Donnerstag, 25. August 2011

Für Manroe und andere Selbstdenker

(siehe zum Thema Ausnahmezustand den Beitrag vom 11.07.2011 weiter unten hier auf diesem Blog)

Zum Thema Ausnahmezustand gibt es aus meiner Sicht noch viel sich zu vergegenwärtigen und in Folge zu beschreiben. So will ich das Thema erneut aufgreifen, ohne dabei auf ein Ende zu schielen oder eine Lösung anzupeilen. In diesem Zusammenhang geht es ohnehin nicht, dass einer, auch nur umrisshaft, Abschliessendes dazu sich anmasst auf den Tisch zu legen. Hier kann ich nur bemüht sein mit anderen ernsthaft Forschenden auf Spurensuche zu gehen und vielleicht mitzuwirken, dass, wer immer sich darauf tiefer einlassen kann, nach einer für ihn angemessenen Zeit zu mehr Klarheit und Befähigung mit den Phänomenen umzugehen, hin findet.
Wenn ich noch einmal an Plato anknüpfe, dann spielt sich in den Bildern seines Höhlengleichnises das reproduzierende Denken in den Menschen ab, die gegen die Felsenwand schauen, im durch das Feuer in ihrem Rücken, im gegen die Felsenwand geworfenen Licht ihre eigenen Gedankenbilder(Vorstellungen) an der Felsenwand reproduzierend in sich erblicken.
Das produzierende Denken hingegen bedarf eines aktivierten inneren Willens. Und zwar nach zwei Seiten hin, die von einem gewissen Augenblick der beobachtenden Auseinandersetzung mit den Phänomenen auf diesem Felde in eins fliessend beobachtet werden können (siehe diesbezüglich Grundlinien einer Erkenntnistheorie von Rudolf Steiner), dann nämlich wenn der Wille in mir gleichsam feurig werden konnte und die dualen Bezüge zwischen Denken und Wahrnehmen innerlich aus den Angeln hebend, einer mehr und mehr um sich greifenden Verbrennung zuführt.
Verbrennung: Das Denken, sein blickender Charakter und sein in Einklang mit den Geschehnissen sich vollziehender Willenscharakter, beide Anteile schwingen in eins, werden von dem Proteus, dem schaffenden Auge im Denken gebündelt und gleichsam an Zügel gelegt. Das so geschaffene Gefährt wird seine Fahrt auf den Wogen des Ausnahmezustandes aber nur aufnehmen können, wenn das rechte Mass im Fühlen vom Herzen her damit verbunden werden kann.
Das klingt jetzt fasst ein wenig poetisch, scheint sich einer „wissenschaftlichen“ Beurteilung zu entziehen, ist aber nichts desto trotz exakt. Um Erfahrungsaussagen hier machen zu können ist der Thron „beurteilender“ Vergleichsanalyse zu räumen. In die Dynamik eines real erfahrenden Ausnahmezustandes innerhalb des Denkens kommst Du nicht hinein, wenn Du in Deiner inneren Betrachtung der dualen Beurteilung verhaftet bleibst. Entweder öffnest Du Dich hier einer fliessenden Dynamik oder Du scheiterst mit Deinen innerlich krampfenden Bewegungen um scheinbare Sicherheiten, mit der Angst um Deine abstrakten Gewissheiten an Scilla und Charyptis.
Denken mit Kurs auf das Erfahren des Ausnahmezustandes ist ein Einhand-Segelunternehmen durch zahllose innere Stürme und Kenter-Erfahrungen.
Soviel für heute.

Bernhard Albrecht

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