst, ohne sie den veränderten Gegebenheiten angepasst jeweils tiefer zu hinterfragen.

So kannst Du nicht wirklich zum Geiste hin erwachen. Ich will es überdeutlich sagen, solange Du das Denken nicht in seinen subtilen Prozessgebärden erforschen willst, kannst Du den modernen wissenschaftlichen Zugang - wie er Rudolf Steiner vor Augen stand - von Deinen Möglichkeiten her nicht weiter erschliessen. Einhundert Jahre nach Rudolf Steiners Tod ist die Zeit abgelaufen sein zurückgelassenes Lebenswerk als Lehrwerk zu gebrauchen und zu tradieren. Rudolf Steiner hat sein Lehramt mit der Weihnachtstagung 1923/24 unmissverständlich niedergelegt. Das muss in meinen Augen in allen  Umgangsweisen mit  diesem  seinen  Werk beständig   mitgedacht werden.  Mitgedacht - soll  die Z e i t e n  W e n d e  in Geist geprägten schöpferischen Ereignissen jeweils in tatsächlich individuellen wissenschaftlichen Beiträgen seinen Ausdruck finden dürfen.

Das Rosenkreuz ist auf diesem Wege das verborgene Schloss, das die Zeitenwende Türe in seelischen Beobachtungen nach naturwissenschaftlicher Methode zeitgemäss aufschliessen kann. Wer hier einwenden will ich hätte in diesem kurzen Essay im eigentlichen Sinne nichts Näheres über das Rosenkreuz gesagt, der hat sich noch nicht wirklich mit seinen mitgebrachten Denkstrukturen auseinander gesetzt. Zwischen den einzelnen Lauten und Worten dieses Essays wartet so einiges, was durch das selbständig entwickelte eigene Denken aus Tiefen an die Oberfläche treten will. Jedoch nicht in Erscheinung treten kann, wenn gleichsam die passende Fingerfertigkeit im Umgang mit dem tatsächlichen Denken wie es die gegenwärtigen Zeit unmissverständlich einfordert nicht zur Verfügung gestellt werden kann. 

Nicht zur Verfügung stellen kann, solange im Denken die Furcht vor dem Nichts nicht überwunden ist. Denn das Denken ist seinem tieferen Charakter nach ein Quell-Prozess. Und: Sich in dieses permanente Quell-Ereignis hineinzustellen, dazu braucht es einigen Mut. 

Mut, den die Rosen um das Kreuz herum immer wieder neu und tiefer dem Selbsterkenntnis Wanderer spenden, damit er immer wieder in seine individuell sich bildende Willensspur hinein findet. Denn nur scheinbar ist der Rosenkreuz Wanderer allein auf seinem Weg - nur scheinbar, denn einmal begonnen leitet ihn dieser Weg über alle Klippen hinweg und lässt den Mut in ihm wachsen mit jedem neuen Schritt.