Sonntag, 1. April 2018

Nachlese zur Generalversammlung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft 1

https://egoistenblog.blogspot.ch/2018/03/mr-spock-und-andere-auerirdische-im.html?showComment=1522594502250#c85736339182235385

Michael Eggert Dienstag, 27. März 2018 um 16:18:00 MESZ
Danke für dieses Stimmungsbild aus einer revolutionären GV. Dank auch für die komplexe Schilderung, die es verbietet, für das Geschehen zu einfache Ursachen anzunehmen. Es fällt wirklich viel zusammen, wobei letztlich fraglich erscheint, in ausgerechnet Mackay und von Plato für die Probleme wirklich verantwortlich zu machen sind. Aber nun ist es so geschehen, und es bleibt zu hoffen, dass im Folgenden tatsächlich eine Sanierung mit Augenmaß, Transparenz und Fingerspitzengefühl gelingt. Vermutlich ist die Botschaft angekommen.


@ Michel Eggert

Die Botschaft ist angekommen. Gleichzeitig aber auch ein grosses Erschrecken. Freiheit wird einem nicht geschenkt, sie hat ihren Preis. Sie will wertschätzend erarbeitet sein - gemeinsam von sich mit in die Verantwortung stellenden Mitgliedern ebenso, wie vom Vorstand, Hochschulkollegium und Generalsekretären.
Ob sich alle Mitglieder, die sich für die Abwahl entschieden haben ihrer damit verbundenen tiefer reichenden Verantwortung schon bewusst sind, das will ich dahingestellt sein lassen. Die kommenden Geschehnisse wird eine Bewusstheit in dieser Richtung allseitig aus meiner Sicht mehr und mehr einfordern, das ist zu erwarten. Du kannst nicht eine Zäsur einleiten und dich dann wieder zurücklehnen und „die da oben“ machen lassen und gegebenenfalls nur wieder Einspruch erheben. Das geht vor dem Bewusstsein der gegenwärtigen Zeit, dem tiefer reichenden Ernstnehmen dessen, was mit dieser Generalversammlung geschehen ist einfach nicht mehr. Schon allein deswegen, weil sie mit Ita Wegmann und Elisabeth Vreede verbunden war, was heisst, der Geist dieser beiden Frauen ist wieder zu beleben, wenn ihre Rehabilitierung nicht nur eine formale abstrakte Fingerübung gewesen sein soll.
Der neue Vorstand wird nicht umhinkommen sich diesbezüglich zu erklären. Inwiefern diese Dimension der Rehabilitation schon wirklich gesehen wurde, das wird sich dabei weisen. Jedenfalls wird sie nach und nach ins Auge gefasst werden müssen, wenn sie weiter geistgemäss voran gebracht, wenn dem gewachsenen Mitgliederbewusstsein Rechnung getragen werden will und die finanzielle Schieflage wieder ins Lot kommen soll. Gewiss kein leichtes Unternehmen.
Es erscheint mir zudem gegenüber Paul Mackay und Bodo von Plato ein sachlich unbedingt gebotener Ausdruck von Fairness zu sein, dass die beiden Männer im Zuge dieser Abstimmung nicht als Sündenböcke für die finanzielle Schieflage der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft in die Wüste geschickt werden. Eine Verantwortlichkeit haben sie, aber tiefer betrachtet nicht in dem Sinne, wie sie ihnen gegenwärtig zugesprochen wird.
Im Falle einer finanziellen Schieflage mit parallel laufender weitgehender Erschöpfung der Rücklagen eines Unternehmens muss, so Gesprächsanmerkungen in meinem Umkreis, über die notwendig gebotenen Finanztransaktionen hinaus die Frage nach der Fähigkeit zur Mehrwert Bildung dieser Gesellschaft gestellt werden. Haben die Mitglieder dieser Gesellschaft noch ein tiefer greifendes schöpferisches Potential, das Mehrwert bildend wirksam werden kann? Das ist die entscheidende Frage, denn „Geldflüsse“ sind an eine fortlaufende Mehrwert Bildung gebunden. Geld und Geist stehen in einem Wechselverhältnis zueinander.

Bernhard Albrecht

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